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Abtruennig

Abtruennig

Titel: Abtruennig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Dungs
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würde zu keinem der Ältesten passen.“
    Ich runzelte die Stirn. „Peter? Das kann ich mir noch weniger vorstellen. Er ist pflichtbewusster als irgendjemand sonst.“
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Mal abgesehen von seinen Eskapaden mit sterblichen Frauen.“
    Ich seufzte. „Gut, aber das ist doch auch schon alles.“
    „ Ich glaube auch nicht daran. Wenn er es wäre, würde ich auf jeden Fall etwas sehen können. Oder du würdest es fühlen. Jetzt, wo du einen Teil seines Blutes in dir trägst, bist du sensibler was ihn angeht.“
    Ich biss mir auf die Unterlippe. „Das ist schwieriger als ich gehofft hatte. Wenn es einer der Ältesten wäre, dann wüssten wir immerhin wo wir ihn suchen müssen. Ist es ein Unbekannter…Wo sollen wir anfangen? Was tun wir?“
    „ Ich werde zuerst mit den Ältesten sprechen und ihnen die ganze Situation erklären. Das Rugbyspiel im Dezember rückt immer näher, ich bin immer noch sicher, dass dort etwas geplant ist. Die Anderen müssen sich wieder auf das wirkliche Problem konzentrieren. Ich muss sie davon überzeugen, dass sie dir und Lesley Zeit geben bis wir den Verräter überführt haben. Sollte es doch einer von ihnen sein, wird er auf jeden Fall gegen diesen Plan sein.“
    „ Warum?“
    „ Die Sache mit dir und ihr ist sicherlich eine willkommene Ablenkung für diesen Mistkerl. Er kann sich auf sein Vorhaben fokussieren, während der Rest von uns nach euch sucht.“
    „ Das ergibt Sinn.“ Ich überlegte kurz. „Nur, wie soll ich den Verräter ausfindig machen? Ich werde Liz keiner Gefahr aussetzen und sie alleine lassen.“
    „ Natürlich nicht. Warte, bis ich zurück bin. Solange bleibst du bei ihr. Der Rat hat und wird noch weitere Vampire schicken, die sich um das Problem kümmern sollen. Sie müssen sich einfach nur auf den Abtrünnigen konzentrieren und euch in Ruhe lassen. Alles Weitere klären wir dann.“
    „ Vincent, ich will nicht undankbar klingen. Das, was du mir anbietest, ist mehr als ich vermutlich verdiene. Und auch, wenn dein Plan funktionieren sollte…“, ich zögerte. „Aber…aber, es gibt eine Sache, die du außer Acht lässt. Wir wissen nicht, wie lange Liz noch lebt!“
    Er warf einen Blick über seine Schulter und ich folgte seinem Blick. Lesley schlief noch immer auf dem Sofa. „Sie sieht so friedlich aus“, flüsterte er wieder, ohne sich abzuwenden. „Mach dir keine Sorgen, Nicholas. Sie ist stärker als sie aussieht. Sie wird durchhalten, bis wir die Sache zu Ende gebracht haben.“
    „ Und, wenn nicht?“ Ich konnte nicht vermeiden, dass meine Stimme mutlos klang.
    Er drehte sich zu mir und sah mich entschlossen an. „Dann wirst du das Richtige tun müssen...“

20. Aufschub

    Vincent war noch in der gleichen Nacht aufgebrochen. Ich hatte die letzten Stunden im Wohnzimmer verbracht und Liz beobachtet. Sie hatte die ganze Zeit über ruhig geschlafen. Ihr Körper war gelöst und ihr Atem ging gleichmäßig. Wieder hatte es eine unglaublich beruhigende Wirkung auf mich.
    Die ersten Sonnenstrahlen krochen über den Horizont und tauchten die Umgebung in ein zartes Orangerot. Ein kurzes Klicken ertönte plötzlich und im nächsten Moment fuhren elektrische Rollläden nach unten, um die Fenster zu verdunkeln. Ich musste unweigerlich schmunzeln, Vincent hatte dieses Haus wirklich perfekt präpariert.
    Lesley wurde anscheinend durch das Geräusch der Jalousien geweckt. Sie rollte sich auf die andere Seite und dabei wäre sie beinahe vom Sofa gerutscht. Ich legte meine Hand schnell an ihren Rücken und gab ihr den nötigen Halt, damit sie nicht auf mich plumpste.
    „ Nicholas?“, fragte sie schlaftrunken.
    „ Ich bin’s, mein Engel“, antwortete ich sanft. „Träum weiter, es ist noch viel zu früh.“
    Ihr Körper spannte sich an, aber nur damit sie sich ausgiebig strecken konnte. „Wie lange habe ich denn geschlafen?“
    „ Ein paar Stunden, und das hattest du bitter nötig. Du sollst dich nicht so verausgaben.“
    Sie rückte näher zur Couchlehne und drehte sich dann langsam zu mir um. „Du hättest doch mindestens das Gleiche für mich getan. Wie konnte ich denn schlafen, wenn es dir so schrecklich geht.“
    „ Jetzt geht es mir ja wieder gut.“ Ich streichelte behutsam über ihre weiche Wange.
    „ Mir auch“, argumentierte sie lächelnd. Dann war es dunkel im Zimmer. „Was ist mit den Fensterladen?“
    „ Automatik“, beruhigte ich sie. „Vincent wird sie wohl so eingestellt haben, dass sie bei

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