Ach so!
Wasser Eis wird. In
der Tat wird es auch warm, wenn es schneit!
Zurück zum Handwärmer: Im Kochtopf wird also die Energie
in der Flüssigkeit des Handwärmers gespeichert. Wenn diese dann kristallisiert,
setzt ein Phasenübergang ein: Die Flüssigkeit wird fest, die zuvor gespeicherte
Energie wird wieder abgegeben, das Kissen wird warm.
Das Metallplättchen setzt dabei den eigentlichen
Kristallisationsprozess in Gang. Die Flüssigkeit im Handwärmer ist nämlich
»unterkühlt«. Der Phasenübergang ist überfällig; bei der geringsten Störung – zum
Beispiel dem Knicken des Metallplättchens – gefriert die Flüssigkeit.
Wenn Wasserflaschen im Eisfach liegen, kann man das
Phänomen der Unterkühlung ebenfalls beobachten: Das Wasser in der Flasche ist –5 °C
kalt, und eine kleine Störung, wie zum Beispiel ein Schütteln, reicht aus, damit das
Wasser in der Flasche schlagartig gefriert. Mit einer Wärmekamera kann man sogar
zeigen, dass die Flasche wärmer wird.
Handwärmer sind also keine Zauberei, sondern nutzen auf
clevere Weise die Gesetze der Physik. Als Speicher dienen die latente Wärme und das
Prinzip: Energie rein = Energie raus.
Warum spritzt es bei der Arschbombe?
39 Ich hatte Angst, doch es gab kein
Zurück mehr: Von oben sah das Becken erschreckend klein aus, und ich würde nun dort
hineinstürzen. Wahrscheinlich war ich zu feige, um vor den Augen meiner Mitschüler
einen Rückzieher zu machen und mich zu blamieren, also schloss ich die Augen und
sprang in die wassergefüllte Ungewissheit. Der Aufprall schmerzte, doch ich lebte,
und nach einer Schrecksekunde überkam mich ein Gefühl von Stolz: Ich hatte es gewagt
– mein erster Sprung vom Dreimeterbrett.
Zum Glück war das Fünfmeterbrett während des
Schwimmunterrichts immer geschlossen, und einen Zehnmeterturm gab es nicht im
Schwimmbad unseres Städtchens. Für junge Schwimmer sind Sprungbretter eine
provokante Mutprobe, denn an jeder Leiter steht in großen unsichtbaren Lettern
geschrieben: »Feigling – trau dich!«
Aber in jeder Klasse gibt es neben Feiglingen auch ein
paar gut gebaute Schwimmer, die mit akrobatischen Sprüngen die Herzen der Mädchen
erobern. Was ist ihr Geheimnis?
Perfektion duldet keinen Spritzer: Das ist die Regel beim
klassischen Turmspringen.
Sofort nachdem die Hände die Wasseroberfläche durchstoßen
haben, breitet der Springer die Arme aus. Außerdem winkelt er Kopf und Oberkörper
ab. Dadurch rollt der Springer zur Seite, bremst ab und nimmt wenig Luft mit nach
unten.
Bei der »Arschbombe« heißt es hingegen: So viele Spritzer wie
möglich!
Mit einer Zeitlupenkamera haben wir den Unterschied
dokumentiert: Auf den Aufnahmen erkennt man, dass es zwei verschiedene Arten von
Spritzern gibt: Die sogenannten Primärspritzer entstehen beim Aufprall. Der Springer
ist so schnell – immerhin rund 50 km/h –, dass das Wasser nicht um ihn herumfließen
kann. Es wird weggeschleudert; je größer die Kontaktfläche beim Auftreffen auf die
Wasseroberfläche ist, desto mehr spritzt es.
Beim Eintauchen entstehen dann die sogenannten
Sekundärspritzer: Der Springer reißt jede Menge Luft mit nach unten. Es bildet sich
ein nach oben offener Einschlagskrater. Von allen Seiten schießt dann das Wasser in
diesen Luftkrater und wird nach oben herausgeschleudert. Je runder und tiefer der
Krater, desto größer wird die Fontäne. Das Wasser spritzt teilweise über die Höhe
des Sprungbretts hinaus!
So weit die Theorie – und jetzt heißt es: »Trau dich!«
Rechnen die Inder anders?
40 Die »Panne« ereignete sich in einer
Talkshow. Der Gastgeber hatte mich kurz vor der Sendung im Vorgespräch auf die
besondere Affinität der Inder zur Mathematik angesprochen. Dahinter verbarg sich
seine Vorstellung, dass jeder Inder ein IT-Spezialist sei. Solche Klischees wandeln
sich übrigens im Laufe der Zeit; noch vor Jahren war der Subkontinent ein Synonym
für den Kontrast zwischen grenzenloser Armut und märchenhaftem Reichtum. Indien war
das Land von Mutter Teresa, heiligen Kühen, duftenden Tempeln, stolzen Maharadschas
und dem Tiger von Eschnapur.
Inzwischen hat sich das Bild verändert, und neben den
heiligen Kühen und der geheimnisvollen Heilkunst des Ayurveda scheint das Land vor
emsigen Programmierern nur so zu wimmeln.
Keines dieser Bilder passt, doch aus der Ferne betrachtet
tragen ja auch alle Deutschen Lederhosen,
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