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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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es Fragen, die man sich gar nicht zu stellen traut, obwohl man ja eigentlich gerne die Antwort wüsste. Warum eigentlich stinken Hundehaufen so entsetzlich, Pferdeäpfel hingegen nicht?
    Zwischen Pferden und Hunden gibt es einen entscheidenden Unterschied: Pferde sind Vegetarier und ernähren sich von Gras und Pflanzen, wohingegen Hunde zu den klassischen Fleischfressern zählen.
    Bei der Verdauung passieren daher in Pferd und Hund sehr unterschiedliche Dinge. In beiden Fällen wird die Nahrung durch Magensäure, Gallensäure, unzählige Enzyme und Bakterien zerlegt, denn der Körper entzieht damit der Nahrung die Nährstoffe, Fette und den Zucker, die er benötigt. Kühe zum Beispiel können sogar die Zellulose der Pflanzen aufspalten. Wir Menschen hingegen, die wir ja zu den Allesfressern zählen, besitzen diese Eigenschaft nicht und könnten daher auch nicht von Gras leben.
    Die Verdauung unterscheidet sich sehr grundsätzlich bei Vegetariern und Fleischfressern. Alles, was nicht benötigt wird, wird später wieder ausgeschieden. Dabei werden zum Beispiel die Gallenfarbstoffe Bilirubin und Biliverdin von denBakterien im Dickdarm zu Stercobilin und Bilifuscin umgewandelt. Daher hat der Kot seine braune Farbe. Doch jetzt zum fulminanten Geruchsunterschied zwischen Fleischfressern und Vegetariern: Im Vegetarier-Darm von Pferden und Kühen läuft eine Art Gärungsprozess ab. Dabei werden Zellulose und Stärke in Zucker umgewandelt. Hierbei entstehen jede Menge Gase wie Kohlendioxyd und Methan. Daher pupsen Pferde und Kühe so häufig. Vegetarischer Mist gärt also, und aufgrund der vielen Nährstoffe, die er enthält, ist er auch ein idealer Dünger. Getrockneter Kuhdung ist sogar fast geruchlos und wird in einigen Ländern als Brennstoff verwendet.

    Beim Allesfresser hingegen passiert Folgendes: Fleisch ist reich an Eiweißen, und diese werden unter anderem durch eine Vielzahl von Bakterien zerlegt. Allesfresserkot ist daher nicht zum Kompostieren geeignet, denn statt eines Gärprozesses läuft hier eher ein Fäulnisprozess ab. Schwefelhaltige Aminosäuren, aus denen manche Eiweiße zusammengesetzt sind, werden von einer Armada an Fäulnisbakterien in Schwefelwasserstoff verwandelt. Diese Substanz riecht nach faulen Eiern und macht die Stinkbomben so wirkungsvoll. In der komplexen Verdauungschemie entstehen noch weitere Substanzen: Indol und Skatol.
    Im isolierten Zustand handelt es sich dabei jeweils um klare, durchsichtige Flüssigkeiten. Wenn Sie daran riechen, wird Ihnen sofort klar: Das ist der typische Duft der Hinterlassenschaft von Allesfressern.
    Schafs-, Kuh- und Pferdemist riechen eben anders als das Geschäft von Schwein, Hund und Katze. Deshalb konnte der kleine Maulwurf den Täter auch eindeutig überführen, und Sie können jetzt Ihren Kindern oder Enkeln erklären warum!

[Menü]
    Warum hat der Schmetterling bunte Flügel?
    29 Seine Stimme war ernst und zitterte leicht, und die lateinische Bezeichnung, die er ganz langsam aussprach, klang in unseren Ohren wie ein geheimer Zauberspruch: »Palaeochrysophanus hippothoe!« In der kleinen Holzkiste mit dem Glasdeckel erkannte ich die graue Kontur eines Schmetterlings, und dann geschah das Wunder: Sobald das Sonnenlicht auf ihn fiel, schimmerten die Flügel in einer satten Farbenvielfalt. Wenn man den Schmetterling nur leicht drehte, wechselten die Farben. Das Orange löste sich auf in ein reines Türkis, das von dunklen Violett-Tönen umsäumt wurde ... Das Farbenspiel hatte mich derart beeindruckt, dass ich in den darauffolgenden Tagen ganze Schmetterlingskollektionen malte, doch allen fehlte der zauberhafte Glanz des natürlichen Vorbildes.
    Das waren keine normalen Farben, doch unser Lehrer verriet uns das Geheimnis des Schmetterlingsflügels nicht. Erst Jahre später, inmitten einer Physik-Vorlesung über Optik, tauchte er erneut auf – der bunte Flügel des Schmetterlings, und dieses Mal begriff ich die Magie: Der Flügel selbst hat zwar eine schwache Pigmentfärbung, doch der unnachahmliche Glanz wird über eine feine Mikrostruktur auf der Flügeloberfläche erzeugt. Das Sonnenlicht bricht sich darauf wie in einem Regenbogen, und nur ein ganz bestimmter Teil des farbigen Lichts wird dann reflektiert. Daher schimmert es je nach Blickrichtung einmal orange, einmal blau. Hält man einPrachtexemplar unter künstliches Licht, zum Beispiel das gelbe Licht einer Straßenlaterne, dann verblassen die Farben zu einem unscheinbaren Grau. Die Farben des

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