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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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ich.
    »Und wie fühlt ihr euch seitdem?«, hakte Mrs Duvall nach.
    »Entsetzlich!«, antwortete Tori auf einmal und öffnete die Augen. »Ganz und gar entsetzlich! Okay? Mehr müssen wir Ihnen ja wohl nicht sagen, Mrs Duvall. Wenn sie mehr Wörter haben wollen, die das Gleiche ausdrücken, empfehle ich Ihnen ein Synonymwörterbuch. Können wir jetzt gehen? Wir kommen zu spät zu Französisch.«
    Mrs Duvall sah uns superoberbetroffen nach, als wir ihr Büro verließen. Wir schlossen erleichtert die Tür hinter uns und eilten den Flur hinunter.
    »Warum wollen die immer alle reden?«, beklagte sich Tori. »Ich meine, das ist doch nur Geschwätz. Heiße Luft. Schall. Ich wünschte, die würden uns alle in Ruhe lassen. Okay, dann haben wir eben Zoes Zimmer zerlegt – aber sie wollte es ja auch nicht anders. Und es gab weder Tote noch Verletzte.«
    »Abgesehen von dem patschnassen Plüschhasen«, warf ich ein.
    »Wir sind einfach nur traurig ! Warum begreift das eigentlich keiner?«
    » Asseyez-vous, immédiatement! «, blaffte Mr Jones, als wir in die Klasse kamen.
    Tori setzte sich zu Cazza. Joe war ganz vorn neben dem schweigsamen Biro. Ich ließ meine Tasche auf den leeren Platz neben Tori fallen und versuchte, die bösen Blicke von Cash & Carrie nicht zu beachten. Heather Cashman und Carrie Taylor, das Duo des Grauens, waren Cazzas sogenannte Freundinnen.
    »Alles klar?«, fragte Cazza Kaugummi kauend. »Wie ich hörte, haben sie euch wegen Vandalismus drangekriegt. Tolle Leistung, Respekt!«
    »Es ist keine tolle Leistung, wenn man jemand anderem die Sachen kaputt macht«, sagte Tori und holte ihre Bücher heraus. »Das war ein Aussetzer, Caz. Red nicht immer so ein Blech!«
    Oh-oh, ich sah im Geist schon die Fetzen fliegen.
    »Ein Aussetzer«, sagte Cazza und nickte bedächtig. »Cool.«
    Hä? Wie hatte meine Schwester das denn angestellt? Wie hatte sie es geschafft, das Monster der Klasse 7H zu bändigen? Es war, als hätte jemand einfach einen zähnefletschenden Hund an die Leine genommen und ihm beigebracht, Männchen zu machen. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt.
    Mr Jones riss mich aus meinen Gedanken. »Hey, Jenkins!«, brüllte er in Richtung eines Jungen, der in aller Seelenruhe einen Popel an die Tafel schnippte. »RAUS!«

13
    Aye, aye, Käpt’n!
    Wie Ms Hutson gesagt hatte, machten wir mit »O Tannenbaum« allmählich Fortschritte. Obwohl jeder von uns dem Lied sozusagen seinen eigenen Stempel aufdrückte.
    »O Tannenbaum«, sang Jonno Nkobe und trommelte dazu auf dem Kopf seines Kumpels Tosh.
    »Ein Riesen-Albtraum«, dichteten Cash & Carrie kichernd um.
    »Yo!«, rief Cazza an jeder passenden (und unpassenden) Stelle.
    Biro machte überhaupt nichts. Aus seinem Mund kam kein einziger Ton heraus.
    Bis zum Konzert blieb uns nur eine Woche, und wir hatten bisher weder zusammen mit der Steelband geprobt, noch mit der ganzen Jahrgangsstufe. Wir würden fast dreihundert Schülerinnen und Schüler auf der Bühne sein – der absolute Wahnsinn! Weil ich unsere Version von »O Tannenbaum« inzwischen auswendig konnte, fragte ich mich, ob die Band das Lied genau wie auf der CD spielen würde oder ob sie uns am Ende mit einem anderen Rhythmus durcheinanderbrachte.
    »Nächste Woche ist Generalprobe!«, rief Ms Hutson, als es klingelte und wir unsere Sachen zusammenpackten, um in den Matheraum zu gehen. »Wie ich bereits sagte, will ich euch alle in Rot und Weiß sehen.«
    »Rot und Weiß?«, meinte Cazza. »Voll ätzend.«
    »Schwarz ist nun mal keine Weihnachtsfarbe, Batgirl«, sagte Tori.
    Mir war aufgefallen, dass Cazza mittlerweile auch mal über sich lachen konnte. Toris Sarkasmus war bestimmt ziemlich erfrischend für sie, denn Cash & Carrie sagten immer zu allem Ja und Amen, was sie tat. Ich musste an Ms Hutsons Bemerkung denken, dass Cazza und Tori ein interessantes Gespann waren. Sie hatte recht gehabt. Wie es aussah, hatten sie einen guten Einfluss aufeinander.
    »Ja, Biro?«, sagte Ms Hutson, als wir schon fast aus der Tür waren.
    Ich drehte mich neugierig um und schaute in die Klasse. Der schweigsame Biro stand bei Ms Hutson, aber ich konnte nicht hören, was er sagte. Vielleicht verwendete er ja Zeichensprache.
    Nachdem wir bei den McGuigans rausgeflogen waren, schaffte Rob noch ein bisschen mehr Platz in seinem kleinen Haus und quetschte uns zusätzlich zu Mama und Papa hinein. Es roch überall nach Mäusen, und seine Schlafcouch war schon ziemlich

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