Abschied fuer immer
fehlender Unterlagen abgebrochen worden. Sie hätte es erneut versuchen können. Technisch gesehen hatte er sie verlassen. Er war aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Verdammt, er war auf die andere Seite des Landes gezogen. Kein Wunder, dass Chad seine Chance genutzt hatte.
Was ihn allerdings überraschte, war, dass Delaney sich darauf eingelassen hatte.
Sie hatte immer behauptet, dass ihre Beziehung völlig unromantisch war.
Als sie auflegte, starrte Sam auf seine Hände und malte sich aus, wie er sie um Wrights makellos gebräunten Hals legte. „Darum geht es also. Du gibst einen Ring zurück, tauschst ihn gegen einen anderen ein.“ Er sah sie an. „Wirst du seinen wenigstens tragen?“
Ihre Augen schimmerten. „Sam…“
„Komm schon, Honey. Heraus mit der Sprache.“
„Nenn mich nicht Honey.“
„Ich schätze, das ist jetzt dem guten Dr. Wright vorbehalten.“
„Ich habe nicht vor, mit dir über Chad zu sprechen.“
„Warum nicht? Ein Mann sollte sich doch nach dem Lover seiner Ehefrau erkundigen dürfen, findest du nicht?“
Ihr Blick wurde erst stürmisch, dann eisig. „Chad ist nicht mein Lover. Und selbst wenn er es wäre, würde dich das nichts angehen, denn ich bin nicht mehr deine Ehefrau!“
Vielleicht würde er diese Szene irgendwann lustig finden. Zum Beispiel, wenn er seit etwa hundert Jahren in der Erde lag.
Er stand auf und legte die Hände um ihre Schultern. Er fühlte, wie sie zusammenzuckte, bevor er sie langsam zur Tür schob. Erst als sie auf dem Flur stand, ließ er sie los und reichte ihr die Aktentasche.
Seiner Ehefrau.
Der einzigen Frau, die er je geliebt und deren mangelndes Vertrauen ihn fast umgebracht hatte.
„Doch“, sagte er fast sanft. „Das bist du.“
Dann schloss er die Tür vor ihrer Nase.
4. KAPITEL
Delaney starrte nur kurz auf die Tür, bevor sie die Aktentasche fallen ließ und die Hand auf den Griff legte.
Doch dann zögerte sie.
Konnte es sein?
Nein, es konnte nicht. Entschlossen drehte sie den Knauf, stieß die Tür auf, brachte es jedoch nicht fertig, Sams Schlafzimmer wieder zu betreten.
Er saß am Fußende des Betts. Vorgebeugt, die Muskeln unter der bronzenen Haut deutlich zu erkennen, die Arme auf die Oberschenkel gestützt. Sie schaute ihm in die dunklen Augen.
„Ich glaube dir nicht“, sagte sie.
Er zog eine Augenbraue hoch. „Das überrascht mich nicht.“
„Was versprichst du dir von der Behauptung? Sie kann so leicht widerlegt werden.“
„Dann tu das, Delaney. Beweis, dass sie falsch ist. Das musst du nämlich, bevor du Wright die ewige Treue schwörst.“
„Halt Chad heraus.“
„Wieso? Wie es aussieht, ist er jetzt offiziell Teil dieses Trios.“ Seine Stimme war spöttisch. „Ob es dir gefällt oder nicht, Delaney, du bist… meine Ehefrau.“
„Ich habe die Papiere, die das widerlegen.“
„Wirklich? Nun ja, ich habe die Papiere, die aussagen, dass das Verfahren wegen fehlender Unterlagen eingestellt wurde.“
„Ich hatte einen Anwalt, Sam. Einen solchen Fehler hätte er nie begangen.“
Er stand auf. „Dann hoffe ich, dass du dich nicht allzu oft auf ihn verlässt.“ Er ging zur Kommode, zog eine Schublade auf und nahm einen dicken Umschlag heraus. „Lies das hier und weine, Liebling.“ Er hielt ihn ihr hin.
Sie glaubte ihm einfach nicht. Er trieb irgendein Spiel mit ihr, aus ihr unerfindlichen Gründen.
Trotzdem betrat sie sein Schlafzimmer und nahm den Umschlag.
„Man braucht nur ein Papier, um zu heiraten, aber einen fingerdicken Stapel, um sich wieder zu trennen.“
Sie ignorierte seinen Kommentar, öffnete den Umschlag und legte den Inhalt auf die Kommode. Es waren genau die Unterlagen, die der Anwalt ihr vor einem Jahr geschickt hatte.
Aber du warst so mit den Nerven am Ende, dass du sie ungelesen in den Schrank gelegt hast, dachte sie.
Ihr Herz klopfte so sehr, dass es fast schmerzte, als sie das Anschreiben überflog.
Sie musste es zweimal tun, bevor die Worte einen Sinn ergaben.
Und als sie es taten, stieg ein mulmiges Gefühl in ihr auf.
Der Richter hatte ihren Antrag abgelehnt, weil nicht alle erforderlichen Unterlagen eingereicht worden waren.
„Aus formalen Gründen abgelehnt“, murmelte Sam. „Passiert in Strafverfahren immer wieder.“
Delaney las den Brief zum dritten Mal. Aber natürlich stand nichts anderes darin als zuvor.
„Warum hast du nichts gesagt?“ fragte sie aufgebracht.
„Wann denn? Bei unserem wöchentlichen Telefongeplauder?“
Seit dem Tag, an
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