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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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dem Sam aus ihrer Wohnung ausgezogen war, hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Bis heute. „Du hättest anrufen können.“
    „Du bist die, die den Antrag eingereicht hat, Delaney“, erinnerte er sie, und sein ruhiger, beherrschter Ton machte sie noch wütender. „Nicht ich. Als die Frist, die der Richter für die Nachreichung der fehlenden Dokumente gegeben hat, ablief und nichts passierte, dachte ich, du hättest es dir anders überlegt. Hoffe nur, du hast deinem Anwalt nicht zu viel bezahlt. Nicht, dass du das Geld vermissen würdest. Schließlich steht dir das Bankkonto der Townsends zur Verfügung, aber…“
    „Hör auf.“ Sie wirbelte zu ihm herum. Hätte sie den Anwalt ihrer Familie genommen, wäre das alles nicht passiert.
    „Schätze, du willst jetzt Wright anrufen.“
    Sie zuckte zusammen. Chad. An den hatte sie am allerwenigsten gedacht. „Wir sind noch verheiratet.“
    „Ja.“
    „Wir sind noch verheiratet.“
    „Was soll das werden? Eine Zauberformel, die alles ungeschehen macht? Auf Turnabout gibt es keine gute Fee.“
    „Wie schön, dass du es amüsant findest, Sam. Was, wenn ich…“
    „Schon mit Wright zum Altar geschritten wäre?“ Er zog einen Mundwinkel hoch.
    „Hätte dir einen zusätzlichen Titel verschafft und bei deinen Kollegen sicher etwas Aufsehen erregt. Bigam…“
    „Stopp!“ Sie stürzte sich auf ihn und trommelte gegen seine Brust. „Kannst du denn gar nichts ernst nehmen?“
    Nahezu mühelos hielt er ihr stand. „Ich nehme viele Dinge ernst“, versicherte er ihr. „Nur nicht, dass du Chad Wright heiraten willst. Wie zum Teufel konntest du dich mit ihm verloben? Der Mann gibt dem Wort farblos erst eine tiefere Bedeutung. Er wird dich zu Tränen langweilen.“
    „Er ist nicht langweilig, er ist ruhig.“
    „Er ist ein Waschlappen und hat keine eigene Meinung.“
    „Wir sind uns vollkommen einig.“
    „In welcher Hinsicht? Dass ihr Seite an Seite siebzig Stunden in der Woche arbeiten wollt? Verdammt, Baby, das tust du doch schon, ohne mit ihm verheiratet zu sein.“
    Sie hatte nicht vor, sich von ihm in eine Diskussion verwickeln zu lassen. „Es hat keinen Sinn, die Vergangenheit aufzuwärmen.“
    „Zumal sie nie richtig warm war.“
    „Wir haben kommuniziert“, verteidigte sie sich.
    „Wir haben uns gestritten und miteinander geschlafen. Zwei Dinge, die wir äußerst gut konnten.“ Er sah auf ihre Lippen. „Kannst du das auch von Wright behaupten?“
    Sie spürte, wie ihre Wangen sich röteten. „Ich habe dir bereits gesagt, dass Chad nicht mein Lover ist.“
    „Du bist mit ihm verlobt und glaubtest, du könntest ihn heiraten, aber du hast noch nie mit ihm geschlafen? Ihr wart schon Kollegen, als wir beide uns vor vier Jahren kennen gelernt haben, und da hast du nie…“ Er schüttelte den Kopf.
    „Macht dich das nicht ein wenig nachdenklich, Delaney? Ich meine, der Typ steht doch auf Frauen, oder? Verglichen mit dir ist er ein Lamm. Was glaubst du, wie er reagiert, wenn er herausfindet, dass du im Bett eine Raubkatze bist?“
    Sie ohrfeigte ihn und starrte entsetzt auf den Abdruck ihrer Hand an seiner Wange.
    Er zog einen Mundwinkel hoch. „Und dabei predigst du immer, dass Gewalt nie eine Antwort ist.“
    „Du bist abscheulich.“
    „Kann sein. Aber ich habe Recht, und du weißt es.“
    „Was interessiert es dich überhaupt, Sam? Es ist doch nicht so, dass du mit mir verheiratet sein willst. Du hast mich verlassen, schon vergessen? Bist einfach gegangen und hast kaum mehr mitgenommen als die Kleidung, die du trugst.
    Und du hast nicht nur mich verlassen. Du hast deinen Job verlassen. Meine Güte, du hast sogar den Bundesstaat verlassen. Dass du auf Turnabout bist, habe ich nur erfahren, weil mein Vater sich auf dem Revier nach deiner Nachsendeadresse erkundigt hat.“
    Wie erniedrigend das gewesen war. Ihr Vater hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er ihr die Schuld an Sams Verschwinden gab.
    „Hast mich vermisst, was?“
    „Ich gehe zu Bett“, sagte sie mit ausdrucksloser Stimme. „Allein“, fügte sie hinzu, bevor er eine seiner beißenden Bemerkungen machen konnte. „Und morgen früh kehre ich aufs Festland zurück – und wenn ich die Strecke schwimmen muss.“ Sie drehte sich um, ging auf den Flur und knallte die Tür hinter sich zu.
    Er war unmöglich. Er war immer unmöglich gewesen. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt, indem sie mit Menschen arbeitete. Sie war überzeugt, dass jeder Mensch es wert war, um ihn zu

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