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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Image der Band nicht über Nacht, denn Bon trug selbst oft weiße oder rote Satinoveralls und die übrigen Musiker waren mit ihren Stiefeln auch ein wenig von der Glamszene beeinflusst, aber mit ihm wurde die Band endlich zu einer festen Einheit. Sein Erfahrungsschatz sorgte live für eine völlig neue Qualität, auf die Angus und vor allem Malcolm lange hingearbeitet hatten. Bon gab ihrer »Scheiß drauf«-Attitüde die entscheidende Durchschlagskraft.
    Angus’ Talent für Humor kam an der Seite des schlagfertigen Bon noch mehr zur Geltung. Wie ein eingespieltes Comedy-Duo warfen sich die beiden die Bälle zu. Angus behauptete lachend, dass er Bon in der Anfangszeit ein bisschen Benehmen beibringen wollte. Er forderte beispielsweise, dass der Sänger seine derbe Ausdrucksweise etwas entschärfte, indem er Dinge wie »Entschuldigung, du Wichser« oder »Verpiss dich, wenn es dir nichts ausmacht« sagte.
    Wie die Band schnell herausfand, zog Bon die Frauen magisch an. Man erzählte sich sogar, dass völlig fremde Männer ihm ihre Frauen vorführten, damit er sie glücklich machte.
    Dann gab es da auch noch Bon, den Musikerzieher, der stapelweise alte Singles und LPs in Second-Hand-Läden ankaufte, sie an Angus weitergab, um dem Gitarristen lange Vorträge über die Songs und die dazugehörigen Künstler zu halten. Jerry Lee Lewis’ »High School Confidential« und »Great Balls Of Fire« – das Bon schon allein wegen des Wortspiels mit den »Bällen« gefiel – zählten zu den Schätzen, die er seinem Bandkollegen ans Herz legte. Angus brachte es vermutlich nicht über sich, ihm zu sagen, dass er die Songs bereits in-und auswendig kannte. Außerdem konnte Bon mit Erlebnissen aus erster Hand punkten, nachdem er mit Fraternity bei Jerry Lee im Vorprogramm gespielt hatte.
    Angus: »Jerry Lee Lewis hatte in Bon wohl den idealen Saufkumpan gesehen. Bon erzählte mir, dass Lewis’ Manager immer den Schnaps versteckte. Zu dem Typen, der mit ihm unterwegs war, sagte Jerry Lee dann stets: ›Vergiss bloß nicht meine Stiefel!‹ Bon fragte sich natürlich, wieso er immer so viel Aufhebens um seine Stiefel machte. Als sie dann vor der Garderobe ankamen, sagte Jerry Lee zu Bon: ›Hier rein!‹, holte die Stiefel raus und zog aus den Schäften zwei Flaschen Bourbon!«
    Nach der Show in Rockdale hatte Bon seine Position in der Band gefestigt. Auch die folgenden Konzerte in Adelaide und Melbourne – unter anderem bei den Gay Nights in Michael Brownings Hard Rock Café – gaben Bon die perfekte Gelegenheit, sich vor Publikum auszutoben und zu sehen, wie weit er gehen konnte.
    Ein paar der Stammgäste hielten Vibratoren hoch und zeigten ihre Brüste, die dank der Löcher, die sie in ihre T-Shirts geschnitten hatten, problemlos sichtbar waren. Bon sonnte sich im Rampenlicht – im positiven wie im negativen -, genoss die Provokationen und teilte ebenso viel aus, wie er einsteckte. Dazu brachte er sich seine eigenen Requisiten mit, zu denen neben ein paar Vibratoren auch eine Peitsche gehörte. Er hatte eben alles dabei, womit er im Mittelpunkt stehen konnte.
    Michael Browning, der frühere Manager der erfolgreichen Billy Thorpe & The Aztecs, zählte zu den einflussreichsten Leute in der Musikszene von Melbourne. Er war von den neuen AC/DC überwältigt. Schon das Line-up mit Dave Evans hatte ihn umgehauen, insbesondere wegen Angus’ Showeinlagen. Aber mit Bon an der Spitze wurden AC/DC zu einem Rockzirkus mit zwei Manegen. Obwohl Browning, der Bon aus seinen früheren Tagen gut kannte, sich erst einmal an das neue Image des Sängers gewöhnen musste.
    Michael Browning: »Ich hatte Bon kennengelernt, als er noch bei den Valentines war, daher war er für mich immer dieses Teenie-Idol. Ich konnte ihn mir zu Anfang bei AC/DC nur schwer vorstellen. Aber offenbar war er bei den Valentines fehl am Platz gewesen, denn bei AC/DC war er richtig – daran gab es keinen Zweifel. Diese Band passte haargenau zu Bons Persönlichkeit.«
    Browning arbeitete ein Angebot für das Management der Band aus. Schnell war ihm klar, an wen er sich deswegen wenden musste.
    Michael Browning: »Malcolm war der Denker, der interne Organisator. Er war schlicht und ergreifend der Boss. Er hatte genau im Blick, was auf geschäftlicher Ebene lief. Als Manager findet man schnell heraus, mit wem in der Band man über solche Fragen reden kann. Bei AC/DC war es Malcolm.
    Er sagte stellvertretend für die Band, was gemacht wurde. Wenn ich AC/DC eine Idee

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