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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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Bäume zu bedrohlichen Gestalten. Wo mochten Murus und die anderen jetzt sein? Ging es ihnen gut? Die Müdigkeit kroch wie Tausende kleine Spinnen an Abraxmata hoch.
    Er kämpfte noch lange dagegen an, bis in dieser klaren Nacht die Sterne hoch am Himmel prangten. »Wenn ich doch nur endlich wieder in die vertraute Umgebung kommen würde, zu unserem Treffpunkt, wo die anderen vielleicht noch immer auf mich warten«, murmelte er von Müdigkeit übermannt und vor sich hinträumend, als ein Sog ihn ergriff, er eine immer enger werdende grüne Bahn hinunterschlitterte und schließlich auf einem alten Baumriesen, der quer im Wald lag, landete. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen, seine Kräfte einzusetzen, er hätte sich ziemlich viele Mühen und Zeit erspart.
    Es war unheimlich still geworden, kein Zweig regte sich, der Wald war von der Nacht umhüllt. Die anderen waren wohl schon nach Hause gegangen. Abraxmata schloss die Augen, konzentrierte sich auf seine Höhle, wo er sich, nachdem alle Anstrengungen von ihm abfielen, müde in sein Blätternest kuschelte.
    Als er am nächsten Morgen erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Irgendwie hatte er das seltsame Gefühl, dass ihn jemand erwarten würde, der schon lange unten am Mondschattenbach stand. Sein Verstand sagte ihm, dass es Unsinn war, denn wenn einer seiner Freunde da wäre, würde er nicht Stunden unten stehen und warten, sondern wäre schon längst heraufgekommen und hätte ihn geweckt. Trotzdem rappelte er sich jetzt auf, streckte sich ausgiebig, bevor er Richtung Geheimaus-gang schlenderte. Im Augenwinkel erkannte er noch, dass sich etwas in seiner Höhle verändert hatte, es war düsterer und dunkler als sonst. Der neue Schatten legte sich auch um sein Herz, er war unzufrieden an diesem Morgen, es war ihm seltsam zumute und er wusste nicht warum.
    Unten am Höhlenausgang sah er zunächst niemanden, dann aber bemerkte er Askan, auf seinen Stab gestützt, unter einer kleinen Eiche. Er schien Abraxmata gar nicht bemerkt zu haben, starrte Löcher in die Luft, als denke er angestrengt nach, und summte leise vor sich hin. Abraxmata ging von hinten auf Zehenspitzen auf ihn zu.
    »Schön, dass du endlich kommst, Abraxmata. Ich warte schon sehr lange auf dich«, sagte er, noch bevor er Abraxmata gesehen oder gehört haben konnte.
    »Wieso bist du nicht einfach hochgekommen und hast mich geweckt? Ich hätte ja heute auch überhaupt nicht rauskommen können. Die Sonne steht zwar stolz am Himmel, aber der Herbst ist schon alt und der Winter naht mit großen Schritten. Es ist schon sehr kalt heute«, entgegnete ihm Abraxmata und sah ihn dabei mit einem Ausdruck der Verwunderung an.
    »Ja, es ist kalt heute. Aber ich wusste, dass du bald herunterkommen würdest, weil ich wusste, dass du wusstest, dass ich da bin. Genug der langen Worte«, und jetzt sah Askan ihn scharf aus seinen blauen, alten, aber klaren Augen heraus an. »Du solltest weniger leichtfertig mit deinen Kräften umgehen, denn jeder, der ein dunkles Feuer in sich trägt, wird die Macht dessen, der vom Blumenorakel erwählt worden ist, fühlen können und er hat sie bereits gefühlt. Ich weiß, dass auch du seine Macht spüren kannst und zwar von Tag zu Tag stärker. Die lila Funken sind nur noch sehr schwach und ein dunkler Schatten legt sich unaufhaltsam über diese Wälder. Nur einer kann sie wirklich stoppen, du weißt, von wem ich hier spreche. Doch jetzt haben wir ein anderes Problem, das dich leider sehr beschäftigen und von deiner Ausbildung ablenken wird. Die Verbindung zu den schwarzen Mächten ist dabei nicht weit, deshalb hoffe ich, dass du einiges lernen kannst, das wir später gebrauchen können. Du musst es tun und ich verstehe dich, er kommt sonst nicht mehr zurück. Aber stürze dich nicht zu weit in die Gefahr, gehe auf keinen Deal ein und sei sparsam mit den Emoren. Sobald er wieder da ist, fahren wir mit dem Training fort. Ich habe auch noch einige wichtige Dinge zu erledigen. Bis dahin, der Waldgeist stehe dir bei.« Askan war verschwunden. Er hatte sich einfach in Luft aufgelöst und an der Stelle, an der er gestanden hatte, war nicht einmal mehr ein Rauchwölkchen zu sehen.
    Für Abraxmata hatte Askan in Rätseln gesprochen, doch vielleicht war dies seine nächste Übungsaufgabe. Aber dann hätte Askan bestimmt nicht so darüber gestöhnt, dass er den Unterricht wegen dieser Sache unterbrechen müsste.
    Das Geheimnis, das Askan meinte, wurde ziemlich schnell

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