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Absolution - Roman

Absolution - Roman

Titel: Absolution - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt
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Betten herzurichten, zeigten euch die Toiletten und Duschen, die Küche mit Möglichkeiten zum Tee- und Kaffeekochen und luden euch ein, am nächsten Morgen zum Frühstück in Glorias Haus zu kommen. Du hast Sam ins Bett gebracht und ihm direkt in die Augen gesehen.
    »Wir sollten vielleicht miteinander reden«, hast du gesagt. »Weißt du, wo deine Tante in Beaufort West wohnt?«
    »Wenn ich es sehe. Ich weiß den Namen der Straße nicht, aber ich bin schon dort gewesen. Ich kenne den Weg.«
    »Und du bist sicher, dass sie noch dort wohnt?«
    »Ich glaube ja.«
    »Wenn ich dich zu deiner Tante bringe, lasse ich dich dort bei ihr. Und danach gehe ich. Ich verlasse das Land.« Sam verzog das Gesicht und trat gegen das Bett. »Man wird dich ausfragen, was mit Bernard passiert ist. Du musst erzählen, was ich mit ihm gemacht habe, wie ich ihn getötet habe. Gib mir nur vielleicht drei Tage, nachdem ich fortgegangen bin, bevor du etwas sagst.« Sam sah wieder zu dir hoch. »Ist das klar?«
    Am nächsten Morgen hast du deine Notizbücher und den letzten Brief, alle Dokumente, die dir wichtig waren, Timothy und Lionel übergeben und den jungen Männern, diesen Fremden, denen du vertraut hast, gesagt, sie sollten die Schriftstücke mir persönlich übergeben, wenn möglich.
    Zwischen der Klinik und Beaufort West gab es nur eine unbefestigte Straße, die sich durch leichenblasse Hügel wand. Sie hörte einen Kilometer vor der Stadt auf, nördlich von der Nationalstraße, sodass keiner, der nicht wusste, wonach er suchte, sie je finden würde. Sie ist in keiner Karte verzeichnet und existiert heute nicht mehr.
    Wenn man aus der Richtung der Klinik kam, tauchte zuerst die weiße Kirchturmspitze auf, die sich trotzig über die staubigen Bäume reckte. Ihr kamt auf einer Straße mit heruntergekommenen Läden und einer Tankstelle in der Stadt an, wo du neben anderen Sattelschleppern geparkt hast, die aggressiv in der Sommerhitze gleißten. In einer Telefonzelle auf der anderen Straßenseite hast du das dünne Telefonbuch von Beaufort West durchgeblättert und den Namen gesucht, den dir Sam genannt hatte. Als du ihn gefunden hattest, hast du die Nummer gewählt und nach einem einzigen Klingeln meldete sich eine Frau.
    »Jaaa? Wer ist da?« Die Frau klang misstrauisch.
    »Haben Sie einen Neffen, der Sam oder Samuel heißt?«
    »Ja. Worum geht es genau? Wer ist da?« Die Stimme klang nicht so, als würde sie sich etwas aus einem Neffen machen.
    »Sam ist hier bei mir. Ich wollte wissen, ob ich ihn zu Ihnen bringen kann. Sein Vormund ist tot. Bernard – er ist tot. Wir sind hier in der Stadt.«
    »Was Sie nicht sagen«, brachte die Frau so ausdruckslos heraus, dass es dich überraschte.
    »Kann ich ihn zu Ihnen bringen?« Du hast auf Sam hinabgeblickt, der sich neben dich in die Telefonzelle gedrängt hatte. Er spielte mit dem Telefonkabel herum und starrte über die Straße zu einem Obst- und Gemüsestand hinüber.
    »Wer sind Sie? Was soll das?«, fauchte die Frau.
    »Wir kommen jetzt.«
    Sams Tante wohnte in einem einstöckigen Haus mit einer breiten überdachten Veranda. Sie stand auf den Stufen, als ihr zwei herankamt, Pfirsiche essend, deren Saft euch auf die Arme tropfte. Du hast gehofft, die Frau würde angelaufen kommen und Sam umarmen, doch sie stand einfach unter dem Vordach und wartete, in Jeans und einer schmutzigen weißen Hemdbluse, in nachlässiger Haltung, die Arme über der Brust verschränkt. Sie hatte Sams scharf geschnittene Züge, seine spitze Nase und schmalen Augen, aber einen rotblonden Haarschopf.
    »Sam? Ist das deine Tante? Ist das das Haus?«
    Sam sah dich an, dann das Haus und die Frau.
    »Erkennst du deine Tante nicht, Sam?«, fragte die Frau.
    »Doch.«
    »Willst du deine Tante nicht begrüßen?«
    Du sahst zu, wie Sam die drei flachen Stufen hochstieg und vor seiner Tante stand, mit der einen Hand den Pfirsich an den Mund haltend, während er das Fruchtfleisch von einer freigelegten Halbkugel des Kerns saugte und die andere Hand an seiner Seite baumelte. Die Frau legte ihm eine Hand auf den Kopf und strich sein zerzaustes Haar glatt. »Sind Sie jetzt sein Vormund?«, fragte sie und blinzelte. »Sind Sie so etwas wie eine Freundin meiner Schwester?«
    »Nein. Ich habe ihn zufällig gefunden. Er hat gesagt, seine Eltern seien tot. Er hat gesagt, Sie seien seine einzige Verwandte.«
    »Das ist wohl richtig. Woher wissen Sie übrigens, dass der Dreckskerl Bernard tot ist?«
    »Ich habe ihn gesehen –

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