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Absolution - Roman

Absolution - Roman

Titel: Absolution - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt
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Verständnis davon zu ermöglichen, von den schrecklichen Auswirkungen, die dieses Ereignis auf Ihre Person und auf Ihr Leben und das Leben Ihrer Lieben gehabt hat, ich meine Ihre Familie und die Ihnen Nahestehenden.
    MR LOUW : Ja.
    VORSITZENDER : Könnten Sie uns etwas über sich erzählen, wer Sie waren und woher Sie sozusagen kamen, zur Zeit des Bombenattentats?
    MR LOUW : Sehen Sie, ich war nur ein einfacher Mann. Ich bin hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, Mitglied genau dieser Kirche hier. Ich wurde in dieser Kirche getauft, so wie meine Geschwister. Meine Familie ist schon immer hier gewesen, seit Hunderten von Jahren.
    VORSITZENDER : Ich bitte um Ruhe im Saal. Bitte. Mr Louw muss die Gelegenheit bekommen, zu sprechen. Wenn es weitere Unterbrechungen gibt, muss ich den Saal räumen lassen. Fahren Sie bitte fort, Mr Louw.
    MR LOUW : Ich war nur Büroangestellter zur Zeit des Attentats. Ich habe Dokumente hin und her geschoben. Ich war bloß Büroangestellter damals. Ich hatte nie im Leben gegen irgendjemanden die Hand im Zorn erhoben.
    VORSITZENDER : Haben Sie nicht den Wehrdienst geleistet?
    MR LOUW : Ja, aber das war Befehl. Ich spreche vom alltäglichen Leben, müssen Sie wissen. Dieses Attentat geschah im alltäglichen Leben, als ich meiner Arbeit nachging, und im alltäglichen Leben sind wir immer mit allen gut ausgekommen, unsere Familie. Wir sind immer nett zu den Leuten gewesen. Ich habe geheiratet, kurz bevor ich diese Stelle als Büroangestellter bekam, und zur Zeit des Attentats hatten wir einen dreijährigen Jungen und ein kleines Mädchen, das gerade ein Jahr geworden war. Wir besaßen ein kleines Haus drüben in der Weymouth Road und alles war gut. Meine Eltern waren stolz auf mich, weil ich eine gute Stelle bei der Regierung hatte. In der Schule war ich kein sehr guter Schüler gewesen und ich glaube, sie hatten befürchtet, dass ich nicht so recht vorankommen würde im Leben, dass ich vielleicht als Jugendlicher auf dem verkehrten Weg gewesen war, doch nach dem Wehrdienst beschloss ich, mein Leben zu ändern, und daran habe ich festgehalten. Damals habe ich wirklich hart gearbeitet. Sie können also sehen, was ich durch das, was sie mir und anderen angetan haben, verloren habe. Ich hatte meine Familie, mein Einkommen, eine gute Stelle. Nun möchte ich wissen, was wird diese Kommission tun, um mich für das, was ich verloren habe, zu entschädigen? Was werden Sie mir geben? Denn ich habe nichts getan, womit ich das verdient hätte.
    VORSITZENDER : Mr Louw, können Sie uns von dem Tag des Attentats berichten und was genau an jenem Tag passiert ist?
    MR LOUW : Ja, es ist jetzt lange her, fast zehn Jahre, und wegen der Medikamente, die ich nehme, sagen die Ärzte, dass ich Stellen habe, die ich ausblende, mein Gedächtnis hat Löcher, und deshalb kann ich nicht sagen, dass ich mich an alles deutlich erinnere, was an dem Tag gewesen ist. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie meinen Arzt hier fragen, wie die Medikamente heißen, und er wird Ihnen sagen, dass sie mich daran hindern, schlechte Erinnerungen an diesen Tag im Kopf zu behalten. Dieses Mittel ist eine ganz besondere Arznei. Sie können sich erkundigen, wenn Sie’s nicht glauben.
    VORSITZENDER : Das wird nicht nötig sein, Mr Louw. Wir glauben Ihnen.
    MR LOUW : Es ist alles ein bisschen zu verworren in meinem Gedächtnis, daher weiß ich nicht, ob ich mich so daran erinnere, wie es geschehen ist. Sie werden mir also verzeihen, wenn es Lücken in meiner Geschichte gibt, doch ich versuche mein Bestes, um zu helfen und zu kooperieren, weil ich hoffe, dass die Regierung vielleicht in der Lage sein wird, etwas zu tun, um mir zurückzugeben, was ich an jenem Tag verloren habe.
    VORSITZENDER : Wir verstehen, Mr Louw. Bei Ihnen ist eine posttraumatische Belastungsstörung festgestellt worden und Sie befinden sich deswegen noch immer in Behandlung.
    MR LOUW : Ich werde behandelt, ja, aber ich glaube nicht, dass ich jemals geheilt werde, und wie schon gesagt, beeinträchtigen die Medikamente, die ich bekomme, möglicherweise mein Gedächtnis und auch anderes.
    VORSITZENDER : Das alles verstehen wir. Vielleicht können Sie damit anfangen, an was Sie sich von diesem Tag erinnern.
    MR LOUW : Ich erinnere mich, dass meine Frau schon das Frühstück fertig hatte, als ich aufgestanden bin. Und ich erinnere mich, dass ich in unserer Küche am Abwaschbecken gestanden habe und meine beiden Kinder beim Frühstück haben glücklich ausgesehen und das

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