Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten
die emotionale Entführung ausgelöst hat, oder mit jemand anderem. Dankbarkeit stellt uns wieder her und bringt uns unseren Frieden zurück.
3. Entscheiden: Was wäre das Beste, um die Situation zu entschärfen? Welche Gedanken könnten mir helfen? Welche Worte können die Wogen glätten? Welche Taten können uns auf den richtigen Weg bringen, um eine Lösung zu finden? Wählen Sie aus, was Ihnen Ruhe schenkt.
Im Anderen Gutes erkennen
Eine meiner Lieblingsstrategien besteht darin, beim Anderen sechs positive Dinge zu entdecken. Dies ist eine mentale Übung, eine ganz bewusste Anstrengung, auf die ich gerne zurückgreife, um heikle Situationen mit anderen zu entspannen. Wenn mich ein Kunde voller negativer Gefühle aufsucht, denke ich zum Beispiel: »Der trägt aber schöne Schuhe, seine Haare glänzen toll, und er hat so eine elegante Art, sich fortzubewegen …« Ob das leicht ist?
Es ist weder einfach noch schwierig, es ist eine Herausforderung, und man muss es üben, damit es ungekünstelt und spontan geschieht. Vor kurzem nahm ich mit meinem Team an einem Meeting in einer bekannten Firma teil. Bei unserer Ankunft empfing uns ein Mitarbeiter, den wir schon von früheren Treffen kannten, mit nicht sonderlich freundlicher Miene. Von Anfang an war alles, was er sagte, äußerst negativ. Zunächst dachte ich: »Was ist denn bloß los? Wie sollen wir in dieser Atmosphäre ein Meeting abhalten? Es kann doch nicht sein, dass er uns hierher bestellt, um uns dann mit so einer Laune zu empfangen. Wir verschwenden hier nur unsere Zeit!«
Als ich mir meiner Gedanken bewusst wurde, und auch der Tatsache, dass ich mich ihretwegen immer schlechter fühlte, benutzte ich die Technik, »im anderen etwas Gutes zu suchen und zu sehen«. Ich fing an, mein Gegenüber unter die Lupe zu nehmen, um etwas Gutes an ihm zu entdecken – und fand es auch! Er hatte einen neuen Haarschnitt, der ihm wirklich gut stand. »Entschuldigen Sie, dass ich vom Thema abschweife … Aber Ihre neue Frisur find ich toll!«, sagte ich mitten in dem Meeting. Das brachte eine augenblickliche Veränderung mit sich: Seine düstere Miene verschwand, und stattdessen lächelte er zum ersten Mal, seit wir das Besprechungszimmer betreten hatten. Sein Tonfall änderte sich, und er hatte jetzt eine positivere Einstellung.
Ich sage und unterstreiche immer wieder, dass »das Gute im Anderen suchen und sehen« keine Technik ist, um unser Gegenüber zu manipulieren. Wenn unser Kommentar nicht der Wahrheit entspricht, wenn wir lügen, dann bringt uns die Methode nichts – egal, wie klein diese »Notlüge« auch sein mag. Wir haben ja schon erläutert, wie wenig effektiv Lügen sind. Dieses Hilfsmittel funktioniert nur, wenn wir uns ehrlich anstrengen, um etwas Positives in der anderen Person zu sehen. Und häufig ist es gar nicht nötig, es laut auszusprechen, denn das, was wir denken, geht über Worte weit hinaus. Wenn das, was wir als »gut« identifizieren, nicht echt ist und nur dazu dienen soll, an den Anderen heranzukommen, dann funktioniert das nicht. Und außerdem ist es gefährlich.
Heute werde ich Herr über meine Gefühle sein.
Wenn ich deprimiert bin, werde ich singen.
Wenn ich traurig bin, werde ich lachen.
Wenn ich mich krank fühle, werde ich doppelt so viel arbeiten.
Wenn ich Angst habe, werde ich mich kopfüber hineinstürzen.
Og Mandino
Wie man negative Gemütszustände ändern kann
Wir sollten zunächst einmal klären, welcher Unterschied zwischen einem Gefühl und einem Gemütszustand besteht. Ein Gefühl entsteht aufgrund eines konkreten Anlasses: Ich bin glücklich, weil ich eine Tochter bekommen habe. Ein Gemütszustand steht hingegen nicht mit einem speziellen Ereignis in Verbindung: Ich verspüre Beklemmung, weiß aber nicht genau, warum.
Fred Kofman benutzt eine sehr klare Metapher: Er sagt, dass Emotionen so sind wie ein Fluss, der fließt und sich je nachdem, was im Leben passiert, verändert. Wasser in Bewegung verwandelt sich, verdunstet, wird zu Wolken. Ein Gemütszustand ist hingegen wie stehendes Wasser in einem See: Es fault, weil es nicht abfließen kann. Wenn etwas passiert – in der Firma beispielsweise Ihr Partner zu jeder Besprechung zu spät kommt –, dann empfinden Sie Wut, eine Emotion, die Sie dazu einlädt, mit ihm zu sprechen, um eine effektive Forderung an ihn zu stellen. Wenn Sie das aber nicht tun und Ihren Ärger lieber runterschlucken, verwandelt er sich wahrscheinlich in Groll.
Wie man der folgenden Grafik
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