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Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

Titel: Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wir in gewisser Weise eingestellt sind, und das ist etwas ganz Persönliches. Dieses Wissen hilft uns zu verstehen, dass Zuhören mehr ist als nur Hören, dass es sich um eine Fähigkeit handelt, die man braucht und an der man arbeiten sollte. In unseren Kursen machen wir häufig eine Übung, die darin besteht, dass eine Person einer anderen eine Minute lang zuhören soll, ohne sie zu unterbrechen, ohne sich eine Meinung zu bilden, ohne irgendetwas anderes zu tun, sie soll einfach nur zuhören. Und das stellt sich für fast alle als ganz schön schwierig heraus!
    Was braucht man, um gut zuhören zu können? Zunächst einmal braucht man die richtige Einstellung, muss geistig und emotional offen sein. Kommunikationsexperten weisen darauf hin, dass es ebenfalls günstig ist, wenn der Abstand zwischen den beiden Personen etwa eine Armlänge beträgt. Sie betonen außerdem, dass es der geistigen Offenheit zuträglich ist, eine offene Körperhaltung anzunehmen, das heißt, die Arme nicht zu verschränken und die Beine nicht übereinanderzuschlagen. Außerdem sollte man möglichst einen Ort aufsuchen, der einer Unterhaltung förderlich ist. Es ist ebenfalls wichtig, sich gegenseitig zu respektieren, um Unterschiede zu erkennen und zu akzeptieren.
    Wie Rafael Echeverría erklärt, liegt eines der großen Probleme beim Zuhören in der häufigen Annahme, dass das, was wir hören, auch das ist, was gesagt wurde. Ebenso gehen wir davon aus, dass unser Gegenüber auch das hören wird, was wir sagen. Daher muss man sich von Anfang an darüber im Klaren sein, dass Zuhören nicht beim bloßen Hören endet, sondern noch die persönliche Interpretation hinzukommt, die die Quelle für unterschiedliche Auffassungen und Missverständnisse ist.
    Betrachten wir also einige Faktoren, die beim Zuhören helfen:
    –Nachhaken, Fragen stellen: »Was meinst du damit, dass es ein schwieriges Jahr werden wird? Könntest du mir ein Beispiel geben?«
    –Durch Fragen zu einem besseren Verständnis gelangen und Annahmen bestätigen: »Was du gesagt hast, soll also heißen …«, »Was ich da gerade gehört habe, bedeutet also …«.
    –Nach verbalen und nonverbalen Hinweisen Ausschau halten, sowohl auf die Äußerungen unseres Gegenübers als auch auf seine Körperhaltung achten. Die Sprache der Gesten sagt oft mehr als Worte.
    –Beim Zuhören Empathie aufbringen, um sich in den anderen hineinzuversetzen und seine Lage besser zu verstehen.
    –Geduldig zuhören. Manche Menschen brauchen länger als andere, um ihre Gedanken zu entwickeln und mündlich zu formulieren. Ihnen sollte man Zeit geben und nicht die Sätze für sie zu Ende führen.
    –Sich darauf freuen, durch dieses Gespräch etwas vom anderen zu lernen, und jegliche abwertenden Gedanken vermeiden.
    –Ebenso sollten wir wenig auf die Annahme geben, dass man ohnehin schon weiß, was der andere uns zu sagen hat. In Wirklichkeit haben wir keine Ahnung!
    –Es ist auch keine gute Idee, in Gedanken die Unterhaltung zu proben, die wir gerade führen, und uns mögliche Antworten zu überlegen, weil uns das vom Gesprächspartner ablenkt und uns daran hindert, den Moment voll und ganz zu erleben.
    Eins der Dinge, die uns beim effektiven Zuhören am meisten helfen, ist möglicherweise das Bewusstsein, dass es sich um einen einzigartigen Moment handelt, der sich so niemals wiederholen wird. Wie Martin Buber sagte, hat »trotz aller Ähnlichkeiten jede lebendige Situation wie ein neugeborenes Kind auch ein neues Gesicht, das es noch nie zuvor gegeben hat und das auch nie mehr wiederkehren wird. Die neue Situation erwartet von dir eine Antwort, die nicht im Vorhinein vorbereitet werden kann«.
    Fürs Zuhören ist, wie bei allen Fähigkeiten, die wir in diesem Buch vorstellen, eine wahrhaftige Absicht notwendig, um Vertrauen zu schaffen. Dem anderen zuzuhören heißt nicht einfach nur, stumm dazusitzen, sondern auf das, was der andere gesagt hat, zurückkommen zu können und mit unseren Handlungen zu zeigen, dass wir wirklich zugehört haben. Wenn stattdessen jedoch wahrgenommen wird, dass der andere nur so getan hat, als würde er zuhören, tatsächlich aber nicht bei der Sache war, dann wird das Vertrauen geschädigt.
    Ich erinnere mich an den Fall eines Kunden, der fleißig alle Techniken effektiven Zuhörens gelernt hatte: Er wusste, wie wichtig es ist zu schweigen, wenn sein Gegenüber spricht, nicht zu unterbrechen und Teile des Gesagten wieder aufzugreifen, um damit Fragen zu formulieren.

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