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Abschlussfahrt

Abschlussfahrt

Titel: Abschlussfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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verknallt.«
    »Na also, wusste ich’s doch«, sagt er lächelnd und klopft mir freundschaftlich auf die Schulter. »Freut mich für dich. Und das klappt bestimmt, ihr wärt echt ein tolles Paar.«
    »Sind wir schon. Seit gestern. Und weißt du, was Nele gesagt hat? Wenn wir wieder zu Hause sind, hat sie gesagt, dann müssen wir unbedingt mal was mit Seba und Yvonne unternehmen. So einen richtigen Pärchenabend, weißt du? Kino oder Konzert oder so. Weil ihr nämlich auch so ein tolles Paar seid.«
    Ich weiß, das war böse. Aber das hat er auch verdient.
    »Oh ja«, seufzt er. »Das wäre schön.«
    Wie bitte? Hallo? Ich habe dich gerade verarscht! Das war doch nicht ernst gemeint! Das nennt man Sarkasmus!
    »Aber es sieht nicht so aus, als ob daraus irgendwann mal was wird«, seufzt er wieder und sein Gesicht wird immer länger. »Ihr müsst wohl allein ins Kino gehen.«
    Mist, jetzt tut er mir schon wieder leid. Da kann ich ja wohl schlecht noch mal draufhauen und ihm sagen, dass ich ihn nur verarschen wollte. Na super. Was mache ich denn jetzt?
    »Weißt du«, sagt er leise, »manchmal hab ich echt das Gefühl, dass sie mich auch mag. Mehr mag. Weißt du, was ich meine?«
    Natürlich weiß ich das. Das hatten wir doch schon tausendmal.
    »Ich dachte, du wärst über sie hinweg.«
    »Ja, das dachte ich auch. Aber da hatte ich sie auch nicht den ganzen Tag um mich. Jetzt ist es noch schlimmer als vorher. Das ist die Frau meines Lebens, Jonas. Das spüre ich.«
    Die Frau seines Lebens. Ja, genau.
    Das sagt mein Bruder auch immer bei jeder neuen Freundin. Und diese Leben sind dann meistens verdammt kurz. Mit der letzten Frau seines Lebens war er exakt zwei Wochen zusammen. Dann war sie plötzlich die Ausgeburt der Hölle.
    »Wenn sie wirklich die Frau deines Lebens ist, dann kommt ihr auch noch zusammen«, sage ich. »Und wenn nicht, dann war sie auch nicht die Frau deines Lebens.«
    »Doch. Das wird sie auf jeden Fall immer sein, egal was passiert.«
    Oh, Mann, das reicht. Ich habe jetzt echt keine Lust mehr auf dieses Thema. Und helfen kann ich ihm sowieso nicht. Dem ist ja ganz offensichtlich nicht mehr zu helfen.
    Zum Glück entdecke ich ein paar Häuser weiter etwas, was wie ein Supermarkt aussieht.
    »Komm, lass uns mal da drüben reingehen«, sage ich.
    Und es ist tatsächlich ein Supermarkt. Mit allem, was das Trinkerherz begehrt.
    Unsere sechzig Euro reichen für zwei Flaschen Tequila und zwei Flaschen Wodka. Ich lege noch zwei Flaschen Wodka drauf, schließlich habe ich übermorgen Geburtstag, und ich gehe mal fest davon aus, dass wir ordentlich reinfeiern werden.
    »Und jetzt?«, fragt Seba mit einem klirrenden Rucksack auf den Schultern, als wir den Supermarkt verlassen. »Wir haben bestimmt noch eine gute Stunde Zeit.«
    »Dann lass uns noch irgendwo was trinken.«
    »Klingt nach einem Plan.«
    Wir ziehen los.
    Es dauert nicht lange und wir befinden uns wieder in vertrautem Territorium, umgeben von jeder Menge Touristen. Wir schlendern ein bisschen durch die Straßen auf der Suche nach einem Café.
    »Jonas!«, zischt plötzlich eine weibliche Stimme von irgendwoher und ich bleibe stehen.
    Ich drehe mich um, sehe aber niemanden.
    »Hey, warte mal!«, rufe ich Seba zu. »Hast du das auch gehört?«
    »Gehört? Nein. Was denn?«
    »Jonas! Seba!«, zischt es wieder. »Hier drüben!«
    »Jetzt hab ich es auch gehört«, sagt Seba.
    Wir drehen uns in die Richtung, aus der es gezischt hat, können aber niemanden entdecken.
    »Nicht gucken!«, zischt es wieder. »Um die Ecke! Zwischen den Bäumen! Kommt her! Aber unauffällig!«
    Ich schaue Seba an. Er zuckt kurz mit den Schultern und geht vor.
    Wir haben gerade mal drei Schritte in eine kleine Gasse gemacht, als mich plötzlich jemand am Arm packt und mitzieht. Seba ergeht es genauso und wir finden uns hinter einer Mauer wieder, Nele an meinem und Yvonne an Sebas Arm und Henny ist auch da.
    »Ey, was soll denn das?«, will ich wissen. »Müsstet ihr nicht eigentlich in irgendwelchen Museen rumlaufen und Aufgaben lösen?«
    »Nö, keinen Bock«, erwidert Henny. »Das machen die anderen. Außerdem gibt es wesentlich lohnenswertere Aufgaben.«
    »Ja, genau!«, faucht Yvonne sie böse an. »Handtaschen klauen zum Beispiel!«
    »Geht das schon wieder los.« Henny verdreht genervt die Augen. »Zum tausendsten Mal: Wir haben das Ding nicht geklaut! Wir haben es gefunden! Verdammt, hier muss doch irgendwo ein Portmonee drin sein!«
    Jetzt erst sehe ich es: Zwischen

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