Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
„Ich bin entschlossen, es bis zum Ende durchzustehen.“
Sie blickte zu ihm auf und sie küssten sich, und ein erfrischendes neues Bewusstsein vibrierte zwischen ihnen, bis der Fahrstuhl anzeigte, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatten. Logan stöhnte, weil er nicht wollte, dass dieser einzigartige, prickelnde Moment so abrupt beendet wurde.
Es gelang ihnen kaum, ihre Kleidung einigermaßen zu ordnen, bevor die Tür aufging. Melody ging zuerst hinaus, Logan folgte ihr … und sah den Gesichtsausdruck seines Sohnes, einen Ausdruck, der von so etwas wie Panik geprägt wurde, aber …
Shane rannte zu Melody, warf sich in ihre Arme und vergrub das Gesicht in ihrem Rock, sodass Logan ihn nicht mehr sehen konnte. Selbst als er fragte, was denn los sei, schüttelte sein Sohn nur den Kopf.
Da Shane Mel diese Woche ebenso vermisst hatte wie sein Vater, schien es wirklich nur logisch, dass er sich so an sie klammerte. Und als sie ihn mit einer kleinen Bemerkung zum Lachen brachte, wusste Logan, dass er den Gesichtsausdruck falsch gedeutet hatte.
Dann begegnete ihm über Shanes Kopf hinweg Melodys Blick, unschuldig und dennoch verführerisch, nicht mehr voller Versprechen, sondern Bedauern. „Keine gute Idee“, sagte sie.
Logan antwortete mit einem langsamen, aber entschlossenen Kopfschütteln, schockierte sie, weckte aber auch ihr Interesse. „Früher oder später“, sagte er und überließ es ihr zu interpretieren, wie er das meinte, und gerade als er sich fragte, ob sie ihn richtig verstanden hatte, errötete sie und senkte die dicht bewimperten Lider.
„Ich hab aber heute keine Lust zu kochen“, jammerte Shane, in der gleichen trotzigen Stimmung, die Logan schon den ganzen Morgen verrückt gemacht hatte. Seit dem Vorabend war Shane in dem einen Moment wie eine Klette und im nächsten desinteressiert gewesen. Logan konnte einfach nicht herausfinden, was mit ihm nicht stimmte.
Nachdem sie entdeckt hatten, wie gerne Shane Schilder für Melody malte, hatte er am Abend zuvor eine Bastelstunde für Vater und Sohn veranstaltet, die ein abruptes Ende gefunden hatte, als Shane seine Hand mit Superkleber am Esstisch befestigt hatte, einem Familienerbstück, das nun abgeschliffen und neu lasiert werden musste.
Am Morgen hatte er den Topf mit Efeu zuerst unerlaubt gegossen und dann vom Wohnzimmertisch gestoßen. Und um es noch schlimmer zu machen, hatte er Ernie und Bert die Schuld an dem Missgeschick geben wollen.
Logan konnte den Efeu sowieso nicht leiden. Melody hatte ihn am Abend zuvor gebracht, leger gekleidet in plüschigen Häschenpantoffeln und einem rosa „Rühr meinen Hexenkessel“ -T-Shirt. Sie hatte sich geweigert hereinzukommen, ihm nur die dumme Pflanze gereicht und verkündet, Efeu stünde für Freundschaft. Dann hatte sie sich umgedreht und war mit ihrem hübschen wackelnden Hinterteil gleich wieder die Treppe hinuntergegangen.
Logan fragte sich, was sie veranlasst hatte, ihm ein Freundschaftsgeschenk zu machen, nachdem sie so gut wie beschlossen hatten, ihrer Begierde Taten folgen zu lassen. Naja, zumindest nachdem es so gewirkt hatte, dass sie es auch wollte.
Das war es - sie hatte wieder Angst. Jede Wette. Er würde es sogar beweisen können, wenn er nur wüsste, wie viel Eis sie gegessen hatte, seit sie am Abend zuvor nach Hause gekommen waren.
Logan grinste. Diese Vorstellung gefiel ihm. Es faszinierte ihn, dass ihr die erotisch geladene Spannung zwischen ihnen genauso Angst machte wie ihm so oft.
Gott allein wusste, dass er ebenso wenig Melodys „Freund“ sein wollte, wie er nur mit ihr kochen wollte. Aber Tatsache blieb, dass sie immer noch die Sendung der nächsten Woche vorbereiten mussten, und deshalb würde er ihr Freund sein, denn alles, was über Freundschaft hinausginge, würde eine selbstmörderische Ladung Dynamit mit sich bringen.
„Da-aad.“ Shane zupfte an Logans Trainingshose. „Ich will nicht kochen. Ich will meinen Drachen steigen lassen.“
„Und ich würde gerne zum Baseballspiel gehen, aber keiner von uns bekommt immer das, was er will. Wir werden Melody beibringen, wie man sich auf eine Boston Tea Party vorbereitet, weil wir unseren Job behalten wollen.“
„Ich will keinen Job.“
„Ich schon. Heute werden wir kochen. Mir bleibt nichts anderes übrig, und dir auch nicht.“
„Doch“, sagte Melody, die plötzlich in der Tür stand und zu verbergen versuchte, wie gekränkt sie über die soeben gehörte Bemerkung war.
„Verdammt noch mal, Mel!“
„Warum
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