AC/DC - Maximum Rock N Roll
sind keine Typen, die sich verkrampfen, so wie andere. Sie konzentrieren sich darauf, ihren Job zu erledigen. Die Stimmung im Studio war, als würden ein paar alte Kumpels eine Platte zusammen aufnehmen. Jeder in der Band steckte in der gleichen Situation. Klar, sie hatten nicht gerade viel Geld mit Highway To Hell verdient, weil sich die Platte bis zu diesem Punkt noch gar nicht so toll verkauft hatte.
Jeder bekam den gleichen Tagessatz an Geld, und wir haben versucht, so lange wie möglich mit dem Budget für das Album auszukommen. Es herrschte eine gute Kameradschaft, wir waren uns alle sehr nah.«
Platt musste sich daran gewöhnen, dass die Compass Point Studios, genau wie die Roundhouse Studios in London, wo sie Highway To Hell aufgenommen hatten, über keine sonderlich »lebendige« Akustik verfügten. Deshalb versuchte Platt, mit derselben Technik wie in London zu arbeiten, um diesen matten Studiosound zu kompensieren.
»Das Ding bei AC/DC – oder bei Mals Vorstellung vom Sound der Band – ist, dass sie keinen Hall oder solche Effekte mögen. Wahrscheinlich, weil sie sich so weit wie möglich von Bands wie Led Zeppelin abgrenzen wollen. Sie brauchen einen knochentrockenen Sound, der dir direkt in die Fresse schlägt. Deshalb hat es gut funktioniert, dass wir mit der Raumakustik gearbeitet haben.
Nachdem wir das schon bei Highway To Hell eingeführt hatten, hatte ich bei Back In Black eine sehr genaue Vorstellung davon, wie ich aufnehmen wollte.
Als wir die Tracks aufnahmen, habe ich immer darauf geachtet, ein paar Raummikros platziert zu haben, damit beim Hören der Platte der Eindruck entstand, als ob die Band vor einem im Zimmer steht.«
Zeit seines Lebens hat sich Malcolm mit Sounds, Songs und Rhythmen auseinandergesetzt. Das, was er bei George gelernt hatte, und das Selbstvertrauen, das er bei den Sessions zu Highway To Hell gewonnen hatte, als er ohne den direkten Einfluss seines älteren Bruders arbeitete, brachte er in die Aufnahmen ein. Obwohl er Lange und Platt respektierte, übernahm er schon mit Aufnahme des ersten Songs das Sagen im Studio. Die Veränderung der rhythmischen Akzente bei »You Shook Me All Night Long« gefielen ihm gar nicht.
Tony Platt: »Wir haben die Refrains von ›You Shook Me All Night Long‹ aufgenommen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie die Betonung war, aber wir hatten es nicht als ›You‹ – Bamm – ›shook me all night …‹ eingespielt. Wir hatten eine leichte Verschiebung der Betonung. Als Malcolm das hörte, sagte er: ›Nein, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Da gehört eine Pause dazwischen. ‹ Also mussten wir es neu aufnehmen.«
Bei »Let Me Put My Love Into You« hatte die Band Bedenken, die ursprünglich letzte Textzeile des Refrains könne zu viel von der Stimmung der »Zigarette danach« verbreiten. Die Zeile war zu eindeutig, was ohne Zweifel auf den Einfluss des magischen Rum-und-Kokosmilch-Elixiers zurückzuführen war, das die Albumsessions begleitete – es musste sich was ändern.
Auf der anderen Seite war nichts Schlüpfriges an »Hell’s Bells« mit seinen Bildern voller alttestamentarischer Düsternis und Zerstörung. Zum ersten Mal tauchte der Titel bei den Proben in London auf. Einerseits war der Songtext von Bob Dylans 1975er »Rolling Thunder Revue« inspiriert, vollendet wurde er durch den Einfluss der Stürme vor der Haustür in Nassau.
Die taumelnden Phrasierungen und das stolpernde Timing von Brians Gesang bei »Back In Black« hatte er sich bei Jazzsängern abgeschaut. Malcolm fiel das Riff während der Highway To Hell -Tour ein. Mit einer Akustikgitarre hatte er es auf Kassette aufgenommen und dann – weil er unsicher war, ob es taugte – Angus nach seinem Urteil gefragt. Es war keine Überraschung, dass der seine Zustimmung erteilte.
Abrocken. Malcolm in Dallas, August 1980.
»Rock And Roll Ain’t Noise Pollution« war der letzte Song, der aufgenommen wurde. Entweder geht der Titel auf ein Zitat von Bon zurück, das der einmal einem wütenden Vermieter beim Streit um die Lautstärke der Stereoanlage an den Kopf warf, oder er zitiert Angus zu Londoner Marquee-Zeiten 1976, als es ständig Beschwerden wegen des Lärms gab. Jedenfalls entwickelte Malcolm den Song aus einem Riff, nachdem die Band feststellte, dass sie noch ein weiteres Stück für die Platte brauchte.
Tony Platt: »Malcolm blieb im Studio zurück, als wir alle zum Abendessen gingen. Der zweite Toningenieur, ein großer Farbiger namens Benji,
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