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Absolute Hingabe

Absolute Hingabe

Titel: Absolute Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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ihrem abgegrenzten Arbeitsplatz in dem Großraumbüro und genoss wie alle anderen Sekretärinnen, dass der Abteilungshäuptling nicht anwesend war. Die Erdbeerblondine mit dem Sechzigerjahre-Haarschnitt im knallroten, tief ausgeschnittenen Kleid feilte sich die ebenso knallroten, langen Fingernägel.
    „Ob der immer so knauserig ist? Erst feiern sie diese pompöse Traumhochzeit, und dann fliegt er mit ihr nicht mal nach Europa. Tz, also echt, ich hätte ihm den Drei-Tage-Trip um die Ohren gehauen.“
    „Sie ist sehr nett.“
    „Du warst da?“
    „Hm ja, sie ist vor allen Dingen ziemlich hübsch.“
    „Er lädt dich ein und mich nicht? Tz, ich glaub es ja nicht. Was für ein Bastard. Wusstest du, dass ich eine Weile der Grund für seine Überstunden war? Ich meine, Ruben und ich, wir hatten was am Laufen, bevor er diese Schnalle kennenlernte.“
    Emma zwang sich dazu, Donna nicht anzusehen. Die Erkenntnis, dass sie nicht die Einzige im Büro war, die etwas mit ihm gehabt hatte, schickte einen Kälteschauer über ihren Rücken. Doch nachzuhaken hätte Emma ungewollt geoutet. War Donna eine Sklavin? Sie riskierte noch einmal einen Blick auf die Blondine.
    „Was? Du hast das nicht gewusst? Mister Saubermann, Ruben Eastwick, hatte fast jede hier im Büro, bis auf Mrs. Taylor, die war ihm zu alt. Naja, du arbeitest nicht lange hier. Dass er dich noch nicht angebaggert hat … ah, natürlich, die Einladung! Er hat wohl doch ein Auge auf dich geworfen, Schätzchen. Sieh dich vor, sonst endest du noch als außereheliche Affäre.“
    Donna kehrte zu ihrem Arbeitsplatz zurück. Es war seltsam, aber die Information über ihren Abteilungsleiter und ehemaligen Dom glitt an Emma ab wie der übliche Bürotratsch. Natürlich war es nicht schön zu wissen, dass er ein Schürzenjäger war wie viele in der Firma, doch es fühlte sich an, als hätte es sie wesentlich mehr treffen müssen.. Emma griff in das Fach mit den zu schreibenden Briefen und spürte schnell, dass heute die Delete-Taste der Computertastatur zu ihrem scheinbar besten Freund wurde. Ständig blickte Emma auf ihr stummes Telefon und hielt es kaum aus, wie lange Cedric sich Zeit nahm. Auch wenn er Nachmittag gesagt hatte, sie blieb dieses Mal in der Mittagspause an ihrem Platz. Das Warten auf seinen Anruf machte sie mürbe, und immer wieder kontrollierte sie, ob ihr Telefon auch wirklich funktionierte. Die Konzentration auf ihre Arbeit war unmöglich, und mehrmals musste sie die getippten Briefe korrigieren. Der Feierabend rückte näher und Cedric hatte sich nicht wie versprochen gemeldet.
    Als Emma nicht mehr damit rechnete, dass er anrufen würde, klingelte ihr Telefon und versetzte ihr einen solchen Schock, dass sie den Hörer erst beim dritten Läuten abhob.
    „Emilia Perkins?“
    „Du heißt Emilia?“
    „Äh, ja, Emma ist eine Abkürzung. So nennt mich jeder.“
    Cedrics Stimme ließ ihren Puls steigen. Sie schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander, als wollte sie sich vor einem verbalen Angriff wappnen.
    „Ich habe mich entschieden. Kennst du das Museum of Sex an der Ecke 27th Street und 5th Avenue?“
    Jetzt lebte sie zwei Jahre hier und hatte keine Ahnung, dass New York ein Sexmuseum besaß.
    „Wow, ich, äh, nein, kenne ich nicht, aber die Taxifahrer von New York schon, glaube ich.“
    „Gut. Ich möchte, dass du Folgendes für mich tust.“
    Sie zog ihren Notizblock aus der Tasche und lauschte Cedrics Anweisungen. Er hielt sich kurz und klang dabei sehr sachlich, als würde er eine Bestellung aufgeben. Der Inhalt seiner Anordnung allerdings klang schmutzig, frivol und spannend. Cedric verabschiedete sich und legte auf. Emma starrte minutenlang den Hörer in ihrer Hand an und bemerkte erst eine Weile danach, dass ihre Mund offen stand. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Unterarmen und der restliche Arbeitstag verlief in einem Nebelschleier. Cedrics Worte klangen während der Heimfahrt in Emmas Ohren nach. Sie hörte sie, als sie die Wohnungstür aufschloss, sie hörte sie lauter als das Rauschen des Wassers, als sie unter die Dusche stieg, und sie hörte sie noch, als sie das Wasser abstellte. Wie unter Trance kehrte sie zum Kleiderschrank zurück.
    Nur ein Mantel. Keine Unterwäsche, keine Stümpfe, kein Kleid. Der einzige Mantel in ihrem Schrank war ein royalblauer Regenmantel, der gerade einmal bis zu den Oberschenkeln reichte und glänzte wie Latex, im Schnitt ähnlich eines Trenchcoats mit großer Kapuze und einem Gürtel in der

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