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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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ihm herausgesaugt hatten. Alle paar Wochen sah er daher bei den Proben vorbei und gab der Band Ratschläge. Malcolm und Angus nahmen diese Hinweise gern an, ebenso wie die anderen Mitglieder, denen Georges Erfahrung Ehrfurcht einflößte.
    Larry Van Kriedt: »Ich war echt beeindruckt, als George mit einem Text und einem Songfragment zu uns kam und uns fragte: ›Was haltet ihr davon?‹ Dave meinte: ›Der Text gefällt mir nicht.‹ George fragte: ›Warum?‹ – ›Na ja, er ist ein bisschen negativ.‹ Anstatt zu sagen: ›Der ist doch gar nicht negativ‹, meinte George nur: ›Oh‹, und nahm sich den Text noch einmal vor. Ganz spontan dachte er sich noch ein paar positive Zeilen aus.«
    Bei Albert Productions, bei denen die Easybeats in früheren Zeiten unter Vertrag gestanden hatten, fing im Februar 1973 Chris Gilbey als A&RManager an, also auf jenem Posten, der für die Entdeckung neuer Künstler und ihre Betreuung zuständig ist. Einige Monate später bat Ted Albert ihn, auch Promotionaufgaben zu übernehmen. Ende des Jahres war Gilbey Vizepräsident. Nach seiner Ansicht spielte George eine große Rolle beim Aufbau der neuen Band.
    Chris Gilbey: »Ich glaube, in den Anfangstagen übte George auf AC/DC mehr Kontrolle aus als irgendeiner aus der Band. George war schließlich der große Bruder und hatte mit den Easybeats viel erlebt. Er kannte Fußangeln des Geschäfts, er war in England gewesen, er hatte Hits gehabt. Er hat ihnen sicher sehr anschaulich vermittelt, wie es im Musikgeschäft läuft, worum es bei Musik wirklich geht, und dass man seinen Wurzeln treu bleiben sollte. Das waren Grundlagen, über die George oft sprach.«
    Im Januar 1974 gingen George und Harry Vanda mit der Band in die EMI-Studios in Sydney, unterstützt von Toningenieur Richard Rush. Nach den Sessions spielte George Van Kriedts Bassläufe noch einmal neu ein. Es entstanden mehrere Songs, darunter »Can I Sit Next To You, Girl« und »Rockin’ The Parlour«, aber auch »Sunset Strip« (aus dem sich später »Show Business« entwickelte) und eine frühe Version von »Rock’n’ Roll Singer«, das schon mal für das Debütalbum der Band eingeplant wurde.
    Harry Vanda erkannte bei diesen Sessions, dass Malcolm und Angus in eine Richtung drängten, die kaum Platz für die Rolle ließ, die sich Dave Evans erträumte.
    Harry Vanda: »Die Jungs waren damals noch auf der Suche nach einer eigenen Identität. Dave tendierte immer mehr zur Glitterseite des Rock, was ja auch völlig okay ist, wenn man so etwas machen will. Aber für die anderen war das ein fremdartiges Konzept, einfach nicht ihr Ding. An dem, was damals bei ihren Demos rüberkam, merkte man, dass sie auf alle Fälle eine echte Rockband werden würden.«
    Eine Woche nach der Session brach Colin Burgess auf der Bühne im Chequers zusammen.
    Colin Burgess: »Mir muss da jemand was in meinen Drink geschüttet haben, denn ich war richtig ausgeknockt und bin buchstäblich vom Schlagzeughocker gefallen. Ich weiß, das klingt komisch. Mir war so was vorher auch noch nie passiert.«
    Er wurde auf der Stelle entlassen und humpelte, da ihm ein Stiefelabsatz abgebrochen war, hinaus in die Sydneyer Nacht. Malcolm rief sofort bei George an, der für den Rest des Abends als Schlagzeuger einsprang.
    Burgess’ Abschied brachte Bewegung in das Personalkarussell. Auch Van Kriedt wurde kurz darauf vor die Tür gesetzt. Schon zuvor hatten sich entscheidende Veränderungen angekündigt.
    Larry Van Kriedt: »Es war die Rede davon, dass jeder in der Band eine Rolle übernehmen sollte. Angus zum Beispiel sollte einen Schuljungen spielen. Ich sollte ein amerikanischer Polizist sein. Ich weiß, das klingt nach den Village People, aber die gab es damals noch nicht! Malcolm wollte einen Piloten darstellen und sich dafür die Haare blau färben. Angus war davon zuerst total genervt, weil er kein Clown sein wollte! Malcolm hat ihn aber schnell auf Linie gebracht.«
    George und Harry hatten währenddessen, nachdem sich mit Ted Albert und Albert Productions Ende 1973 eine sehr intensive und vertrauensvolle Arbeitsbeziehung entwickelt hatte, an anderen Aufnahmen gearbeitet. Bei dem Projekt handelte es sich um das Debütalbum des ehemaligen Easybeats-Sängers Stevie Wright, der damals unter anderem bei der australischen Musicalproduktion von Jesus Christ Superstar mitgewirkt hatte.
    Bei Hard Road brachten George und Harry nicht nur ihre Fähigkeiten als Produzenten ein, Malcolm und Harry waren zudem auch als

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