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Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

Titel: Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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einen Kommentar mitbekommen, durch den jemand uns verletzt, sollten wir überlegen, ob es sich um eine Meinung oder um Fakten handelt. Wenn es sich um Tatsachen handelt, können wir sie zum Anlass nehmen zu überlegen, ob etwas an unserem Verhalten korrigiert werden kann, und die Aussage als wertvolles Feedback ansehen, das uns hilft, uns zu ändern. Wenn es sich um eine Meinung handelt, sollten wir nicht vergessen, dass solche Urteile oft mehr über den aussagen, der sie fällt, als über die Person, um die es dabei geht. Andererseits gibt es auch Meinungen, die für uns wertvoll sind und uns bei der Entwicklung helfen.
    Wir können nicht verhindern, dass andere sich eine Meinung über uns bilden. Wir können es aber vermeiden, diese Meinung zu verinnerlichen, uns davon verletzen zu lassen oder zu glauben, dass wir tatsächlich so sind. In solchen Momenten ist es wichtig, innerlich an der Überzeugung zu arbeiten, dass wir an sich wertvoll sind und unser Wert nicht davon abhängt, was die anderen über uns denken. In unseren Kursen lehren wir die Technik, bei unangenehmen oder gemeinen Bemerkungen über uns innerlich zu wiederholen: »Egal, was du über mich denkst oder sagst, ich bin noch immer ein wertvoller Mensch.«
    Wir sollten selbst allerdings auch darauf achten, nicht über andere zu urteilen. Wie Echeverría erklärt, kann eine Meinung im Gegensatz zu Tatsachen nicht richtig oder falsch, sondern nur begründet oder unbegründet sein. Und entsprechend der Absicht, mit der sie geäußert wurde, kann sie auch konstruktiv oder destruktiv sein.
    Eine Meinung auch als solche zu kennzeichnen, statt sie wie eine Tatsache hinzustellen, ist für effektive Kommunikation entscheidend, da persönliche Meinungen Anspannung hervorrufen, wenn man sie wie Wahrheiten darstellt. So etwas lässt nämlich kein Verständnis zu und löst beim Zuhörer eine starre Haltung aus. Wenn jemand sagt: »Dieser Raum ist für ein Meeting doch überhaupt nicht angemessen«, zieht er nicht einmal die Möglichkeit in Erwägung, dass sein Gegenüber vielleicht anders denkt, er äußert seine Ansicht wie eine unwiderlegbare Wahrheit, was bei seinem Zuhörer natürlich Ablehnung auslöst, vor allem, wenn dieser anders denkt. Wenn man jedoch sagt: »Meiner Meinung nach ist dieser Raum nicht der passendste für ein Meeting«, dann drückt man dasselbe aus, macht aber deutlich, dass es sich um die eigene Meinung handelt, und verwehrt es so dem Gesprächspartner nicht, eine andere Ansicht vorzubringen, wodurch man eine bessere Kommunikation ermöglicht. Meinungen wie Tatsachen zu präsentieren löst beim Zuhörer außerdem eine Abwehrreaktion aus, die dazu führen kann, dass letztlich jeder nur noch zeigen will, warum er im Recht ist. Um das zu verhindern, reicht es schon aus, vor jeder Meinung Folgendes hinzuzufügen: »Ich denke …«, »Ich finde …«, »Ich glaube …«, »Meiner Meinung nach …«. Diese Ausdrucksweise macht den Dialog harmonischer.
    In Bezug auf dieses Thema ist es auch interessant, sich den Beginn der künstlerischen Karriere von Fred Astaire anzuschauen. Nach seinem ersten Casting hielt der Direktor von MGM schriftlich fest: »Er kann nicht singen. Er kann nicht schauspielern. Er kann gerade mal ein bisschen tanzen.« Dennoch hat Astaire seinen Weg gemacht, und seine Überzeugung war stärker als dieses vernichtende Urteil: Nach diesem Kommentar, der viele entmutigt hätte, wurde er der allgemein anerkannte beste Tänzer des 20. Jahrhunderts, einer der einflussreichsten Künstler im Bereich des Musicals in Kino und Fernsehen. Was wäre passiert, wenn Fred Astaire diese Einschätzung als Tatsache aufgefasst hätte? Was passiert mit uns, wenn wir die Meinung anderer über uns, unsere Fähigkeiten, unser Talent oder unsere Arbeit als Tatsache verstehen?
    Es gibt noch eine weitere sehr aussagekräftige Geschichte, deren Hauptpersonen zwei Angestellte einer Turnschuhfabrik sind, die nach Afrika reisen, um dort neue Märkte zu erschließen. Bei ihrer Rückkehr erklärt einer der beiden:
    »Unmöglich, das ist kein Markt für uns, dort trägt niemand Turnschuhe, die Menschen gehen barfuß, da wird doch keiner unser Produkt kaufen.«
    Die Meinung des Zweiten lautet jedoch:
    »Das ist die beste Gelegenheit für unser Geschäft, die ich je gesehen habe: Noch hat dort niemand Turnschuhe … Jeder wird welche kaufen wollen!«
    Beide waren am selben Ort und haben dasselbe gesehen. Trotzdem gaben sie völlig entgegengesetzte Urteile ab.

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