Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
Vom Netzwerk:
er gewesen war, als er uns bei Joe abgesetzt hatte. »Er ist ein bisschen still«, sagte ich. »Ich glaube, du fehlst ihm jetzt schon.«
    Mama lachte, aber sie klang müde. »Dabei hat es gerade erst angefangen! Ich hoffe, er kommt noch eine Weile allein zurecht. Pass mal auf, Taya, ich möchte, dass ihr euch einen Namen für den kleinen Schimpansen ausdenkt. Und morgen früh sagt ihr ihn mir dann, ja?«
    Der Gedanke munterte mich ein wenig auf. Es hatte mir schon immer viel Spaß gemacht, unseren Tieren Namen zu geben.
    »Tori will aber morgen früh mit Cazza ins Aqualand«, sagte ich.
    »Wenn ich darf?«, rief Tori über meine Schulter ins Telefon.
    Ein kleiner Teil von mir wünschte sich, dass Mama es ihr nicht erlaubte und uns direkt für acht Uhr in den Safari-Park bestellte.
    »Natürlich«, sagte Mama. »Ich freue mich, dass Tori eine neue Freundin hat. Und du solltest dich auch freuen, Taya.« Ich drückte das Telefon fest an mein Ohr und hoffte, dass Tori das nicht gehört hatte. »Du kommst mit Joe gleich nach dem Frühstück her, und Tori kommt einfach später dazu.«
    Ich wusste, dass Mama recht hatte. Ich musste lernen, damit klarzukommen, dass Tori jetzt mit Cazza befreundet war. Aber es würde nicht leicht werden. Ihr kennt doch diese bedeutende Einsicht, dass man jemanden, den man liebt, auch loslassen können muss? Das habe ich mal mit einem Heliumballon gemacht. Es war der größte Fehler meines Lebens.
    »Wie geht’s dem kleinen Schimpansen?«, fragte Tori, als ich das Telefon wieder an seinen Platz stellte.
    »Gut«, antwortete ich. »Mama sagt, wir sollen uns einen Namen für ihn ausdenken.«
    »Wie wäre es mit Maiketh?«, rief Joe. »Oder Shadowblade? Nein, viel besser: Grimnir!«
    »Es geht um einen Schimpansen und nicht um einen Drachen!«, entgegnete ich.
    Wir setzten uns in das supersaubere Wohnzimmer und diskutierten weiter über einen passenden Namen.
    »Dann eben Großohr!«
    »Das ist der dümmste Name, den ich je gehört habe! Dalek?«
    »Auf keinen Fall!«
    »Gandalf.«
    »Joe! Bitte!«
    »Wie wär’s mit Opi?«, schlug Tori vor.
    Ich wollte Joe gerade auf den Arm boxen und hielt überrascht inne. »Was?«
    »Wir konnten Opi dieses Wochenende nicht besuchen«, sagte Tori. »Da wäre das doch passend, oder?«
    »Und Schimpansen sehen ja auch aus wie runzelige alte Männer«, meinte Joe.
    »Opi« war echt süß. Und fast genauso witzig wie »Hasi« als Name für einen Hund. Ich musste kichern, als ich daran dachte, was für Missverständnisse sich daraus ergeben konnten.
    »Ich finde Opi klasse!«, sagte ich.
    Glaubt jetzt nur nicht, dass ich mich bei Tori einschleimen wollte, weil ich Angst hatte, sie an Cazza zu verlieren. Es war wirklich ein fantastischer Name!

11
    Schwimmlehrer gesucht!
    »Oooh!«, hauchte ich hin und weg. »Darf ich ihn mal anfassen?«
    Opi schlief tief und fest in Mamas Armen. Er sah aus wie eine Mischung aus einem uralten Mann und einem sehr runzligen Baby und hatte riesengroße rosa-braune Ohren. Er trug eine winzige Windel und eine kleine Wollmütze, die sein Köpfchen wärmte, obwohl es im Affenhaus alles andere als kalt war. Dr. Nik stand lächelnd neben Mama. Sie sahen aus wie ein stolzes Elternpaar, das sein Baby zum ersten Mal herumzeigt. Papa stand an der Tür und fummelte an seinem Handy herum.
    »Er ist zwar zu früh auf die Welt gekommen und noch dazu unter schrecklichen Umständen, aber sein Gewicht ist in Ordnung«, sagte Mama. Ich streichelte vorsichtig Opis warme Wange. »Er hat die Flaschennahrung sehr gut angenommen.«
    In diesem Augenblick gähnte Opi, und sein Niedlichkeitsfaktor stieg ums Tausendfache. Joe streckte unwillkürlich eine Hand aus, dann zog er sie wieder zurück, als hätte er Angst, das kleine Wesen mit seinen ungeschickten Fingern ernsthaft zu verletzen.
    Die anderen Schimpansen – der männliche und der weibliche, die als Erste angekommen waren, und der, der den Unfall unverletzt überstanden hatte – beobachteten Opi durch die Glaswand, die ihr Gehege von dem Innenraum trennte, in dem wir standen. Die Schimpansenfrau wirkte besonders neugierig. Sie hatte sich aufgerichtet und drückte ihre ledrigen Handflächen gegen die Scheibe.
    »Ich glaube, die anderen wollen ihn kennenlernen«, bemerkte Joe.
    »Das haben sie schon«, sagte Dr. Nik mit seiner tiefen Stimme. »Wir haben sie einander durch die Scheibe vorgestellt. Wir zeigen ihnen Opi jeden Tag, damit sie sich aneinander gewöhnen. Wenn alles gut geht, können wir den

Weitere Kostenlose Bücher