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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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die größte Lehre und Inspiration an diesem Tag waren nicht die schwermetallischen Headliner, die in Angus’ Augen nichts brachten, was er selbst nicht genauso gut gekonnt hätte, sondern der kantige Bluesrock von Free. Dieses Konzert war ein Schlüsselmoment, denn Free-Gitarrist Paul Kossoff und Drummer Simon Kirke, wie auch Manfred Manns Drummer Chris Slade und Bassist Colin Pattenden sollten später alle noch auf die eine oder andere Art den Brüdern Young begegnen.
    Dann rumpelte im März 1972 der Tross von Led Zeppelin in die Sydney Showgrounds. Die Band lieferte eine Marathonvorstellung ab. Doch Angus gefiel weit besser, was er von Gitarrist Jimmy Page einige Jahre zuvor zu Zeiten der Yardbirds gehört hatte.
    Angus: »Als ich Led Zeppelin sah, hatten sie sich schon sehr weit von den Yardbirds entfernt. Ich fand die Yardbirds, ihre ganze Herangehensweise, viel besser. Vielleicht war ich bei dem Led-Zeppelin-Konzert auch nur enttäuscht, weil ich mehr aus dieser Richtung erwartet hatte. Der Sänger hat mich auch ein bisschen genervt. Der klang, als ob er sich in der Nase bohrte, und er war mehr damit beschäftigt, die Hüften kreisen zu lassen als zu singen. Ich will Zeppelin damit nicht schlechtmachen. Ich hatte nur mehr erwartet, weil die Yardbirds mit Keith Relf so einen fantastischen Sänger hatten. Der hat einen nicht mit seinen Hüften geblendet, sondern sich darauf konzentriert, was sein Job war – harten Rock’n’ Roll zu singen.«
    Und genau das hatte Malcolm auch vor.
    Malcolm: »Eines Tages sagte ich zu Angus: ›Wie läuft’s denn so? Wie geht’s mit der Band voran?‹ – ›Ach, da passiert im Moment nicht viel. Es ist ja eigentlich auch nur noch John da, der Bassist, und wir hängen so rum.‹ Also sagte ich: ›Dann komm doch bei uns vorbei für eine Jam und guck dir diesen Typen mit uns an. Ich habe einen Sänger entdeckt, von dem ich noch nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Und vielleicht können wir einfach ein bisschen was losmachen. Nur mit dem Bassisten und dem Schlagzeuger ist es doch ein wenig einsam im Probenraum.«
    Malcolm sprach die Idee auch in seiner Band an. Einige Mitglieder hatten Bedenken, ob Angus neben Malcolm, der schließlich unübersehbar ein wirklich guter und versierter Gitarrist war, wirklich würde überzeugen können.
    Colin Burgess: »Malcolm spielte gleichzeitig Lead-und Rhythmusgitarre. Das fand ich damals unglaublich – die Band klang einfach großartig. Als Angus dazukommen sollte, fragte ich mich, ob er wohl gut genug sein würde?«
    Das Problem lag jedoch überhaupt nicht in den musikalischen Fähigkeiten. Es schien viel wichtiger zu sein, dass ein Krankenhaus in der Nähe war und bei Bedarf schnell eine ärztliche Notversorgung leisten konnte.
    Angus und Malcolm hatten schon immer eine stürmische, wenn auch sehr enge brüderliche Beziehung. Angus bastelte bei sich an seinen überragenden Gitarrenläufen, während Malcolm an Songstrukturen herumfeilte – in seinem Zimmer, zu dem Angus keinen Zutritt hatte. Allmählich näherten sich ihre Interessen einander an; sie entwickelten eine große Achtung füreinander. Wenn Anzeichen auftraten, einer der beiden könne Ärger bekommen, eilte ihm der andere umgehend zu Hilfe. Dennoch enthielt ihre Beziehung nach wie vor viel Sprengstoff, der jeden Augenblick hochgehen konnte.
    William Young beobachtete recht verwundert, dass seine beiden Jüngsten offenbar beschlossen hatten, sich zusammenzutun. Er gab dem gemeinsamen Unternehmen eine Woche, bevor sie einander an die Gurgel gehen würden. Dabei lag der unerwartete Schulterschluss darin begründet, dass er den Bedürfnissen beider entgegenkam. George hingegen war bereits klar, welches Potenzial in ihrer Zusammenarbeit steckte. Manche behaupten sogar, dass er heimlich darauf hingearbeitet hatte.
    Sollte Angus auch Bedenken gehabt haben – Malcolms ausgefeilte Vision für die Band wog die Aussicht auf ein paar blaue Flecken in vollem Umfang auf. Niemand spielte noch richtige Rockmusik, hatte Malcolm ihm erklärt, nachdem er seinen Helden Marc Bolan mit T. Rex im Holdern Pavilion in Sydney gesehen hatte. Es war an der Zeit, selbst in Aktion zu treten.
    Angus war bereit anzuheuern.
    Larry Van Kriedt: »Malcolm hatte etwas von einem Visionär. Er war schon immer so, er sah die Band als Ganzes. Er dachte nie ausschließlich an die Gitarre. Einmal verkündete er, dass er der Typ sein wolle, der strukturiert Gitarre spielt – derjenige, der die Gitarrenparts

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