Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
angebracht, da die männliche Galanterie so selten geworden ist), so möchte ich es dennoch versuchen, Sie darin zu bestärken, auf Ihre eigene Verführungskraft zu vertrauen und nicht vorgefertigte Taktiken einzustudieren.
Mir widerstrebt die Vorstellung, dass Sie sich andernfalls umsonst in ein Abbild von, sagen wir mal, Dita Von Teese verwandeln und sich wundern, warum es nicht funktioniert oder nicht so, wie Sie wollten. Wenn überhaupt, verwandeln Sie sich am besten in sich selbst – aber nicht in die Kopie eines inszenierten Traums.
Vielleicht fangen wir einfach vorne an.
Der Zauber des Unberechenbaren
Was ist eigentlich Verführung? Jemanden dazu zu bringen, das zu tun, was er immer schon wollte, sich aber nicht traute.
Die Erfahrung zeigt, dass Menschen, die in der Lage sind zu verführen, anderen Menschen auch auf andere Weise Freude bereiten können und wollen. Sie vermitteln den Eindruck, als ob es ganz leicht wäre, Träume zu leben, und sie nehmen die Verführten metaphorisch an die Hand, um sie aus ihren Käfigen des Wartens, Zauderns und Hoffens zu begleiten. Sie versprechen etwas, ohne es auszusprechen – und der Verführte projiziert all seine Wünsche auf diesen Menschen. Sich wieder lebendig fühlen, jung fühlen; sich sexy und begehrenswert fühlen, sich verstanden fühlen. Kompletter, großartiger, sicherer.
Die meisten Menschen sind festgenagelt an Konventionen, Pflichten und in sich selbst. Und dann kommt jemand, der durch Charme, Verständnis und Sinnlichkeit zu einem Spiel auffordert – und plötzlich spüren wir, wie wir erblühen und mitspielen. Das Leben ist Gold, wir wachsen über uns selbst hinaus.
Verführung ist die Kunst, einen anderen wie auch sich selbst aus dem Alltag und der (erotischen) Routine herauszulocken. Es ist ein Versprechen auf Glück und Lebensfreude, ohne das schlechte Gefühl, dafür »bezahlen« zu müssen.
Und was sieht der Verführte in Ihnen? Trophäe, vielleicht. Einen Persönlichkeitsverstärker womöglich (gutaussehendes Schmuckstück, intellektuelle Begleiterin, erfolgreiche Selbständige, High-Society-Profi …). Oder den Fokus seiner heimlichen sexuellen wie auch Lebensträume. Wenn Sie den Mann noch nicht lange kennen, werden Sie es kaum wissen, was er in Ihnen sieht (bevor er Sie wirklich wahrnimmt). Das ist die Unberechenbarkeit, das Restrisiko, so dass Ihre Verführung sich niemals schematisch von Auslöser A zu Reaktion B hangelt, sondern in jedem Moment flexibel, dynamisch und absolut unstrukturiert verläuft.
Ich würde »Verführung« in ihrer erotischen Erscheinungsweise gern unterscheidbar machen: Es gibt die Verführung zu Sex. Die ist vergleichsweise einfach, wenn Sie die erotischen Träume des Mannes wie auch Ihre eigenen kennen und ihn in die Träume einladen. Das kann durch ein flirrendes, zweideutiges Gespräch sein, das kann mit einem »Lass uns vögeln« eingeleitet werden, oder ganz »klassisch« mit all den charmanten nonverbalen Signalen wie appetitlicher Ausschnitt, tiefe Blicke, knisternde Seidenstrümpfe, deren Halter ach so zufällig zu sehen sind, wenn Sie den Sitz des ladyliken Dessous unter dem zauberhaften Kleid richten.
Und dann gibt es die Verführung, die weit vor der Verführung zu Sex steht und einen Liebesakt nicht mal als zeitnahes Ziel anvisiert. Man kann Flirt dazu sagen, Anbaggern, Balz – oder eben auch Verführung zum Träumen. Sie ist im Vergleich feinstofflicher; sie hat viel mit Hinhören, Einfühlen zu tun, mit einem Pingpongspiel zwischen dem Mann und Ihnen. Manche überspringen diese »nichtsexuelle« Verführung und gehen gleich zur sexuell motivierten über. Ausschnitt, Augenaufschlag, gurrgurr.
Diese Abkürzung birgt eine Gefahr, nämlich die, zu scheitern! Erinnern Sie sich nur an einen ungeschickten Verehrer, der nach den ersten Kontaktanbahnungssätzen fix sehr eindeutige Avancen machte, seine Blicke unkontrolliert an Ihnen herumlecken ließ oder vorschnell seine Hand auf Ihren Po pflanzte. Er versaute es durch die Eile, er sorgte gar nicht erst dafür, dass zwischen Ihnen so was wie eine aufgeladene Atmosphäre entstehen konnte. Ob mit Worten oder Berührungen; er wollte einen Traum erfüllen, den Sie bisher noch gar nicht hatten.
Und genauso funktioniert das auch bei Männern: Bevor er den Traum erfüllt haben will, mit Ihnen zu schlafen, will der Traum Zeit haben, sich zu entwickeln; auch Männer können sich zu schlicht und vorschnell »angebaggert« fühlen. Vielleicht
Weitere Kostenlose Bücher