Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

und ihr zum Beispiel vorwerfen: » So lässt du ihn aus dem Haus? Mit den Hosen?« Als ob sie über einen Vorschüler reden. Und wieder andere Frauen merken es nicht mal, dass sie Männer so wenig ernst nehmen, dass sie sie ständig erziehen, verändern, verbessern, korrigieren, anzanken. Vielleicht weil sie von der Handvoll Mängelexemplare in ihrem Leben ausgehen und glauben, alle Männer seien so?
    Vielleicht fragen Sie sich, was das mit Sexualität zu tun hat. Wahrscheinlich alles.
     
Wer mit einer Klischeevorstellung über Männer ins Bett geht, wird auch nur Klischeesex haben.
    Die gute Nachricht: Ich höre von immer mehr Frauen, die keine Lust mehr haben, sich von Gender-Klischees verscheißern zu lassen, und nach Mitteln und Wegen suchen, um einen Menschenmann zu erkennen, wie er ist, und nicht, wie ihnen geflüstert wurde. Und sie haben auch keine Lust mehr, durchgenormten Sex zu praktizieren oder sich erzählen zu lassen, sexuelle Ekstase wäre so nötig wie atmen und eigentlich täglich zu empfehlen. Ist sie nicht.
    Irgendwann wird das auch die bunte Welt der Zeitschriftenmacher erreichen, und sie werden, juchhuu!, die ganzen albernen Stylingtricks und Sextricks, die sich wie eine Kuchengelinggarantie lesen, aus ihren Heften schmeißen und sich den realistischen Erwartungen der Frauen stellen.
    Gut, das Letzte war ein Witz; die Anzeigenkunden werden nicht davon erfreut sein, den Leserinnen plötzlich keine Träume mehr andrehen zu können!
    Wenn die Realität die Vorurteile ersetzt – ab da beginnt die Zuneigung, das Männermögen und auch der gute Sex. Empathie, Verständnis und die Fähigkeit, den anderen in seiner Einzig- und Eigenartigkeit sehen und womöglich verstehen zu wollen, bilden die Grundhaltung, die Sie nicht nur zu einem liebenswerten, reifen Menschen macht. Sondern es ist auch die Basis jeglicher Verführung. Und von Sex, wie er Ihnen guttut, nicht, wie Modellsex proklamiert wird.
    Wohl der Frau, die dann auch noch einen Mann trifft, der bereit ist, auch ihr so zu begegnen. Ein Ideal? Vielleicht. Keiner von uns ist 24 Stunden am Tag fähig, ganz und gar wundervoll zu anderen und sich selbst zu sein. Doch man sollte immer auf die besten Möglichkeiten hoffen, nie auf die schlechtesten.

Absolut unwiderstehlich – die Kunst der Verführung
    Initiativ soll sie sein, die Verführerin von heute, selbstbewusst auch. Attraktiv sowieso, Sexappeal haben und, ach ja, geheimnisvoll sein. Und dabei ganz natürlich. Schön locker bleiben. Nicht vergessen, den Bauch einzuziehen! Und haben Sie sich schon einen guten »ersten Satz« überlegt?
    Unter uns: Ich bin das alles jedenfalls nicht. An manchen Tagen bin ich schüchtern und viel zu sehr in mich gekehrt, das Selbstbewusstsein ist mal da, mal weg, der Sexappeal ist weder mit einem On/Off-Schalter zu aktivieren, und wie man geheimnisvoll wirkt, ist mir schnuppe, ich halte das im Grunde für einen nebensächlichen Aspekt. Manchmal habe ich verführt, ohne es zu merken oder gar aufregend gekleidet zu sein – ein Blick, ein Lächeln, noch ein Blick, ein bisschen zugehört und nachgefragt, und Mann war entflammt. Erste Sätze? Wozu? Ein »Hallo« reicht meistens aus.
    Und außerdem: Gibt es das überhaupt, die Verführung? Kann ich Ihnen ernsthaft von Frau zu Frau raten, sich in ein kleines Schwarzes zu werfen, rote High Heels an, einen Hauch Parfüm aus Ihrer Vulva an Ihren Hals zu tupfen und dann mit diesen Worten, jenen Blicken, der und der dramaturgischen Abfolge sich einem Mann zu nähern? Oder gar die Regeln anzuwenden, wie sie in seltsamen Büchern verkündet werden – ihn nicht zurückrufen, als Erste beim Date gehen, als Erste beim Telefonat auflegen, ihm nichts Persönliches erzählen, keine Verabredung für Samstag mehr nach Mittwoch annehmen? Ich kenne massenhaft Frauen, die diese Regel befolgen und die immer noch solo sind. Vielleicht gerade … deswegen?
    Fazit: Nein, all das kann ich Ihnen nicht raten. Ich kenne Sie doch gar nicht, ob das Ihr Ding wäre und ob der Mann, der’s wert ist, darauf abfährt.
    Ich kann Sie vielleicht nur davor bewahren, sich für Verführung, für Sexappeal, für eine anziehende Ausstrahlung zu verbiegen. Auch wenn es eine seltsame Methode im Vergleich zu anderen Büchern ist, die sehr konkret mit Verführungsvorschlägen kommen (so auch der Vorgänger dieses Buches, Sex für Könner, das den Herren recht strukturiert vorschlägt, sich Ihnen galant und anregend zu nähern; das schien mir in dem Fall