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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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uns.“
         Die Anwesenden lauschten gespannt Marcus’ Worten, doch an ihren Gesichtern konnte er erkennen, dass sie keine Ahnung hatten, was sie erwartete. Er selbst hätte ja auch nie mit dieser Durchtriebenheit seitens der Mackendricks gerechnet.
         „Er hat es mal wieder ganz schlau angestellt unser Coll und aus unseren ahnungslosen Freunden herausgekitzelt, dass Kate keine Heiratspläne hegt.“ Marcus las die Stelle kurz vor, die er gemeint hatte und blickte in die Runde. Er konnte genau erkennen, dass seine Freunde ahnten, was nun kommen würde und er spannte sie nicht länger auf die Folter. „Und deshalb schlägt er seinen Sohn vor!“
         Ein Ruck ging durch die Anwesenden, die sich mit einem Mal versteiften, denn die Worte versetzten ihnen den gleichen Schock, den er bereits durchlebt hatte. Ihre böse Vorahnung hatte sich bestätigt und nun starrten sie ihn allesamt mit weit aufgerissenen Augen und wütenden Mienen an und konnten kaum glauben, was ihr Clansoberhaupt ihnen eben eröffnet hatte.
         „Sie sind bereits unterwegs und werden voraussichtlich morgen um die gleiche Zeit hier eintreffen“, fügte Marcus hinzu und presste seine Kiefer aufeinander.
         Für eine Weile herrschte in dem Gemach gespenstische Stille, bis Alec sie plötzlich unterbrach.  
         „Dieser Hurensohn!“, rief er und plötzlich begannen alle durcheinanderzureden.
         Zunächst betitelten sie Coll und seinen Sohn mit den schlimmsten Schimpfnamen und anschließend diskutierten sie die Möglichkeiten, die ihnen blieben.
         Doch leider blieb da nicht viel, denn Colls Plan war sehr raffiniert. Er hatte sich zunächst vergewissert, dass Kate keine Heiratspläne hatte, und nahm Marcus die Möglichkeit, noch schnell eine Heirat mit einem der jungen Männer seines Clans - von denen mindestens ein Dutzend sofort dazu bereit wäre - zu arrangieren. Dann machte er ein Angebot, das Marcus nicht ablehnen konnte, ohne ihn zu beleidigen und den Frieden zwischen ihnen beiden zu zerstören.
         Die Absicht, die dahinter steckte, lag ganz klar auf der Hand. Durch die Heirat seines Sohnes mit Kate könnte er als Mitgift Simons Land verlangen und sollte Marcus nicht in die Verbindung einwilligen, dann wäre, der für Coll so lästige Frieden, durch Marcus’ Schuld beendet. Seine Männer könnten dann wieder den alten Ramsay bestehlen und tyrannisieren, ohne nach außen so tun zu müssen, als wären sie ebenfalls daran interessiert, den Waffenstillstand zwischen ihren Clans zu bewahren.
         „Du hast doch nicht vor, dem zuzustimmen, oder?“, fragte Angus ungläubig und als Marcus ihn lediglich mit einem nachdenklichen und traurigen Blick ansah, wandte er sich ganz außer sich an seine Freunde. „Robert, Alec, sagt doch was. Ihr könnt doch nicht einfach alle tatenlos hier herumstehen.“
         Doch nichts anderes taten sie, denn ihnen blieb keine andere Wahl und Angus war der Einzige, dem dies noch nicht einleuchtete.
         „Himmel, Marcus …!“, schrie er und seine Wut hinderte ihn daran, weiter zu sprechen.
         „Was erwartest du von mir, Angus? Ich, nein wir alle haben keine andere Wahl!“
         „Aber es ist Kate! Du kannst sie ihm doch nicht einfach überlassen!“, rief er ganz außer sich.
         „Ich weiß, dass es Kate ist. Ich kenne sie, sie ist meine einzige Tochter!“, schrie Marcus nun traurig und wütend zugleich. Diese Entscheidung war ihm nicht leicht gefallen und nun wurde er auch noch dafür angeklagt. „Ich liebe sie aber ich führe einen Clan, für den ich verantwortlich bin! Wenn es nur um mich ginge, würde ich mein Leben lassen, um dies zu verhindern, doch es geht nicht um mich. Wenn ich diesen Frieden breche, werde nicht ich einer von denen sein, die sterben werden und du weißt das ganz genau, Angus!“
         In den letzten Jahren waren bei den Raubzügen der Mackendricks und bei Auseinandersetzungen zwischen den Clans bereits viele Männer gestorben und Marcus hatte viel dafür gegeben, um den Frieden endlich herzustellen.  
         „Ich kann das einfach nicht glauben!“, rief Angus erneut außer sich vor Zorn und ließ seine Faust auf den massiven Tisch niedersausen, als mit einem Mal Hugh das Wort ergriff.
         „Wartet!“, rief er und erlangte die Aufmerksamkeit seiner Freunde. Er stand da und studierte erneut den Brief. „Coll schreibt: Wie mir berichtet wurde, existiert innerhalb Eures Clans kein

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