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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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Wasser Eis wird. In
     der Tat wird es auch warm, wenn es schneit!
    Zurück zum Handwärmer: Im Kochtopf wird also die Energie
     in der Flüssigkeit des Handwärmers gespeichert. Wenn diese dann kristallisiert,
     setzt ein Phasenübergang ein: Die Flüssigkeit wird fest, die zuvor gespeicherte
     Energie wird wieder abgegeben, das Kissen wird warm.
    Das Metallplättchen setzt dabei den eigentlichen
     Kristallisationsprozess in Gang. Die Flüssigkeit im Handwärmer ist nämlich
     »unterkühlt«. Der Phasenübergang ist überfällig; bei der geringsten Störung – zum
     Beispiel dem Knicken des Metallplättchens – gefriert die Flüssigkeit.
    Wenn Wasserflaschen im Eisfach liegen, kann man das
     Phänomen der Unterkühlung ebenfalls beobachten: Das Wasser in der Flasche ist –5 °C
     kalt, und eine kleine Störung, wie zum Beispiel ein Schütteln, reicht aus, damit das
     Wasser in der Flasche schlagartig gefriert. Mit einer Wärmekamera kann man sogar
     zeigen, dass die Flasche wärmer wird.
    Handwärmer sind also keine Zauberei, sondern nutzen auf
     clevere Weise die Gesetze der Physik. Als Speicher dienen die latente Wärme und das
     Prinzip: Energie rein = Energie raus.
    Warum spritzt es bei der Arschbombe?
    39 Ich hatte Angst, doch es gab kein
     Zurück mehr: Von oben sah das Becken erschreckend klein aus, und ich würde nun dort
     hineinstürzen. Wahrscheinlich war ich zu feige, um vor den Augen meiner Mitschüler
     einen Rückzieher zu machen und mich zu blamieren, also schloss ich die Augen und
     sprang in die wassergefüllte Ungewissheit. Der Aufprall schmerzte, doch ich lebte,
     und nach einer Schrecksekunde überkam mich ein Gefühl von Stolz: Ich hatte es gewagt
     – mein erster Sprung vom Dreimeterbrett.
    Zum Glück war das Fünfmeterbrett während des
     Schwimmunterrichts immer geschlossen, und einen Zehnmeterturm gab es nicht im
     Schwimmbad unseres Städtchens. Für junge Schwimmer sind Sprungbretter eine
     provokante Mutprobe, denn an jeder Leiter steht in großen unsichtbaren Lettern
     geschrieben: »Feigling – trau dich!«
    Aber in jeder Klasse gibt es neben Feiglingen auch ein
     paar gut gebaute Schwimmer, die mit akrobatischen Sprüngen die Herzen der Mädchen
     erobern. Was ist ihr Geheimnis?
    Perfektion duldet keinen Spritzer: Das ist die Regel beim
     klassischen Turmspringen.
    Sofort nachdem die Hände die Wasseroberfläche durchstoßen
     haben, breitet der Springer die Arme aus. Außerdem winkelt er Kopf und Oberkörper
     ab. Dadurch rollt der Springer zur Seite, bremst ab und nimmt wenig Luft mit nach
     unten.
    Bei der »Arschbombe« heißt es hingegen: So viele Spritzer wie
     möglich!
    Mit einer Zeitlupenkamera haben wir den Unterschied
     dokumentiert: Auf den Aufnahmen erkennt man, dass es zwei verschiedene Arten von
     Spritzern gibt: Die sogenannten Primärspritzer entstehen beim Aufprall. Der Springer
     ist so schnell – immerhin rund 50 km/h –, dass das Wasser nicht um ihn herumfließen
     kann. Es wird weggeschleudert; je größer die Kontaktfläche beim Auftreffen auf die
     Wasseroberfläche ist, desto mehr spritzt es.
    Beim Eintauchen entstehen dann die sogenannten
     Sekundärspritzer: Der Springer reißt jede Menge Luft mit nach unten. Es bildet sich
     ein nach oben offener Einschlagskrater. Von allen Seiten schießt dann das Wasser in
     diesen Luftkrater und wird nach oben herausgeschleudert. Je runder und tiefer der
     Krater, desto größer wird die Fontäne. Das Wasser spritzt teilweise über die Höhe
     des Sprungbretts hinaus!
    So weit die Theorie – und jetzt heißt es: »Trau dich!«
    Rechnen die Inder anders?
    40 Die »Panne« ereignete sich in einer
     Talkshow. Der Gastgeber hatte mich kurz vor der Sendung im Vorgespräch auf die
     besondere Affinität der Inder zur Mathematik angesprochen. Dahinter verbarg sich
     seine Vorstellung, dass jeder Inder ein IT-Spezialist sei. Solche Klischees wandeln
     sich übrigens im Laufe der Zeit; noch vor Jahren war der Subkontinent ein Synonym
     für den Kontrast zwischen grenzenloser Armut und märchenhaftem Reichtum. Indien war
     das Land von Mutter Teresa, heiligen Kühen, duftenden Tempeln, stolzen Maharadschas
     und dem Tiger von Eschnapur.
    Inzwischen hat sich das Bild verändert, und neben den
     heiligen Kühen und der geheimnisvollen Heilkunst des Ayurveda scheint das Land vor
     emsigen Programmierern nur so zu wimmeln.
    Keines dieser Bilder passt, doch aus der Ferne betrachtet
     tragen ja auch alle Deutschen Lederhosen,

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