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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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Körper zu zittern. Als er den Blick für einen Moment von den bedrohlichen Schwarzen abwendete, beobachtete er, wie seine Vorderhand weiß erstrahlte. Er hatte das Gefühl, als müsse er von innen etwas mit aller Kraft nach außen schieben. Ein gewaltiger weiß glühender Nebel erhob sich aus seiner Pfote und breitete sich um ihn herum aus. Er sah die Gestalten, die durch den Nebel seltsam verzerrt wirkten, wie sie für einen Moment geblendet waren und wegblickten und dann mit den strahlenden Seilen auf ihn zukamen. Ein Schmerz durchbohrte Abraxmata, als die Seile sein Schild trafen, davon abprallten und sich am Boden weiterwanden. Je näher die Dunklen ihm kamen, umso größer wurde der Druck, der sich über seinen ganzen Körper ausbreitete, als stürze er immer weiter hinab in ein Meer und der Wasserdruck drohe ihn zu erdrücken. Er wurde in die Knie gezwängt und schob seine Vorderhand mit aller Kraft von sich weg nach oben. Sie mussten jetzt schon sehr nah sein, denn das Licht um ihn herum begann zu verschwinden und eine unaufhaltsame Schwärze breitete sich aus. Schlangengleich stachen schwarze Hände in den schützenden Nebel ein, begannen ihn zu durchlöchern, um nach Abraxmata zu greifen. Noch einmal bäumte sich das Opfer auf, die Hände wurden hinausgedrängt, mit einem Zischen schlossen sich die Löcher im Nebel wieder. Erneut wurde es dunkler, diesmal so schwarz, dass Abraxmata nichts mehr zu erkennen vermochte. Er spürte nur noch, wie etwas nach ihm griff. Es wurde unerträglich kalt. Alles an ihm wurde taub.
    Er lag mit dem Gesicht im Staub am Boden. Die Sonne erwärmte seinen geschundenen Körper und die Hitze kam ihm jetzt richtig angenehm vor. Er konnte seine Gliedmaßen wieder spüren. Vorsichtig drehte er sich um und blickte in zwei große blaue Augen.
    »Das war wirklich knapp. Wieso bist du nicht darauf gekommen, dich selbst zurück in den Mondschattenwald zu schicken. Du solltest doch das Ortewechseln noch ein bisschen besser trainieren. Auf den Quuna-Ebenen gibt es seltsame Geschöpfe. Sie üben einen dunklen Kult aus und dienen einer großen Macht. Mit Gewalt und Verteidigung ist gegen sie kaum etwas auszurichten. Die Emoren allein sind es, die einem Azillo die Möglichkeit geben, hier noch zu entkommen.« Askan war so schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    Die schwarzen Figuren waren mit seiner Ankunft wie vom Erdboden verschluckt.
    Diesmal gelang es Abraxmata auf Anhieb die Quuna-Ebenen zu verlassen und in seiner Höhle im Mondschattenwald wieder aufzutauchen. Askan hatte ihn dort bereits erwartet.
    »Na also, es geht doch«, sagte er, während ein Lächeln in seinem Gesicht lag. Dann wurde er sehr ernst. »Du musst dich jetzt sehr zusammenreißen, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Es wird sehr anstrengend für uns beide werden, aber es muss noch zu schaffen sein, dich rechtzeitig so weit zu haben, dass du ihm standhalten kannst. Versprich mir auch, dass du dich in der nächsten Zeit auf niemanden zu sehr einlässt.«
    »Askan, wieso kannst du eigentlich nicht meine Aufgabe übernehmen? Du könntest das Wichtige viel besser verteidigen als ich«, fragte Abraxmata, ein bisschen mit dem Gefühl, vielleicht einen Treffer gelandet zu haben, der ihn zukünftig von den schweren Lehreinheiten befreite.
    »Weil ich versagen würde. Denn nur, wer vom Blumenorakel ausgewählt wird, hat eine reelle Chance zu bestehen. Nur du, da auf dich die Wahl gefallen ist, kannst den Schatz wirklich beschützen.«
    Eine Frage lag Abraxmata schon seit Wochen auf den Lippen und jetzt fand er, dass der richtige Zeitpunkt dafür gekommen war. »Mit wem oder was habe ich es zu tun?«
    »Es tut mir Leid, aber das kann ich dir nicht sagen. Er hat eine ungeheure Macht, die keiner von uns wirklich zu erfassen vermag. Du wirst selbst herausfinden müssen, wer dein Gegner ist und was er will. Die Lage ist nicht ganz hoffnungslos.«
    Abraxmata wusste, dass das Gespräch jetzt beendet war und Askan gehen würde.
    Murus’ Verschwinden
    Hevea, Chamor, Murus, Abraxmata sowie Famora, ein Erdkobold, strichen zusammen durch den Morgennebel, der die Baumstämme umhüllte, und genossen die Ankunft eines neuen Tages. Während Hevea über den Köpfen von Abraxmata, Chamor und Murus lautlos dahinflog, machte Famora einen ziemlichen Radau. Mit ihren großen schwarzen Händen schaufelte sie sich durch den weichen Waldboden, wobei sie alle drei Meter ihren Lockenkopf aus der Erde streckte, um zu sehen, ob sie noch auf

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