Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten
entnehmen kann, entstehen die wichtigsten negativen Gemütszustände aus Gefühlen, die man nicht beachtet, unterdrückt oder falschen Ursachen zuschreibt.
negative Gemütszustände
Ursache
Pessimismus
Melancholie
Depression
nicht beachtete Traurigkeit
Angstzustände
Beklemmung
Verzweiflung
nicht beachtete Angst
Verbitterung
Groll
Verachtung
Jähzorn
nicht beachtete Wut
Schuldgefühle
nicht beachtete Schuld
Desinteresse
Apathie
Bezugslosigkeit
nicht beachtete Langeweile
Um Gemütszustände zu verändern, ist es nötig, zunächst die emotionalen Ursachen zu finden, die hinter dem unterdrückten Gefühl stecken. Zweitens ist es wichtig, die emotionale Blockade zu erkennen. Sie kann mit einem traumatischen Erlebnis zusammenhängen oder mit Verhaltensweisen, die man durch seine Familienkultur erlernt hat. Beim Lösen dieser Blockade können folgende Fragen helfen: Seit wann fühlen Sie sich so? Wie ist man in Ihrer Familie mit dieser Emotion umgegangen? Was tun oder unterlassen Sie, um diesen Zustand beizubehalten? Welchen Nutzen bringt Ihnen dieser Zustand? Welchen Preis müssen Sie dafür zahlen, ihn beizubehalten? Sobald die Blockade der entsprechenden Emotion aufgehoben ist, muss man sich umgehend an die Arbeit machen. Negative Gemütszustände sind im Allgemeinen die Folge davon, dass man sich davor drückt, aktiv etwas zu unternehmen, und auch das Ergebnis verzerrter Denkweisen.
Der Fall Pablo
Diese Unterhaltung entspann sich in einer Coachingsitzung, die Florencia mit Pablo abhielt. Er war 28 und erzählte uns, dass er sich seit mehr als zehn Jahren müde fühlte und keinen Bezug mehr zum Leben hatte.
»Wie fühlen Sie sich denn meistens?«, fragte Florencia.
»Müde, nichts interessiert mich groß«, erwiderte Pablo matt.
»Fühlen Sie sich gelangweilt?«
»Ja, mein Leben ist schon seit Ewigkeiten langweilig.«
»Seit wann langweilen Sie sich denn?«
»Was weiß ich … Schon lange …«
»Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie das letzte Mal etwas so richtig begeistert hat?«
»In der Schule, da haben wir unsere Abschlussfahrt in die Antarktis gemacht, und die Idee dazu kam von mir«, antwortete Pablo nach kurzem Nachdenken.
»Und was ist danach passiert?«
»Nichts … Es ist einfach nur so, dass mich nichts besonders interessiert.«
»Pablo, können Sie mir sagen, wie man in Ihrer Familie mit Langeweile umgegangen ist?«
»Das war etwas völlig Normales! Meine Familie war schon immer langweilig … Mein Vater hat Einfluss und Geld, aber sich zu amüsieren war bei uns zuhause verpönt. Kargheit und Enthaltsamkeit sind bei uns von jeher die Regel. Alles, was irgendetwas mit Unterhaltung zu tun hat, ist für ihn eine Zeitverschwendung, selbst sportliche Aktivitäten. Die Abschlussfahrt war da eine Ausnahme. Mich hat sie unheimlich motiviert, weil ich sie mitorganisiert hatte. Doch ich rede hier von Dingen, die vor Jahren passiert sind … Hat das irgendwas damit zu tun, was heute mit mir los ist?«
In den folgenden Treffen mit Pablo arbeitete Florencia daran, die Blockade dieses Gefühls aufzuheben. Als sie ihn fragte, welche Vorteile für ihn daraus erwuchsen, in seiner Langeweile zu verharren, verstand Pablo die Frage zunächst nicht und entgegnete:
»Vorteile? Gar keine!«
Aber dann begriff er nach und nach, dass seine Untätigkeit
ihm Bequemlichkeit verschaffte, er musste sich niemals etwas Neuem stellen, sich nicht mit unbekannten Faktoren auseinandersetzen. Pablo erkannte, dass er bequem war, unter anderem arbeitete er schon seit Jahren in der Firma seines Vaters. Es gefiel ihm nicht sonderlich, allerdings musste er zugeben, dass dieses Arrangement für ihn unkompliziert war. Da erklärte ihm Florencia, dass die Dinge, die für uns bequem sind, mit der Zeit unbequem werden.
Sie sprachen darüber, dass der Mensch Herausforderungen benötigt, um daran zu wachsen, dass wir einen Ansporn brauchen, um unser Gehirn angemessen zu nutzen, dass es unser Selbstbewusstsein stärkt, schwierige Aufgaben zu bewältigen. Und sie lud ihn dazu ein, sich daran zu erinnern, wie er sich gefühlt hat, als er diese Abschlussfahrt organisierte, für die er beinahe allein die Verantwortung trug. Er fing an, die Begeisterung und den Stolz wiederzuentdecken, die er während jenes Projektes empfunden hatte.
Nach dieser Beobachtung fragte ihn Florencia:
»Pablo, was würden Sie statt der Langeweile und des Desinteresses gerne empfinden?«
»Ich würde mich gerne so fühlen wie damals, als ich
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