Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten
verlassen musste, brach für sie eine Welt zusammen. Dieses Haus war ihr das Liebste auf der Welt. Es war nicht luxuriös, für Mariana aber stellte es all ihren Reichtum dar. Es war auch nicht sehr groß, doch es war der Ort all ihrer Erinnerungen aus Jugend, Kindheit und Erwachsenenalter. Es war das Haus ihrer Eltern, ihrer Geschwister, ihrer Freunde. Das Haus, wo sie Geburtstage und Weihnachten gefeiert hatte. Das Haus, in das sie nach jeder Reise stets gern zurückkehrt war, und jetzt musste sie es für immer verlassen.
Am Abend vor ihrem Auszug überkam sie plötzlich große Angst, als sie noch die letzten Sachen zusammenpackte. Was würde nun aus ihrem Leben werden? Wie würde es ihren Eltern fern des geliebten Hauses ergehen? Es würde für sie nie wieder einen Ort wie diesen geben.
Doch dann entschied sie sich für einen anderen Weg. Sie wusste, dass sie weder die Pfändung aufhalten noch ihre große Traurigkeit einfach so wegstecken konnte. Aber sie hatte etwas gelernt, das ihr helfen würde, den Abschiedsschmerz nicht zu ständigem Leiden werden zu lassen. Es war die »Ich bin ich«-Strategie, die wir ihr in unserem Seminar vermittelt hatten. Sie suchte noch einmal alle Ecken und Winkel ihres Hauses auf und sagte dabei laut und deutlich: »Ich bin ich. Ich bin nicht das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Ich bin ich. Ich bin ich. Ich bin nicht die Traurigkeit, die mich heute überkommt. Ich bin ich. Ich bin ich. Ich bin nicht der Schmerz meiner Eltern. Ich bin ich. Ich bin ich. Ich bin nicht die Wut, die meine Geschwister heute spüren. Ich bin ich.«
Und sie merkte, dass sie zwar wütend war, ihr Zorn sie aber nicht definierte, da Gefühle sich ändern können. Sie war zwar traurig darüber, das Haus zu verlieren, doch sie war Mariana, und nicht dieses Haus … Sie war noch immer sie selbst, unabhängig von den äußeren Umständen. Mit diesem Bewusstsein konnte sie ihre Tränen trocknen und darauf hoffen, dass in ihrem Leben vielleicht noch etwas Besseres auf sie wartete. Mariana holte tief Luft und seufzte erleichtert.
Wenn wir uns von Dingen befreien, mit denen wir uns identifizieren, die uns letztlich aber einschränken, nehmen wir uns wie Mariana die Freiheit, auf kritische Situationen zu reagieren. Wir denken nicht mehr, dass wir unsere Besitztümer, unsere Erfolge, unsere Rollen sind, sondern entdecken die »Ich bin ich«-Formel. Wir bewegen uns geistig weiter, wenn wir die Dinge loslassen, über die wir uns definieren. Beim Loslassen überwinden wir unser Ego und entdecken unser wahres Wesen … Und wir befreien uns selbst, wenn wir begreifen, dass wir selbst verantwortlich sind.
3. Dreimal sich: sich eingestehen, sich kümmern, sich trauen!
Eine weitere Strategie, um die Angst zu besiegen, besteht aus drei Schritten, die ganz einfach zu merken sind: sich eingestehen, sich kümmern, sich trauen.
Die erste Phase, oder der erste Schritt, besteht darin, die Angst zuzugeben. Ein neuer Gipfel will erklommen werden, das neue Projekt steht an, der Herausforderung müssen Sie sich jetzt stellen … Sie durchleben eine Zeit der Unsicherheit. Sie wissen nicht, was alles passieren kann, und das macht den meisten Menschen Angst. Wie wird es wohl laufen? Werde ich Erfolg haben? Wird ihnen meine Idee gefallen? Werde ich die Prüfung bestehen? Wird er ja sagen? In solchen Phasen ist es wichtig zuzugeben, dass wir Angst haben, da Ängste nur noch größer werden, wenn sie in unserem Kopf herumgeistern, während sie automatisch an Bedeutung verlieren, wenn wir sie laut aussprechen.
Der zweite Schritt besteht darin, sich darum zu kümmern. Hier geht es um die Frage, was der Schmerz Ihnen sagen will. Wie bereits erläutert, sind nicht alle Ängste negativ, »gesunde Angst« warnt Sie vor, damit Sie vorsichtig handeln, da eine konkrete Gefahr gegeben ist. Angst kann Sie auch dazu bringen, sich auf die anstehende Herausforderung angemessen vorzubereiten, damit Sie sich die Zeit gut einteilen, alle notwendigen Hilfsmittel zusammentragen, neue Fertigkeiten erlernen oder eine neue Einstellung entwickeln, Sie sich also um die Einzelheiten kümmern. Sobald Sie diese Phase überwunden haben, sind Sie auf die eine oder andere Weise endlich bereit, den letzten Schritt zu gehen, denn Sie spüren schon, wie sich Ihre Angst in Begeisterung verwandelt.
Der dritte Schritt besteht darin, sich zu trauen. Dies bedeutet, sich zu der anstehenden Handlung zu verpflichten, sie auch wirklich auszuführen. Die Verpflichtung wird
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