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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Kleinen schon bald zu ihnen lassen. Ich hoffe sehr, dass die Schimpansenfrau ihn adoptiert. Sie scheint sehr interessiert an ihm zu sein.«
    Papa machte ein komisches Gesicht, als Mama Dr. Nik anlächelte, während sie Opi zärtlich herzte. Opi öffnete seine braungrünen Augen, streckte seine dünnen Ärmchen nach ihr aus und zupfte an ihrem Shirt. Dann steckte er – wirklich und wahrhaftig! – den Daumen in den Mund.
    »Wie ein Mensch!«, rief ich verblüfft.
    »Aber er hat Hunger wie ein Wolf«, meinte Mama, als Opi heftig an seinem Daumen zu saugen begann und leise Schmatzgeräusche machte.
    »Er bekommt zur Zeit alle zwei Stunden sein Fläschchen«, sagte Dr. Nik. »Danach wird gekuschelt, und dann geht es wieder für ein paar Stunden zum Schlafen in den Brutkasten. Das ist ein Leben, was, Opi?«
    Opi zog die Oberlippe hoch und schnitt eine lustige Grimasse, dann lutschte er noch geräuschvoller an seinem Daumen als vorher.
    »Möchtest du ihn halten, während deine Mutter die Milch vorbereitet?«, fragte mich Dr. Nik, als wir in den Raum gingen, wo Futter und Fläschchen aufbewahrt wurden.
    Ich hatte einen ganzen Schwarm Schmetterlinge im Bauch, als ich das haarige kleine Bündel annahm und behutsam im Arm hielt. Opis Augen sahen aus wie glänzende braune Murmeln. Er schmatzte gierig vor sich hin und hatte mittlerweile fast schon die ganze Hand im Mund.
    »Er ist so süß, dass ich schreien könnte!«, stöhnte ich.
    »Umwerfend«, sagte Joe leise.
    »Aber das ist ja ganz normale Babymilch«, sagte ich erstaunt, als Mama eine Schachtel Milchpulver vom Regal nahm und sie öffnete. »Habt ihr keine extra Schimpansennahrung?«
    »Muttermilchersatz für Menschenbabys ist das Beste für kleine Schimpansen wie Opi, die mit der Flasche aufgezogen werden müssen«, erklärte Mama.
    Dr. Nik blieb bei Mama stehen, während sie das Milchpulver mit Wasser mischte, in ein Fläschchen füllte und in die Mikrowelle stellte. Ich behielt Opi auf dem Arm und nutzte die Zeit, um mich mit Joe in dem neuen Affenhaus umzusehen, das noch nicht für Besucher geöffnet war. Es war ganz modern gestaltet und im Innenraum lag noch der Geruch von frisch geöltem Holz in der Luft.
    Ich schaute in das leere Gehege neben den Schimpansen. »Was kommt denn hier rein, Papa?«, fragte ich.
    Doch Papa hörte mich gar nicht. Er telefonierte schon wieder in Sachen schwimmende Affen und ging dabei nervös auf und ab. Jedes Mal, wenn er in die Nähe des Ausgangs kam, dachte Hasi, er würde endlich mit ihr spazieren gehen, und wedelte wie verrückt mit dem Schwanz. Und wenn Papa kehrtmachte, ging ihr Schwanz wieder runter. Es war irgendwie lustig anzusehen.
    »Ich weiß, Graham … Ich habe gesagt, wir finden Affen für euch, und wir werden auch welche finden … Wir haben nur … Ja, ja, ich weiß, es eilt … Ich lasse innerhalb kürzester Zeit von mir hören, okay?« Papa sah voll gestresst aus, als er sein Handy zuklappte. »Hast du etwas gesagt, Taya?«
    »Welche Tiere kommen da rein?«, fragte ich noch mal und tippte gegen die Scheibe.
    »Langschwanzmakaken, hat Matt gesagt«, antwortete Papa zerstreut. »Sie kommen am Dienstag.«
    »Makaken können schwimmen«, warf Joe ein. »Das habe ich auf YouTube gesehen.«
    Papa nickte. »Als ich zum Fotografieren in Indonesien war, habe ich Makaken beim Schwimmen beobachtet. Allerdings sind die, die hierherkommen, in einem Labor aufgewachsen und haben in ihrem ganzen Leben noch kein Wasser gesehen.«
    Noch mehr Labortiere! Was war nur los mit dieser Welt? Der Mensch konnte zum Mond fliegen und hatte so etwas Großartiges wie das Internet erfunden, aber es wurden immer noch Tierversuche gemacht. In diesem Moment war ich ziemlich froh, dass ich kein Makake war.
    »Taya?« Joe streckte sehnsüchtig die Hände aus. »Darf ich …? Meinst du, ich kann Opi auch mal …?«
    Ich sah Dr. Nik an, der gerade aus dem Versorgungsraum gekommen war. Er nickte lächelnd.
    »Klar«, sagte ich. »Setz dich hin, dann lege ich ihn dir in die Arme.«
    Joe saß schneller, als ich gucken konnte. Als ich ihm Opi gab, machte er so ein verzücktes Gesicht, dass man hätte meinen können, ihm wäre ein Engel erschienen.
    »Kannst du ihnen nicht das Schwimmen beibringen, Papa?«, fragte ich, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Joe Opi gut festhielt. »Tori hast du letzten Sommer gezeigt, wie es geht.«
    »Deiner Schwester schon«, sagte Papa, »aber bei dir war ich nicht sehr erfolgreich, nicht wahr?«
    Ehrlich gesagt hatte

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