Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten
Kurzfristig erzielte er damit in seinem Team gute Ergebnisse, aber innerlich hatte er sich noch nicht wirklich gewandelt. Das zeigte sich beispielsweise in den Feedback-Sitzungen, bei denen er seine Mitarbeiter dazu aufforderte, mit Ideen zu einer Verbesserung der Arbeitsabläufe beizutragen. Die Kollegen hatten das Gefühl, dass man ihnen zuhört, merkten allerdings irgendwann, dass sie in bestimmten Bereichen Veränderungen anregten, ihr Chef letztlich jedoch das Gleiche machte wie immer: was er wollte. Es wirkte zwar so, als würde er ihnen zuhören, in Wirklichkeit handelte es sich aber nur um eine Strategie, damit sie das Gefühl hatten, er würde sie an den Entscheidungsprozessen teilhaben lassen. Die unausgesprochene Regel lautete hingegen: »Sie sagen mir Ihre Meinung, ich höre zu, tue dann aber vielleicht trotzdem das, was ich ohnehin vorhatte.« Bei seinem Personal machte sich das Gefühl breit, dass diese Sitzungen reine Zeitverschwendung waren, und vor allem verlor man das Vertrauen in ihn.
Wenn diese Techniken nicht von echtem Interesse an unseren Mitmenschen begleitet werden, fällt alles in sich zusammen, sobald die Täuschung auffliegt. Eine solche Haltung kann man nicht über lange Zeit aufrechterhalten, und in kritischen Situationen zeigen sich dann schnell die wahren Absichten. Letztlich ist es also sinnlos, diese Techniken anzuwenden, wenn wir innerlich nicht auch unsere Einstellung verändern, denn das würde dem Vertrauen schaden, das andere uns entgegenbringen, und damit schlussendlich auch dem Bild, das sich andere von uns machen.
Schwierige Gespräche: sieben Schritte
Da das zweite wichtige Element bei jeder Unterhaltung derjenige ist, der uns zuhört, fällt es uns häufig schwer, uns auf ein heikles Gespräch vorzubereiten. Beim Coaching bieten wir dafür eine recht praktische Lösung an, um für solche Momente bestens gewappnet zu sein. Wir nennen diese Technik »Multi-Level-Unterhaltung«:
–Erster Schritt
Für den anderen Mitgefühl empfinden, sich in ihn hineinversetzen. Wann habe ich selbst so etwas schon gemacht? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Was löst in mir dasselbe Gefühl aus? Dies unterbricht die Kette von schnellen Urteilen, die wir über den anderen fällen, vor allem, wenn wir auf ihn wütend sind. Es hilft uns auch, uns vorzustellen, was wir gerne hören würden, wenn wir die Empfänger dieser Nachricht wären.
–Zweiter Schritt
Den Gesprächspartner ins Bild setzen, bevor wir das ansprechen, was uns stört, ärgert oder Sorgen macht. Ihm zum Beispiel erklären: »Ich möchte mit dir über ein Thema sprechen, das mich bekümmert. Für mich ist die Firma sehr wichtig, und natürlich auch unser Image bei den Kunden, und vor allem liegt mir ein gutes Arbeitsklima hier im Büro am Herzen, und das möchte ich gerne pflegen. Ich würde mich gerne mit dir darüber unterhalten, um Verbesserungen zu erzielen.« Dabei kann ich mich auch fragen, was ich mit diesem Gespräch bezwecken will, wie ich mich fühlen will und welcher Ort und Zeitpunkt sich dafür wohl am besten eignen würden.
–Dritter Schritt
Ich sollte die Unterhaltung damit beginnen, auf Tatsachen, nicht auf Meinungen hinzuweisen. Persönliche Einschätzungen können dazu beitragen, dass sich die andere Person vor uns verschließt, eine Abwehrhaltung annimmt, vor allem dann, wenn sich die Meinung auf etwas Negatives oder Verbesserungswürdiges bezieht. Daher ist es wichtig, mit konkreten Beobachtungen zu beginnen. Unsere Absicht besteht darin, dem anderen ein klares Bild seiner Handlung vor Augen zu halten, und zwar ohne unnötige Bewertungen. Statt »Du bist unpünktlich« oder »Du kommst immer zu spät« zu sagen, wäre hier passender: »Ich habe beobachtet, dass du in der letzten Woche viermal zu spät gekommen bist.«
–Vierter Schritt
Wenn die Fakten, die unsere Beurteilung stützen, dargelegt wurden, können wir unsere Meinung dazu ausdrücken: »Wenn ich bemerke, dass du spät dran bist, denke ich, dass du deinen Pflichten nicht angemessen nachkommst, weil einige Kunden bereits früh hier anrufen und dann niemand den Anruf entgegennimmt.«
–Fünfter Schritt
Seine Gefühle zum Ausdruck bringen: »Und wenn das passiert, werde ich sauer.«
–Sechster Schritt
Klar zum Ausdruck bringen, was wir uns wünschen: »Ich möchte gerne, dass die Kunden uns vertrauen, dass sie sicher sein können, hier einen Ansprechpartner zu finden. Und außerdem möchte ich, dass du und ich unsere kreative Energie
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