Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
Jeder Mensch entscheidet spontan (in etwa neun Sekunden) sowie stichprobenartig in den darauffolgenden Minuten, ob er grundsätzlich mit dem Gegenüber schlafen würde. Ob er oder sie erotisch interessant wäre.
Dieses Checkerprogramm läuft im Hintergrund Ihres Bewusstseins ab, es ist kein willentlicher, vernunftgesteuerter Vorgang, sondern wird im emotionalen Gehirn gefällt. Das Urteil setzt sich zusammen aus bisherigen Erfahrungen (»Mit Rothaarigen konnte ich schon immer gut, blaue Augen brachten mir nur Unglück«), individuell geprägten Vorlieben (»Ich mag Rosengeruch, aber nicht Jasmin, geh weg, du«), derzeitiger Stimmung (»Ich bin viel zu hässlich, um begehrt zu werden«), momentaner Gefühlslage (»Ich würde mich so gern mal wieder verlieben … tollen Sex haben … ein Erfolgserlebnis haben … flirten …«) und der unerklärbaren Chemie, die sich entweder zwischen zwei Menschen entfaltet. Oder eben nicht.
Auch deswegen ist es gleichgültig, ob Sie Anbagger-/Verführungstricks anwenden oder nicht; letztlich zählt, ob Sie es sind, die ihm sympathisch und erotisch interessant vorkommt. Je echter Sie selbst sind, sowohl in Kleidung, Auftreten, Verhalten und Lächeln, desto besser: Das Checkerprogramm ist nämlich sehr beleidigt, wenn es das Gegenüber nicht richtig wahrnehmen kann, sondern sich durch allerlei Wahrnehmungstrübungen kämpfen muss (zu intensives Parfüm, Wonderbra, optische Schminktricks, unechtes Lachen …). Auch das Vortäuschen von Interesse nimmt das Checkerprogramm wahr; es stimmt jegliche Gestik, Mimik und Tonlage mit den Erfahrungen, die es mit echtem Interesse gemacht hat, ab und erkennt sofort, wenn zum Beispiel der Ausruf »Ach, wirklich? Wie spannend!« gespielt ist.
Es entscheidet sich dann für »Nein, ich kann diesen Menschen nicht wirklich einschätzen, etwas ist falsch, aufgesetzt, Pose, ich trau dem verkleideten Braten nicht«. Auch nicht dem unglaublich sexy ausstaffierten Braten.
Männer wollen eben nicht mit jeder Frau schlafen und auch nicht mit jeder noch so attraktiven, ade, Klischee. Sie können ihm glauben, wenn er sagt, dass man ihm Angelina Jolie oder Michelle Pfeiffer auf den Bauch binden könne und es gäbe keine Erektion: Es gibt eben kein Klick in der erotischen Festplatte.
Es gibt Frauen, die sehen das nicht ein. Das sind jene, denen wir dabei zusehen, wie sie erfolglos einem Mann nachjagen, und objektiv gesehen oder an allgemeinen Attraktivitätsnormen gemessen, sind es sehr aufregende Frauen. Er findet sie nett, mag sie vielleicht, findet sie eventuell sogar toll, klug, witzig und bemerkt, wie attraktiv sie sind. Sie machen alles »richtig«, lachen an den richtigen Stellen, stimmen ihm in allem zu und interessieren sich brennend für alles, was er sagt. Aber zum letzten Klick fehlt etwas: das rein subjektive »Ja« seines erotischen Checkerprogramms.
Das Sie übrigens auch haben. Wenn Sie genau hinhören, wird es Ihnen zuverlässig verraten, ob Sie einen Mann zwar sympathisch, aber nicht sexuell attraktiv finden. Das kann enorm dabei helfen, sich nicht vergebens zu bemühen. Wie oft passiert es Frauen, dass sie versuchen, Männern zu gefallen, die ihnen nicht mal gefallen …? Und es hilft auch dabei, die falschen Kerle auszusortieren, die ganz gut darin sind, Interesse an Ihnen vorzuheucheln, weil sie mal gelesen haben, das führt zum Flachlegen.
Wenn Ihr Hirn auch nur ein Gedanke durchzuckt, der sein Interesse in Frage stellt, horchen Sie auf und glauben sich selbst. Reden Sie es sich nicht schön. Wir wissen alle mehr, als wir uns manchmal eingestehen wollen; vor allem die unangenehmen Wahrheiten.
Ah, Fußnote nebenbei: Sein erotisches Checkerprogramm sorgt auch dafür, dass er Sie attraktiv und sexy findet, wenn Sie selbst gerade nicht finden, dass Sie sexy und attraktiv sind, oder nicht mal dran denken, aufregend wirken zu wollen, weil Sie in oller Jeans und Riesenpulli von der Vespa steigen, inklusive Helmfrisur. Dem Eroschecker ist es egal, ob die begehrte Frau in Latzhosen oder Lackstiefeln antanzt. Gewöhnen Sie sich an den Gedanken, auch dann sexy zu wirken, wenn Sie scheinbar gar nichts dafür getan haben.
Das Erholsame und Entlastende dieser Erkenntnis besteht darin, dass Sie sich nicht ständig auftrüffeln müssen, um erotisch gefunden zu werden. Das wäre sogar kontraproduktiv: Wiederholung gebärt Gewöhnung. Wer ständig nur schön ist, wird schnell langweilig, also bleiben Sie bitte Sie selbst, wechselhaft und
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