Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
kehrte Melody in den Fernsehsender zurück. Logan wollte sich gerade auf den Heimweg machen, und wenn Tiffany ihm nicht mit einer jämmerlichen Ausrede aufgelauert hätte, hätte er sie garantiert verpasst.
Als er merkte, wie überrascht Melody war, ihm plötzlich auf dem Flur gegenüberzustehen, wurde ihm klar, dass sie ihn bewusst gemieden hatte, wahrscheinlich, weil sie erstaunliche drei Male gekommen war, und das in seinem Lieblingssessel. Er selbst verspürte seitdem jedes Mal eine körperliche Erregung, wenn er sich nur in diesen Sessel setzte, und falls sie sich an das Erlebnis ebenso lebhaft erinnerte, hatte sie sicher Angst.
Melody Seabright, die davonlief. Logan hätte beinahe gegrinst.
„Hallo, Haiköder“, sagte sie, nachdem sie sich wieder gefasst hatte, und rauschte ins Büro. „Was machst du denn noch hier?“
„Haiköder?“ Logan folgte ihr. „Wie kommst du denn darauf?“
„Da Daddys Darling dich verfolgt wie ein Hai eine Blutspur, glaube ich, dass diese Bezeichnung durchaus zutreffend ist.“
„Ist an diesem Ort denn nichts heilig?“
„He, warum bist du immer noch hier? Du solltest doch Shane abholen, weißt du das nicht mehr?“
„Ich bin nur ein bisschen spät dran“, sagte er. „Wir könnten ihn zusammen abholen, wie in alten Zeiten.“
Melody schaute auf ihre Uhr und scheuchte ihn aus dem Büro. „Ein bisschen spät nennst du das?“, fragte sie mit tadelndem Unterton, während sie den Flur entlanggingen. „Er wird am Durchdrehen sein! Warum lässt du ihn so lange warten?“
„Es ist noch nicht so spät.“ Verdammt, bezichtigte sie ihn etwa, seinen Sohn zu vernachlässigen? Bereit, ihr zu widersprechen, sah Logan auf seine Armbanduhr, und sah zu seinem Schrecken, dass er tatsächlich weit über die Zeit hinaus war. Beinahe eine Stunde später als üblich würde er seinen Sohn abholen.
Er blieb stehen, schockiert über die Tatsache, dass Melody plötzlich verantwortungsvoller zu sein schien als er. „Ich habe unten angerufen und gesagt, dass ich auf dem Weg bin.“ Er holte sie ein. „Danke, dass du dich um ihn sorgst.“
Gott, er wünschte sich wirklich, dass sie von der beständigen Art wäre, eine Frau, die Ruhe und nicht Chaos ausstrahlte, eine Frau wie Tiffany - aber doch anders. Tiffany, die ihm gerade an diesem Nachmittag gesagt hatte, dass sie bereits eine Verabredung hätten, nur dass Logan zu sehr damit beschäftigt gewesen war, Melody zu vermissen, als dass es ihn interessiert hätte.
Zur Hölle mit Tiffany. Jetzt war Melody hier. Sie waren wieder zusammen. Und allein.
Als die Fahrstuhltür sich schloss, wusste Melody nicht, wer zuerst den anderen an sich zog, aber schon fand sie sich gegen die Wand gedrückt und Logans Mund näherte sich ihrem. Ein Mund, nach dem sie sich seit Tagen gesehnt hatte, nach seinem Geschmack, seiner Berührung. Gott, sie hatte ihn so vermisst!
Sie verschlangen einander, ausgehungert, dachte sie, als hätten sie sich jahrelang nicht berührt, obwohl es nur eine Woche gewesen war. Sieben lange, frustrierende Tage, während derer sie aneinander vorbei gedriftet waren wie Schiffe im Nebel, sich umkreist, aber nie getroffen, gesucht, aber nicht gefunden hatten.
„Oh“, sagte sie, als er seine Lippen dem Ausschnitt ihrer Bluse zuwandte und über ihre Haut leckte. „Vielleicht, wenn wir…“
„Ich weiß“, sagte er. „Das denke ich auch.“
„Ich meine …“
„Was?“ Er zog sie so dicht an sich, dass sie seine pochende Begierde spürte. „Was hast du gemeint?“, fragte er und fuhr mit den Fingern zwischen ihre Brüste, als wollte er sich ihre Gestalt einprägen.
„Egal.“, sagte sie, denn sie befürchtete, er würde ihr Angebot annehmen, ebenso wie sie befürchtete, dass er es nicht tun würde.
„Denkst du, wir sollen es einfach tun, machen, wonach wir uns so sehnen, und es hinter uns bringen?“, fragte er.
Sie sollte sich besser dumm stellen und ihn glauben lassen, dass es seine Idee war. „Es?“
„Wir, Sex, … ,es“
„Aha.“
„Ich weiß, dass du das Gleiche denkst. Und du hast es sogar als Erste gedacht.“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Ich kann hellsehen.“ Er umfasste ihre Kniekehle, das Bein, das sie gegen seine Erektion hielt, und wiegte sich dagegen.
„Keine Bedingungen, keine Verpflichtungen“, warnte sie.
„Selbstverständlich“, stimmte er zu.
„Glaubst du, einmal wäre genug?“, fragte sie und biss in sein Ohrläppchen.
„So oft, wie es notwendig ist“, sagte er.
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