Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
schmecken, dass sie gerade Generationen von potentiellen Nachkommen im Mund haben, sondern nur dieses basische Gefühl haben, etwas ölig, etwas ähnlich wie Spucke. Wie es Ihnen schmeckt, ist Geschmackssache; es gibt Sperma, das schmeckt und riecht nach Nuss, nach Brie, nach süßer Limonade, nach Spargel; es gibt solches, das findet die eine Frau zu bitter, und die andere gerade richtig.
Während des Höhepunkts, der im statistischen Mittel um die 12,2 Sekunden dauert (bei Frauen: bis zu 120), schalten sich Teile des Gehirns eines Mannes ab, es gibt einige seltsame Kurzschlüsse, das Angst- und Schmerzempfinden setzt völlig aus (weswegen manche Schmerz in dem Moment als lustvoll empfinden – eine Ohrfeige, ein Brustwarzenziepen).
Nach dem Orgasmus haben einige Männer das Bedürfnis zu schlafen – das liegt einerseits an der vierfachen Dosis des Hormons Prolaktin, das zur Muskelerschlaffung führt, andererseits an dem Gladiatoreneffekt. Wie eben erwähnt, löst das sympathische Nervensystem den Orgasmusreflex aus. Doch dieser Teil des Nervensystems ist auch jener, der Krieger in höchste Kampfbereitschaft versetzt, er bietet so viel Power auf wie ein Düsenjet beim Start. Ist der Alarm vorüber, schaltet der Körper auf das um, was nach dem Augenblick höchster Konzentration eben angesagt ist: Ruhe.
Frauen funktionieren da anders; in ihnen sind nicht dieselben vegetativen Wechselwirkungen für einen Höhepunkt vonnöten, und sie plagen sich nach dem Gipfelsturm nicht damit rum, gegen natürliche Müdigkeit anzukämpfen.
Die Psyche des Penis
In letzter Zeit ist es recht angesagt, Männern einzureden, wenn der Penis nicht will, wie Mann es sich wünscht, dann sei da was mit »der Psyche« oder irgendwas »Unbewusstem« nicht in Ordnung.
Als ob das den Herren mehr Erleichterung bringt: Wenn es nicht in der Hose funktioniert, liegt’s am Brett vor dem Kopf? Na toll, als ob ein Krampf im Hirn eine sonderlich gute Alternative wäre. Gegen körperliche Missstände könnte Mann ja was tun, doch die Psyche – wieder so ein unberechenbares Ding.
Fakt ist, dass der Penis natürlich eng mit der Identität eines Mannes verwoben ist und auf alles reagiert, was Mann denkt, handelt, fühlt, lässt. Doch auf der anderen Seite ist die Erregungsfähigkeit eines Penis nicht allein auf die Zustände in seinem Kopf zu reduzieren; es ist eine Kombination aus Körper, Stimmung, Situation, Mitspieler, Phantasien, Erziehung, Selbstbewusstsein, Fitness, erotischen Vorlieben und Abneigungen. Nur zu trennen in Ursachen von »organisch/physisch« und »psychisch« wäre zu einseitig und degradiert im Zweifelsfall Männer mit renitentem Penis zu psychisch labileren Mitmenschen. Es gibt eben solche und andere – manche Männer können auch im tiefsten Gefühlstief (Trauer, Geldnot, Arbeitslosigkeit …) Sex haben, weil sie die Nähe und Zärtlichkeit genießen und die negativen Emotionen nicht auf den Schwanz schlagen. Andere lassen sich schon davon in ihrer Sinnlichkeit irritieren, dass sie ein miserables Meeting hatten. Und die übernächsten sind Männer, die zu viel saufen und keinen hochkriegen, die anderen Sportexzessler, die im Gegensatz zu den Säufern topfit sind, aber ihre Lusthormone mit Marathonadrenalin zerstört haben.
Bevor der Schwanz steht und die hydraulischen Funktionen in Gang gesetzt werden, steht erst mal das Verlangen, die Libido, die Erregung. Die entsteht einerseits im Kopf, und der Kopf gibt die gute Nachricht an den Körper weiter. Der Anblick eines Dekolletés, ein versautes Bild, Phantasien, Wünsche, das Gehirn vermeldet ordentlich Traffic mit anzüglichem Inhalt, die Abteilung Sexzentrum reagiert mit den ersten Nervenimpulsen gen Unterleib. Sexualpsychologen sprechen dann von einer psychogenen Reaktion, die auf Schlüsselreizen beruht, die nicht direkt am Körper stattfinden.
Dann wäre da noch die Reflex-Erektion, die auf körperliche Eindrücke folgt. Manch einer erspürt den körperlichen Auslöser wie eine ihn im Bus streifende weibliche Hand am Schritt, der andere das Streicheln der Finger an seinem Nacken, der Nächste nimmt einen Duft wahr, der Übernächste hat Sport gemacht und spürt sich selbst und seinen eigenen Körper so gut und sinnlich, dass der Körper dem Gehirn flüstert: Sag du auch mal was dazu, und manch einer erigiert, wenn die Sonne ihn im Schritt küsst.
Und die dritte Sorte Erektion ist eine unbewusste, etwa die nächtliche Erektion, das Durchlüften des Penis samt
Weitere Kostenlose Bücher