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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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total vergessen. »Ja, stimmt …«, sagte ich verwirrt. »Habe ich auch gedacht.«
    Wie ich zugeben musste, war die Nachricht, die ich vom Schulsekretariat erhalten hatte, wirklich ein bisschen merkwürdig. Wenn wir nach Liverpool fuhren, holte uns Papa normalerweise mit dem fertig gepackten Transporter von der Schule ab. Ich fragte mich, ob sich die Regeln irgendwie geändert hatten, weil wir jetzt gar nichts mehr zu packen hatten.
    »Mama und Papa werden schon wissen, was sie tun«, beschloss ich, obwohl ich mich wunderte. »Wir müssen einfach so schnell wie möglich in den Park.«
    Ich schaute mich automatisch nach Tori um. Dann fiel mir ein, dass ich immer noch sauer auf sie war – und außerdem hatte ich sie den ganzen Tag kaum gesehen, weil sie nur noch mit Cazza zusammensteckte –, und ich hörte wieder auf zu suchen. »Du willst doch mit, oder?« fragte ich Joe, und im selben Moment sah ich auch schon den Bus heranrollen, den wir brauchten. »Soll Tori doch selbst sehen, wie sie hinkommt!«
    Der Bus war ein Eindecker und nicht besonders voll. Wir setzten uns ganz nach hinten.
    »Es geht bestimmt um die Schimpansen«, sagte Joe. »Meinst du nicht auch?«
    »Mama hat doch gar nichts mit den Schimpansen zu tun«, entgegnete ich. »Es sind ja nicht ihre Pflegetiere. Ich glaube, meine Eltern müssen sich einfach noch um die Tiger kümmern, bevor wir nach Liverpool fahren.«
    Ein gewaltiger Irrtum, wie sich herausstellen sollte.
    Der Bus kurvte eine halbe Ewigkeit durch die Stadt. Als wir bei Wild World ankamen, war es fast dunkel.
    »Hallo, Tori und Freund!«, rief Charlie uns fröhlich zu, als wir von der Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite zum Tor gingen.
    Charlie war wirklich nett, aber dass er mich und meine Schwester immer verwechselte, nervte mich ganz furchtbar – und in diesem Moment noch mehr als sonst.
    »Ich bin Taya «, sagte ich vorwurfsvoll. »Charlie, du kennst uns, seit wir kleine Kinder waren, und du kannst uns immer noch nicht unterscheiden?«
    Die Sommersprossen in Charlies Gesicht verschmolzen praktisch miteinander, wenn er lächelte. »Zeigst du deinem Schatz die Sehenswürdigkeiten der Stadt?«, neckte er mich, und Joe wurde rot bis unter die Haarwurzeln.
    »Er ist nicht mein Schatz«, knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Können wir rein?«
    »Da oben ist es zur Zeit ein bisschen hektisch«, sagte Charlie, nachdem er uns durch den Personaleingang gelassen hatte. »Ein Transportfahrzeug mit neuen Tieren hatte auf dem Weg hierher einen Unfall. Wir tun unser Bestes.«
    »Es gab einen Unfall?« Ich bekam weiche Knie und drehte mich so schnell zu ihm um, dass ich Joe fast umgestoßen hätte. »Mit den Schimpansen?«
    »Woher weißt du das?«, fragte Charlie verdutzt.
    Ich war jedoch schon losgelaufen. Joe bestürmte mich mit tausenden Fragen, während er versuchte, mit mir Schritt zu halten, aber ich hörte gar nicht richtig hin. Ich konzentrierte mich darauf, so schnell mich meine Beine trugen zum Wild-World -Büro zu kommen. Als ich am Affenhaus vorbeirannte, hatte ich Horrorvisionen von tot am Straßenrand liegenden Schimpansen.
    Ich riss keuchend die Tür von Matts Büro auf. »Ist den Schimpansen was passiert?«
    Matt war gerade am Telefon. An zwei Telefonen, besser gesagt: Sein Handy hatte er am Ohr und den Hörer des Festnetztelefons an der Brust. Er sah völlig fertig aus.
    »Ich bin total im Stress, Taya«, sagte er und drückte auch das Handy an seine Brust. »Deine Mutter ist oben in der Krankenstation. Sie wird dir alles erklären.«
    Mich packte die nackte Verzweiflung. »Sind sie tot ?«, schrie ich. Joe wippte hinter mir auf und ab wie eine nervöse Möwe auf stürmischer See. Es war einfach nicht fair! Zuerst dieses Versuchslabor, dann ein Verkehrsunfall! Womit hatten die armen Schimpansen das verdient?
    Matt sah mich beschwörend an und zeigte nach draußen, bevor er wieder eins der Telefone ans Ohr nahm. Als ich fluchtartig das Büro verließ, hatte ich nur einen Gedanken im Kopf: Mama suchen.
    Das moderne Gebäude, in dem sich die Krankenstation befand, war hell erleuchtet. Joe brach japsend vor der gläsernen Eingangstür zusammen, auf der KEIN ZUTRITT FÜR BESUCHER stand, und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ich ließ ihn, wo er war, und stürmte hinein. Ich war schon ein paarmal mit Mama in der Krankenstation gewesen, wenn sie während der Urlaubszeit bei Notfällen helfen musste.
    »Hallo, Taya!«, rief Mary, die am Empfang saß. »Du bist

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