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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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ihres ungehobelten Benehmens und wegen ihrer Gastfreundlichkeit gegenüber Mädchen und anderen Musikern berüchtigt. Einige Zeit später fand Browning eine Unterkunft in St. Kilda, ein freistehendes Haus im viktorianischen Stil an der Lansdowne Road. Malcolm und Angus waren nun zum ersten Mal nicht mehr unter den Fittichen ihrer Familie und genossen ihre Freiheit in vollen Zügen.
    Viele Kellnerinnen aus der Gegend, besonders die aus der Nachtschicht, stellten schnell fest, dass das Haus in der Lansdowne Road eine billige und aufregende Alternative zu den örtlichen Pubs darstellte. Sie tauchten daher regelmäßig mit Partyvorrat in den frühen Morgenstunden dort auf. Irgendjemand war immer da, der sich über Besuch freute.
    Oft kam es vor, dass die Band es bei ihren wechselnden Damenbekanntschaften etwas übertrieb. Eine ärztliche Versorgung wurde öfter mal in Anspruch genommen, um die diversen Ausschläge oder den Juckreiz zu kurieren.
    St. Kilda war ein Rotlichtviertel. Daher war es nicht weiter verwunderlich, dass auch das nächste Bordell nicht allzu weit entfernt war. Und es überraschte auch nicht, dass es Bon gelang, eine der Damen zu einem Treffen zu überreden. Davon abgesehen hingen im Haus stets viele der Musiker herum, die gerade in der Stadt auftraten, außerdem ein paar stadtbekannte Gangster und auch Mitglieder der örtlichen Hare-Krishna-Sekte.
    Die Polizei tauchte regelmäßig im Haus der Band auf, bis den Beamten klar wurde, dass das einzige Verbrechen der Bewohner darin bestand, eine Party nach der anderen zu feiern. Schließlich begannen sie lieber die Instrumente auszuprobieren, die überall im Haus herumstanden, anstatt Haftbefehle auszustellen.
    Während das Haus zur Partyzentrale wurde, mehrte die Band bei ihren Auftritten ihren Ruf als brachiale Livegruppe.
    Die Autorin Jen Jewel Brown erinnert sich an einen frühen Gig: »Angus kletterte wie eine Bergziege auf alle Erhöhungen im Saal, und überall ringelten sich seine Gitarrenkabel herum. Es war faszinierend, den Jungs zuzusehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie je einen schlechten Gig abgeliefert hätten. Sie waren wie eine kleine Armee. Sie wollten ihr Publikum unterhalten, und sie hämmerten den Leuten geradezu ein, Spaß zu haben.«
    Die örtlichen Musiker waren ebenfalls beeindruckt.
    Billy Thorpe: »Ich erinnere mich an einen Gig in einem Cricketstadion in Melbourne. Wir standen in der Mitte des Geländes auf der Ladefläche eines Lkw, so wie das zu der Zeit oft gemacht wurde. Die PA und die Band auf dem Wagen, rundherum Absperrgitter und eine Armee aus Sicherheitskräften mit vor der Brust gekreuzten Armen, voll auf Speed, die die Leute anstarrten. Wir standen neben der Bühne und sahen den Jungs zu. Jeder konnte sehen, wie sie aufdrehten. Man spürt, wenn die nächste große Band in der Szene durchstartet. Die australische Rock-’n’-Roll-Legende Johnny O’Keefe hat mal zu mir gesagt: ›Ich wusste, ihr werdet richtig groß.‹ Ich wusste es bei AC/DC.«
    Bassist Rob Bailey und Schlagzeuger Peter Clack bekamen von dem wilden Partyleben in der Lansdowne Road nicht viel mit. Sie wurden Anfang Januar 1975 gefeuert. Baileys Rauswurf hatte sich schon länger angekündigt. Es wird manchmal behauptet, weil er zu groß für die Band gewesen sei. Das stimmt nicht. Aber er hatte ständig seine Frau auf Tournee mit dabei, was die anderen in der Band ziemlich nervte.
    Clacks Ersatzmann, Russell Coleman, kannte die Band bereits, weil er live mit Stevie Wright unterwegs war und bei den Sessions zu dessen Album Hard Road mitgespielt hatte. Als AC/DC und Wright gemeinsam in Perth auftraten, hatte Angus einmal vorsichtig bei Coleman vorgefühlt.
    Russell Coleman: »Er sagte: ›Eines Tages spielen wir mal zusammen‹, weil er glaubte, dass Stevie Wright dabei der Sänger sein würde.«
    Als Coleman an Bord kam, stand jedoch Bon am Mikrofon. Coleman kannte den Sänger noch aus der Zeit mit den Valentines. Etwas beunruhigt stellte er fest, dass sich Bons Lust auf Partys nicht gelegt hatte.
    »Er stand besonders auf junge Mädchen. Wir waren immer alle ein bisschen nervös, weil die Väter öfter mit Baseballschlägern oder Ähnlichem aufkreuzten und nach ihren Töchtern suchten. Diese Teeniemädchen warfen sich Bon geradezu an den Hals – er konnte nichts dafür. Er war auf einer einzigen, unaufhörlichen Party.«
    Nach Baileys Abschied sprang George Young als Bassist ein. Für ihn spielten Spaß und Party lediglich eine

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