Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
Vom Netzwerk:
Gitarristen zu hören. Der zentrale Titel der Platte war »Evie«, ein elfminütiges Epos aus der Feder von Young und Vanda, das in Teil 1, 2 und 3 unterteilt war und den größten Teil der ersten Seite einnahm.
    Drummer Russell Coleman nahm ebenfalls an einigen Sessions für das Album teil und war von Georges musikalischem Instinkt und Talent überrascht, aber auch von seiner Begabung, Geräusche in Musik zu verwandeln.
    Russell Coleman: »Er hörte sich zum Beispiel riesengroße Stahlpressen an, so ähnlich wie Stanzmaschinen, nur eben 20 Tonnen schwer, und sagte: ›So sollte sich die Snaredrum anhören!‹ Eines Tages kam ich mit Stevie Wright rein und hatte meine auf Hochglanz polierten Becken dabei. Georges erster Kommentar lautete: ›Schmeiß den ganzen Schrott weg, Mann!‹ Dann holte er die hässlichsten Becken, die ich je gesehen habe, und meinte: ›Das ist Rock’n’ Roll!‹ Dabei hatte er auch eine Sammlung von Gitarren, wunderschöne Gibsons, Epiphones und Fenders, die alle sauber aufgereiht nebeneinander in einer Ecke standen.«
    Malcolm war überrascht und auch ein bisschen enttäuscht, als er die komplexen Abläufe, das ganze Herausschneiden und Wiedereinfügen, bei den Aufnahmen der Marcus Hook Roll Band mitbekommen hatte – jenem Studioprojekt von George und Harry, aus dem das Album Tales Of Old Grand-Daddy entstanden war. Die Vorgehensweise bei den Hard Road -Sessions bestätigten ihn nur in seinem stillen Entsetzen.
    Daraufhin ergriff er, kaum dass er wieder zu Hause war, drastische Maßnahmen: Er schmiss alle seine Platten weg. Die einzigen Ausnahmen bildeten Get Yer Ya-Ya’s Out von den Stones und seine Bluesalben, von denen er wusste, dass ihre Stärke gerade in ihren Fehlern lag.
    Schon im Februar hatte Allan Kissick Malcolm angeworben, um ihn kurzzeitig als Ersatzgitarrist für die Sydneyer Band Jasper zu gewinnen, deren Frontmann – John oder Johnny Cave – eine Zeit lang als AC/DC-Sänger im Gespräch war. Cave änderte seinen Bühnennamen später in William Shakespeare, entwickelte einen glitzernden Modegeschmack und hatte auf dem Albert-Label mit den Vanda/Young-Kompositionen »Can’t Stop Myself From Loving You« und »My Little Angel« zwei Charthits.
    Malcolm war während dieses Intermezzos von dem straighten Rhythmus recht beeindruckt und fragte Bassist Neil Smith und Schlagzeuger Noel Taylor, ob sie Lust hätten, bei AC/DC einzusteigen. Die beiden erwiesen sich als äußerst guter Fang, da sie nicht nur einen Van mitbrachten, sondern auch eine eigene PA.
    Ende Februar bekam das neue Line-up ein vierwöchiges Engagement im Hampton Court Hotel, nachdem sie dort geprobt und den Barbesitzer von ihren Qualitäten überzeugt hatten. Wie im Chequers waren auch im Hampton drei anstrengende 45-Minuten-Sets Pflicht. Zwischen den Auftritten machte die Band jeweils eine halbe Stunde Pause, sodass die Auftritte, inklusive aller Zugaben, selten kürzer als vier Stunden dauerten.
    AC/DC hatten inzwischen zwei feste Showelemente ins Programm eingebaut, die besonders die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zogen. Das eine war eine pulsierende Version von »Jumpin’ Jack Flash«, die fast zwölf Minuten dauerte und bei der sich Malcolm und Angus wilde Gitarrenduelle lieferten. Das andere war eine Langfassung von »Baby, Please Don’t Go«, bei der Malcolm den Gesang übernahm.
    Damals gingen Malcolm und Angus noch einer geregelten Arbeit nach, die sie zu frühem Aufstehen zwang, daher rollte sich Angus in den Pausen oft in einer Ecke zusammen und versuchte, ein bisschen zu schlafen.
    Neil Smith merkte schnell, dass er bei einer ganz besonderen Band gelandet war, nicht nur wegen des Talents von Malcolm und Angus oder der Tatsache, dass sie die kleinen Brüder von George Young waren. Es wunderte ihn allerdings, dass die beiden nie mit Leuten aus der Musikindustrie abhingen, sondern sich eher so weit wie möglich von ihnen fernhielten. Nach den Gigs ging Angus nach Hause und übte allein weiter. Die beiden hatten generell eine ausgeprägte Schwarz-Weiß-Perspektive auf den Sound und die Musiker der damaligen Zeit.
    »Eines Abends war ich im Chequers. Malcolm trank einen Scotch und ich ein Bier, als er mich fragte: ›Was hältst du denn von der Band?‹ Ich antwortete: ›Ich finde sie ganz okay.‹ Und er: ›Sind sie gut?‹ – ›Na ja, nicht besonders …‹ – ›Sie sind scheiße, oder?‹ So dachten sie eben. Es gab immer nur Schwarz oder Weiß, nichts dazwischen. Sie wussten einfach,

Weitere Kostenlose Bücher