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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
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vorbeidrückte.
    Bärlach nickte entschuldigend. »Ja,
ich weiß, aber er ist wie heißer Teer, bleibt überall kleben!«
    »Nehmen Sie Platz.« Frau Jansen
setzte sich an einen großen Tisch in einer großen teuren Küche und bot den Männern
nichts an.
    »Womit hat Ihr Mann Geld verdient?«,
fragte Tauner gerade heraus.
    »Also …« Frau Jansen schnappte nach
Luft, bevor sie sichtlich zusammensackte. »Er war Ehligs Assistent. Er hat für ihn
alles erledigt, hat Anrufe getätigt, Besorgungen gemacht, hat ihn gefahren. Ich
weiß nicht, alles eben. War immer da, wenn Ehlig ihn brauchte.«
    »Er hat nur für Ehlig gearbeitet?«
    »Ja, nur«, erwiderte Frau Jansen
zögernd.
    »Und dabei ist so viel Geld rausgesprungen?«
Tauner machte eine ausladende Geste. Er hatte zwar noch nie ernsthaft darüber nachgedacht,
doch er war sich sicher, ein Haus in dieser Größenordnung hätte er sich nicht leisten
können.
    »Ehlig verdient ein paar Millionen
im Jahr, da springen leicht ein paar Tausender heraus.«
    »Und Ihr Mann ist nicht nebenbei
irgendwie zu Geld gekommen?«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinaus
wollen.«
    »Kennen Sie einen Herrn Dögerling?«
    »Nein!«
    »Hatten Sie jemals Ärger mit dem
Finanzamt?«
    »Nein, aber jetzt weiß ich, was
Sie meinen. Wegen der Sache damals. Das war eine Fehlinvestition. Einer der Jungs
hatte eine Sache am Laufen, die viel Geld versprach, und alle haben investiert.«
    »Mit Jungs meinen Sie Alvers, Kopte,
Rüdinger, Seiler, Ehlig und Ihren Mann?«
    Frau Jansen nickte unwirsch und
fuhr fort. »Als sich diese Sache als Luftnummer entpuppte, haben sie alle versucht,
ihr Geld wiederzubekommen. Die haben da eine ganze Menge eingebüßt.«
    »Können Sie das genauer erklären?«
    »Nein, das kann ich nicht. Fragen
Sie Ehlig, der hat damals am meisten eingebüßt, wobei es den vielleicht am wenigsten
gestört hat.«
    »Welcher von den Jungs war es denn,
der das Geschäft anpries?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wir könnten es herausfinden.«
    »Dann finden Sie es heraus.«
    »Es war Heiligmann.«
    Frau Jansen zögerte eine Sekunde,
sah Tauner in die Augen, wollte wissen, ob er bluffte. Tauner starrte fragend zurück.
Dann sah die Jansen zu Bärlach.
    »Sie wissen es nicht«, sagte sie
dann. »Also finden Sie es heraus.«
    »Glauben Sie, Ehlig hat Heiligmann
unter Druck gesetzt?«
    »Ich wüsste nicht warum.«
    »Glauben Sie, Heiligmann konnte
es nicht vertragen, dass Ehlig den Posten des Nationaltrainers bekam?«
    »Er konnte viel vertragen.«
    Tauner legte die Arme auf den Tisch
und verschränkte die Finger ineinander. »Frau Jansen, Sie benehmen sich nicht wie
eine Frau, die möchte, dass der Tod Ihres Mannes aufgeklärt wird. Sie benehmen sich
wie eine Frau, die noch nach dem Tod ihres Mannes versucht, Dinge zu vertuschen.«
    »Sie sind unverschämt, wissen Sie
das?«
    »Möglicherweise. Deshalb finden
mich viele unausstehlich. Aber wissen Sie, ich kann es nicht leiden, so behandelt
zu werden. Ich versuche hier meine Arbeit zu machen, mir wurde aufgetragen, diesen
Fall zu lösen. Deshalb bin ich hier, mitten in der Nacht, fern von Frau und Kind.«
    »Sie haben gar keine Frau mehr«,
entfuhr es der Jansen und Tauner lehnte sich befriedigt zurück.
    »Was wissen Sie denn noch alles?«
    »Ich weiß nichts.« Frau Jansen fegte
Krümel vom Tisch, die es gar nicht gab.
    »Ich bin jetzt hier. Hier in Hamburg
und ich werde der Sache auf den Grund gehen. Zwar habe ich einigen Leuten versprochen,
keinen Staub aufzuwirbeln, aber so wie es aussieht, bleibt mir gar nichts anderes
übrig. Wo auch immer die Jungs sind, sie können sich nicht ewig verstecken, sie
werden auftauchen und ich werde da sein. Und wenn der Ehlig aus Danzig wiederkommt,
werde ich mich an ihn dranhängen. Und ich werde mir noch mehr Leute bestellen und
ich werde das Finanzamt einschalten und bestimmt fallen mir noch eine Menge anderer
unangenehmer Institutionen ein, die ebenso penetrant sind wie ich, vor allem, wenn
die wittern, dass noch Geld zu holen ist.«
    »Verlassen Sie jetzt mein Haus.
Ich habe genug Unheil erlitten, Sie können mir nicht drohen. Ich habe meinen Mann
verloren und Sie tun so, als sei ich die Verbrecherin. Gehen Sie jetzt!«
    Tauner nickte Bärlach zu und erhob
sich. Wortlos ließen sie sich aus dem Haus komplimentieren und sprachen erst wieder,
als sie im Auto saßen.
    »Also ehrlich gesagt, verstehe ich
deine Methoden nicht«, meinte Bärlach zaghaft.
    Tauner ließ es unkommentiert.
    »Du setzt sie so

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