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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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würde. Er wusste, dass sie Gefühle für ihn hatte und er diese nun missbrauchte, doch in dem Augenblick konnte er einfach nicht anders. Zu verlockend war die Chance sowohl ein wenig von seinem Verlangen nach Kate zu befriedigen, als auch mit diesem Kuss vielleicht ihre Eifersucht zu wecken.  
         Doch weder das eine noch das andere funktionierte und noch während William Marsaili küsste, entfernten Kate und Bryan sich, ohne auch nur einen Funken Interesse an ihnen zu zeigen.
         Daraufhin ließ William von dem Mädchen ab und beim Anblick ihres entzückten Lächelns, wurde ihm übel vor Scham. Was für ein Schwein war er eigentlich, dachte er. Und was für ein noch größerer Feigling, fügte er noch hinzu, denn sich nicht in der Lage fühlend, die Situation augenblicklich aufzuklären, sah er seine einzige Chance dem Schlamassel zu entkommen, indem er flüchtete.
         Er entschuldigte sich bei Marsaili damit, seine Freunde nicht länger warten lassen zu können und ließ sie, von seinem Kuss verzückt, allein im Hof zurück.
         Er brauchte noch mehr Whisky!
         Als er wieder in den Saal kam, hatten sich die meisten bereits zurückgezogen und nur ein paar vereinzelte Grüppchen, saßen noch da. Er ließ den Blick schweifen und entdeckte Bryan, doch Kate war nicht bei ihm. Er ahnte jedoch nicht, dass sie nun oben in ihrer Kammer saß und erfolglos gegen ihre Tränen ankämpfte und er somit tatsächlich das erreicht hatte, was er mit dem Kuss hatte erreichen wollen.
         Seine Freunde saßen noch ausnahmslos an der Tafel und ihr lautes Gelächter drang zu ihm herüber. Dies war nun die Ablenkung, die er nötig hatte und so ging er zu ihnen und nahm auf dem freien Stuhl neben Marcus Platz.
         „William, wo bist du gewesen?“, fragte Hugh.
         „Ich war nur kurz draußen, brauchte etwas frische Luft. Jetzt ist wieder alles in Ordnung.“
         William hob den Becher und sie tranken. Doch es war ganz und gar nichts in Ordnung, wie Marcus feststellte. William wirkte sogar noch angespannter als zuvor. Und wieder bemerkte Marcus wie dieser seinen wilden Blick durch den Raum schweifen ließ.
         „Bryan war vorhin hier“, sagte er, als er bemerkte, dass William diesen anstarrte.
         „Ach, ja. Wollte er wieder herumjammern?“, sprach er mit einem erzürnten Blick und ballte seine Fäuste. „Wenn er unbedingt will, kann ich ihm gerne einen Grund dazu liefern!“, fügte er hinzu und stemmte seine Hände auf den Tisch, um sich zu erheben.
         „Nein, William!“, sprach Marcus alarmierend auf ihn ein, legte ihm seine mächtige Hand auf die Schulter und bedeutete ihm damit, sitzen zu bleiben. „Himmel, was ist denn nur los mit dir?“, fragte er voller Unverständnis und sah seinen Freund mit gerunzelter Stirn an. „Bryan war lediglich hier, um sich zu entschuldigen. Er fand, er hätte diesen Versuch heute Nachmittag nicht wagen sollen. Jimmy sei einfach kein Pferd für ihn. Das sollte ich dir von ihm ausrichten, denn er denkt, du würdest nicht mit ihm sprechen wollen.“
         William zeigte noch immer kein Erbarmen.
         „Da hat er Recht. Jimmy ist kein Tier für ihn und er sollte lieber die Finger von ihm lassen. Aber dies habe ich bereits nach seinem ersten Versuch gewusst, nur er will es einfach nicht einsehen!“
         „Na jetzt wird er es verstanden haben“, gab Marcus in einem weitaus sanfteren Ton zurück, als dem den William angeschlagen hatte, und schaffte es damit, ihn ein wenig zu beschwichtigen.
         „Aye, das hoffe ich“, gab dieser zurück. Dann fuhr er sich mit seiner Rechten übers Gesicht, verdrängte die quälenden Gedanken, setzte ein breites Grinsen auf und bat darum, ihm wieder einzuschenken.
         Marcus gab sein Vorhaben auf herauszufinden, was William belastete, stattdessen passte er lieber darauf auf, dass dieser keinen Unsinn anstellte.
         Eine Gruppe nach der anderen zog sich zurück, und als William seinen letzten Whisky zu sich nahm, waren lediglich noch Robert, Angus und ihr Clansoberhaupt anwesend. William war bereits so betrunken, dass er keinen geraden Satz mehr sprechen konnte und trotzdem hatte er seinen Becher zum Auffüllen ausgestreckt.
         Er schaffte es gerade noch diesen zu leeren, bevor er ganz langsam auf seinem Stuhl nach hinten kippte.
         „Na, endlich“, sagte Marcus nur, der bereits darauf gewartet hatte und die Männer standen auf, um ihren

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