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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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was ging. Angus hat mal zu mir gesagt: ›Schade, dass Hendrix gestorben ist, wir hätten ihn sonst von der Bühne spielen können!‹ Wenn man mit ihm ein paar Bier trank, sagte er irgendwann: ›Du weißt ja, wir werden eines Tages eine der größten Bands der Welt sein.‹ Ich meine, da stand so ein 20-jähriges Bürschchen und erzählte so was. Ich habe dann nur gesagt: ›Alter, sag bloß. Dolle Sache. Willste noch’n Bier?‹«
    Im Februar und März tourten Geordie, eine Glamrock-Band aus Großbritannien, mit ihrem Leadsänger Brian Johnson durch Australien. Chris Gilbey von Albert’s half, die Tour zu organisieren, da die Firma die Interessen des britischen Verlags Red Bus Magic vertrat, bei dem Geordie unter Vertrag standen. Angus sah die Briten im Hornsby Police Boys Club, Malcolm erlebte Geordie im Chequers.
    George war derweil immer noch bestrebt, jeden Fortschritt in der musikalischen Entwicklung seiner Brüder zu dokumentieren. Er lud AC/DC in sein Haus in Epping ein, wo er ein kleines Studio eingerichtet hatte. Leider verursachte Smiths Bassverstärker einen Kurzschluss und die Sessions mussten abgebrochen werden. Immerhin entstand dabei noch eine neue Version von »Can I Sit Next To You, Girl«.
    AC/DC spielten weiterhin bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Im April begann mit einem Open-Air-Konzert im Victoria Park unweit des Sydneyer Geschäftsszentrums ein neues Kapitel in der Bandgeschichte. AC/DC waren fest entschlossen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wenn sie bei einer so großen Veranstaltung überzeugen konnten, würde der Publicity-Effekt enorm sein.
    Bei dem Gig wurden die Kostüme zum ersten Mal vorgestellt, über die schon so lange diskutiert worden war.
    Dave Evans: »Wir hatten beschlossen, uns bizarr anzuziehen, um etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Für Angus war seine Schwester auf die Idee gekommen, ihn als Schuljungen mit kurzen Hosen und einem Schulranzen auf dem Rücken zu verkleiden. Der Bassist hatte sich für Reithosen, Sturzhelm und dunkle Sonnenbrille entschieden. Er sah aus wie ein Highway-Cop. Der Schlagzeuger trug ein Clownskostüm mit Zylinderhut; er sah fast aus wie ein Harlekin. Und Malcolm hatte einen weißen Overall und blaue Schuhe wie ein Pilot. Ich trug rote Stiefel, mörderisch enge Hosen und eine grelle rot-weiß gestreifte Jacke. Die Leute waren wirklich ziemlich verblüfft, vor allem wegen der Schuluniform. Die ganze Band sah aus, als käme sie aus dem All. Es war etwas total anderes. Das Konzert lief natürlich vom Allerfeinsten.«

    Das erste Foto von AC/DC: Dave Evans, Angus, Malcolm, Neil Smith und Noel Taylor, im April 1974 im Victoria Park, Sydney.
    Von all den verschiedenen Outfits war es vor allem Angus’ als Schuljunge, der besonders glaubhaft und eindrucksvoll rüberkam. Sein Look war auch deshalb besonders authentisch, weil die Zeiten noch gar nicht lang zurücklagen, als er noch zur Schule ging, am Nachmittag in der Uniform durch die Haustür stürmte, sofort wieder die Gitarre zur Hand nahm und vergaß, sich umzuziehen. Seine große Schwester Margaret hatte begriffen, dass dieses Bühnenkostüm eine einzigartige Möglichkeit bot, um Angus auf ewig als 16-Jährigen zu stilisieren. Da er schüchtern war, war er von der Idee zunächst überhaupt nicht angetan. Aber Malcolm und George gelang es schließlich, ihn zu überzeugen.
    Diese Verkleidung war vielleicht die auffälligste, aber längst nicht die einzige, die Angus in den kommenden Monaten ausprobierte. Als Zorro spielte er beispielsweise die Gitarre mit einem Plastikschwert – in stiller Verbeugung vor Jimmy Pages Experimenten mit dem Geigenbogen, die Angus und Malcolm live erlebt hatten, als sie beim Konzert der Yardbirds gewesen waren.
    Dave Evans: »Er lieferte sich auf der Bühne ständig Kämpfe mit mir und attackierte mich mit dem Schwert. Ich hatte den Mikrofonständer, also duellierten wir uns ein bisschen. Am Ende hob ich ihn dann auf meine Schultern. Da oben hat er dann weitergespielt.«
    Der Auftritt im Victoria Park war ein Wendepunkt in der Karriere der Band. Für Neil Smith und Noel Taylor war es zudem das Ende ihrer Zeit bei AC/DC – sie wurden nach nur sechs Wochen gefeuert. Mit ihnen verschwanden auch ihre Bühnencharaktere. Das ganze Konzept mit den Verkleidungen verlor zunehmend an Durchschlagskraft.
    Neil Smith: »Diese Typen erzählten uns dauernd: ›Wir werden die größte Band der Welt!‹ Und wir sagten immer nur: ›Ja, ja, klar‹ – und haben

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