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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Befürchtung, dass sich hier die Geschichte wiederholen könnte, erwies sich aber als grundlos – in L.A. wurden die Karten neu gemischt. Von Anfang an hörte sich alles besser an. Vielleicht hatte das noch nicht lange zurückliegende Erdbeben nicht nur die Landschaft umgestaltet, sondern auch die Luft gereinigt. Wenn das Studio gut genug für Phil Spector war, der nebenan aufnahm, dann war es auch gut genug für AC/DC.
    Malcolm: »Wir hatten gehofft, das Album in New York aufnehmen zu können, aber nach ungefähr zehn Wochen hatten wir erst drei oder vier Tracks fertig und entschieden, es sein zu lassen. Wir gönnten uns ein paar Wochen zum Verschnaufen und fanden dann dieses Studio in L.A. Dort klang alles ein bisschen echter und lebendiger. Die Tracks, die wir dort aufnahmen, gaben mehr her. Also haben wir wieder ganz von vorne angefangen und auch die Songs, die wir für fertig hielten, noch mal eingespielt. Es war ein kompletter Neustart.«
    Eines Abends, bevor die Band wie üblich um Mitternacht mit der Arbeit begann, sah sich Angus den Bluesgitarristen Buddy Guy im Roxy auf dem Sunset Strip an und traf ihn nach dem Konzert.
    Angus: »Ich war sprachlos, wie nett er zu mir war. Für alles, was er geleistet hat, verhielt er sich unglaublich bescheiden. Er hat sehr jung angefangen und mit Muddy Waters gespielt. Und es war großartig, ihn spielen zu sehen.«
    Henry Rollins bekam derweil einen Anruf von Rick Rubin, der ihn fragte, ob er ins Studio kommen wollte, um der Band beim Arbeiten zuzusehen.
    Henry Rollins: »Rubin sagte: ›Du musst hierher kommen, Mann! Es reicht schon, dass du dir einfach nur Phil Rudd ansiehst!‹«
    Mötley Crües Tommy Lee hatte schon mit Brian in einem Club auf Catalina Island in Kalifornien gejammt. Er träumte davon, Phil Rudd zu sein.
    Tommy Lee: »Wir spielten ein paar Songs von AC/DC, und für eine kurzen Moment habe ich mich gefühlt wie bei AC/DC! Ich war im Himmel! Wir spielten ›Back In Black‹ oder ›Hells Bell’s‹, und für einen Moment dachte ich, yeah, ich bin Phil Rudd! Da ist ziemlich die Fantasie mit mir durchgegangen.«
    Rollins, mit seinen Tätowierungen und seinem Körperbau ein eher furchteinflößender Typ, war bei seiner Ankunft im Studio überrascht.
    »Das riesige Studio war von Rauchschwaden vernebelt. Alle waren in einem Raum und sahen aus wie aus dem Jahr 1977. Sie waren so supercool, so winzig. Ich hatte regelrecht Angst, Angus die Hand zu brechen, als ich sie schüttelte. Er sagte: ›Wir haben den Song ›Let There Be Rock‹ gehört, den du mit den Hard-Ons aufgenommen hast.‹ Ich hatte es ganz vergessen und sagte: ›Ach ja.‹ Angus meinte: ›Das hat uns echt gefallen! Und wenn ich mir dich so ansehe, würde ich es dir auch nicht sagen, wenn es anders gewesen wäre.‹ Sie benahmen sich eher wie fünf Roadies, überhaupt nicht eingebildet. Sie kamen eher so rüber, als wollten sie fragen: ›Hey, hast du mal Feuer?‹ Ich habe über eine Stunde mit Brian Johnson abgehangen. Er hat sich zu Rick und mir gesetzt und Geschichten erzählt. Und jede seiner Geschichten enthält einen Witz, der auf seine Kosten geht. Er sagt dauernd Sätze wie: ›Leck mich, ich habe den verdammten Ausgang nicht mehr gefunden, ich bin so bescheuert!‹ Der Typ ist der Beste. Und er hat sich so verausgabt beim Singen. Er steht da drin und singt ›Caught With Your Pants Down‹ – sie spielen im Studio alles live -, und Brian schreit: ›Caught with your paaannnntttsss!!!!!!!!!!!!!!‹ Dann machte er eine Pause, seine Stimme war etwas angegriffen, und ich fragte: ›Hast du es jemals mit Kräutertee versucht?‹ Er: ›Nein.‹ Also habe ich ihm eine Tasse Kräutertee gemacht. Da sagt er: ›Hippietee. Sauber, danke, mein Junge!‹ Und trinkt den verdammten Hippietee.
    Der beste Moment war, als sie alle dasaßen – mit dieser seltsamen Körperhaltung, und jeder rauchte eine Zigarette nach der anderen – und warteten, bis die Aufnahmen losgingen. Rick sagte: ›Okay, Jungs, seid ihr so weit?‹ Und sie: ›Na klar.‹ Dann standen sie auf und fingen an. Kein Warmspielen, gar nichts. Rudd setzte sich hinters Schlagzeug und sah fast so aus, als könne er nicht mal die Stöcke halten! Die Zigarette hing ihm im Mundwinkel und er fragte: ›Fertig?‹ Er zählte an, haute auf die Hi-Hat, und ich kriegte am ganzen Körper Gänsehaut: ›Mein Gott! Das sind AC/DC!‹ Die Hi-Hat war wie am Anfang des Songs ›Back In Black‹. Da läuft es einem eiskalt den Rücken runter.

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