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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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ist die Straße zu Ende.“
    „Du hast mir vor Jahren mal erzählt, dass Turnabout ein verschlafener Ort ist.“
    „Das war mal“, murmelte er, bevor er plötzlich das Steuer nach rechts riss und scharf bremste.
    Dann sah Delaney Annies Wagen.
    An der Ecke eines Backsteinhauses. Ihr Blick fiel auf das Schild über der Tür.
    Island Botanica.
    Alonso hatte das Geschäft von Annie und Sara Drake gerammt.
    „Oh Gott.“ Sie sprang aus dem Karren und wäre fast gestolpert, als eine Sandale sich in einem Spalt im Asphalt verfing. Sam stützte sie und zog sie mit sich, als er zum Pickup rannte.
    Er riss die Beifahrertür auf. Die Innenbeleuchtung ging an. Der Airbag war ausgelöst worden und hing schlaff vom Lenkrad.
    „Wo ist er?“ fragte Delaney, und die Panik war ihr anzuhören.
    „Dort.“ Sam zeigte hinüber.
    Alonso saß in einiger Entfernung am Straßenrand, halb verborgen hinter einem Schild, das auf Sophies Laden hinwies.
    Sie rannte zu ihm. „Hast du den Verstand verloren?“ Sie konnte kaum fassen, dass ausgerechnet sie so etwas sagte. Sie ging vor dem Jungen in die Hocke und strich an seinen Armen und Beinen hinab. „Bist du okay?“
    Er schob ihre Hände fort. „Lassen Sie mich allein.“
    Seine Worte schmerzten. Aber Alonso und sie hatten zusammen viel durchgemacht. Sie hob sein Kinn an und sah ihm ins Gesicht. Ihr Bruder hatte getrunken, gespielt und sein Leben weggeworfen. Sie würde nicht untätig zusehen, wie es Alonso ebenso erging. „Bist du verletzt?“
    Er schaute zur Seite. „Nein.“
    Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. „Idiot“, murmelte sie.
    Aber Alonso hatte sich noch nie von ihr bemuttern lassen. Er drehte sich weg und warf Sam einen finsteren Blick zu. „Jetzt können Sie mich endlich verhaften, was? Das wollen Sie schon, seit ich elf Jahre alt…“
    „Niemand wird verhaftet, Alonso“, versicherte Delaney rasch und sah zu Sam hoch. „Richtig?“
    Seine Miene war eisig. „Was ist mit Mary passiert?“
    „Ich habe sie auf den Boden geworfen, was sonst?“
    „Alonso!“
    „Was denn?“ Er stand auf. „Er glaubt mir doch sowieso nicht. Das hat er noch nie getan.“
    „Was ist mit Mary passiert?“ wiederholte Sam scharf.
    Delaney ergriff Alonsos Hand. Er schüttelte sie ab.
    Er ging ein paar Schritte, blieb stehen, kehrte um und kam zurück. „Ich habe sie auf den Schultern getragen“, begann er schließlich und sah dabei nur Delaney an. „Sie wollte aufstehen. Ich habe es ihr verboten, aber sie hat es trotzdem versucht. Und bevor ich sie festhalten konnte, war sie schon heruntergefallen. Es war ein Unfall.“
    Dann kehrte er ihnen den Rücken zu und starrte auf Annies demolierten Wagen.
    „Und wenn schon“, murmelte er. „Jetzt verfrachten sie mich sowieso zurück.“
    „Hast du es deshalb getan?“ fragte Sam. „Weil du wieder nach New York willst?
    Dorthin, wo du einen Sender am Bein tragen musst und das Haus nur verlassen darfst, wenn dein Bewährungshelfer es dir erlaubt? Oder willst du zu deinen alten Kumpeln? Zu denen, die fünf bis sechs Jahre in…“
    „Na los, holen Sie Ihre Handschellen raus.“ Alonsos Stimme war belegt.
    Delaney sah, wie er sich mit dem Daumen über ein Auge wischte. Sie war selbst den Tränen nahe. Die beiden standen sich gegenüber wie zwei Boxer. Und sie dazwischen.
    Wie so oft, dachte sie. Viel zu oft.
    „Ein paar Nächte in einer Zelle würden dir gut tun“, sagte Sam nach einem Moment.
    Bestürzt schloss Delaney die Augen.
    „Und die bekommst du vielleicht auch“, fuhr er fort. „Falls Annie dich wegen Diebstahls und Sachbeschädigung anzeigt.“
    Sie riss die Augen auf und starrte Sam an. Sie traute ihren Ohren nicht. Er wollte den Jungen nicht auf der Stelle verhaften?
    „Als würde sie das nicht tun“, murmelte Alonso.
    „Du hast nicht nur den Wagen zu Schrott gefahren. Du hast auch noch ihr Geschäft gerammt. Eine größere Dummheit hättest du gar nicht begehen können.“
    Der Junge straffte sich. Delaney legte eine Hand um seinen Arm. Sie fühlte, wie die Muskeln sich anspannten, aber er wehrte sie nicht ab. „Wir fahren zurück“, sagte sie rasch. „Wir reden mit Annie und Logan. Du entschuldigst dich. Und du bietest an, den Schaden zu ersetzen.“
    „Du meinst, du bietest an, den Schaden zu ersetzen.“
    Delaney warf Sam einen Blick zu. „Was soll das heißen?“
    „Du hast ihm doch auch den Platz im Castillo House gekauft, oder?“
    „Ob ich es getan habe oder nicht, geht dich gar nichts

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