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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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mit einem verschmitzten Lächeln, dabei auf William deutend und Marcus’ Miene hellte sich, zu Roberts Zufriedenheit, ein wenig auf. „Aber zu diesem Thema komme ich noch später. Hier lies diesen Brief. Er ist von Simon Ramsay.“
         Marcus ließ sich das Stück Papier reichen und Zeile um Zeile verdunkelte sich seine Miene wieder.
         „Die halbe Herde tot? Vergiftet? Das ist ja furchtbar“, murmelte er, fassungslos den Kopf schüttelnd, vor sich hin und Robert nickte zustimmend.
         „Kate und ich denken, dass es die Mackendricks waren?“, sagte Robert, als Marcus zu Ende gelesen hatte.
         „Mit absoluter Sicherheit sind sie es gewesen“, stimmte das Clansoberhaupt mit knirschenden Zähnen zu.  
         „Doch wir können nichts tun, stimmt’s?“
         Dies alles hatte er bereits mit Kate durchgesprochen, doch sie hatte darauf bestanden, ihren Vater zur Rate zu ziehen, in der Hoffnung doch etwas übersehen zu haben. Sie hoffte, er würde entscheiden, dass sie trotzdem zurückschlagen würden, doch es war lediglich ein kleiner Hoffnungsschimmer.
         „Es ist noch keinen Monat her, dass wir endlich Frieden geschlossen haben. Ich dachte, Coll wäre endlich zur Vernunft gekommen aber da habe ich mich wohl getäuscht.“ Marcus schwieg für einen Augenblick, bevor er weiter sprach. „Er ist ganz bestimmt derjenige, der dahinter steckt, doch wir beide kennen Simon, und wenn er dafür Beweise hätte, hätte er es uns geschrieben. Wenn wir jetzt etwas unternehmen, sieht es aus, als würden wir ihn grundlos angreifen und damit hätte er das, was er wollte.“
         Marcus schüttelte erneut verärgert den Kopf. Es schmeckte ihm nicht, tatenlos dabei zusehen zu müssen, wie dieser Mackendrick machte, was er wollte, aber ihm waren die Hände gebunden. Er durfte nun nicht impulsiv handeln, sondern musste diese Situation mit Vernunft angehen.
         „Dieser Hurensohn wird uns nicht aus der Reserve locken, er wird den ersten Schritt machen müssen.“ Marcus ballte die Fäuste, bis seine Knöchel weiß wurden. Es kostete ihn viel Kraft nicht auf sein Pferd zu steigen und loszureiten, um Coll seine Habgier und Hinterhältigkeit auszuprügeln, doch er musste sich als Clansoberhaupt beherrschen. „Irgendwann wird er schon einen Fehler machen und dann kriegen wir ihn auch. Er wird Simon nicht ewig peinigen können.“
         Robert war genauso wenig davon angetan, Coll einfach ungestraft davonkommen zu lassen, doch auch er sah keine andere Möglichkeit und so besprachen die beiden Männer ihr weiteres Vorgehen. Marcus beschloss, Alec und Hugh und drei weitere Männer zu Simon zu schicken. Sie sollten ihm dabei helfen, die toten Tiere zu beseitigen. Danach würden sie noch für etwa drei Wochen dort bleiben und für seinen Schutz sorgen und erst dann wieder zurückkehren.
         Da sie noch am selben Tag aufbrechen sollten, ließ Marcus sie zu sich rufen. Er übergab Hugh einen Beutel voller Münzen, den sie Simon von ihm überreichen sollten. Zum einen sollte er als Entschädigung dafür gelten, dass Marcus ihm nicht genügend Schutz hat zukommen lassen und zum anderen sollte er als Kostgeld für die fünf Männer dienen, die er würde eine Zeit lang miternähren müssen. Marcus wusste, dass Simons Stolz es nicht zulassen würde, das Geld anzunehmen und somit trug er ihnen auf, es notfalls seiner Frau zuzustecken. Sie war eine praktisch denkende Frau und besaß genug Weitsicht, um zu wissen, dass sie das Geld brauchten.
         Mit verschränkten Armen und einer angespannten Miene stand Marcus schließlich am Fenster und beobachtete, wie die Fünf für ihre Reise fertiggemacht wurden. Simons Haus war eine Tagesreise entfernt und sie würden irgendwo unterwegs übernachten müssen, doch stolz beobachtete er, dass seine Tochter die Männer mit allen notwendigen Dingen ausstattete. Sie dirigierte die Bediensteten, die neben Lebensmitteln und Wein auch Geschenke für die Gastgeber brachten und mangels Zeit, dauerte es auch nicht lange, bis die Männer abreisefertig auf ihren Pferden saßen.
         Eh sie vom Hof ritten, warfen Hugh und Alec noch einen Blick zu Marcus hinauf, dieser hob grüßend die Hand und die Männer machten sich auf und ließen Robert und Kate allein zurück.
         Eine Weile blickte Marcus noch aus dem Fenster, bis ihn Williams leises Gemurmel aus den Gedanken riss. Sein Herz machte einen freudigen Sprung, denn sein erster Gedanke war,

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