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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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arbeiten ging, fiel mir im Ruheraum das Kondom aus der Jackentasche. Ich hatte vergessen, es in den Mülleimer zu werfen. In dem Moment bekam ich so eine Wut auf mein Leben und auf uns beide, weil wir es nicht geschafft hatten, trotz aller Gefühle ein festes Paar zu werden. Und vor allem auf Daniel. Der hatte schließlich alles, nach dem ich mich gesehnt hatte, nämlich dich! Jetzt tut es mir unsagbar leid, aber in diesem Augenblick konnte ich nicht mehr klar denken. Ich wollte meine ganze Enttäuschung und aufgestaute Aggression loswerden und kam auf die bescheuerte Idee, das Kondom samt Brief an deinen Freund zu schicken. Ich hatte die Hoffnung, er würde sich von dir trennen und ich hätte eine Chance, dich zurückzugewinnen..."
    Marc hatte die ganze Zeit über ruhig zugehört, aber jetzt sprang er wieder auf und ging im Zimmer auf und ab. ~ Das wäre dir auch beinahe gelungen. Daniel war drauf und dran, sich von mir zu trennen."
    Andreas sah ihn erwartungsvoll an. »Seid ihr denn noch zusammen?"
    Marc trat dicht an ihn heran und stemmte seine Hände vor ihm auf den Tisch. „Ja, wir sind noch zusammen! Dein Plan ist leider nicht aufgegangen. Ich habe ihm alles erzählt, und er hat mir verziehen. Du hast es nicht geschafft, uns auseinanderzubringen. Vielmehr sind wir jetzt noch enger zusammengeschweißt als jemals zuvor. Daniel hat mir auch deinen ekelhaften Brief vorgelesen. Wie habe ich mich in dir so täuschen können? Ich habe dich jahrelang bewundert und zu dir aufgesehen. Du warst für mich wie ein starker Held, ein Traumprinz, dem ich zwar nahekommen konnte, den ich aber nie ganz für mich haben durfte. Doch dann stellst du dich als Perverser heraus, der hilflos alle Menschen um sich herum mit in den Abgrund reißen will. Ich habe mich so in dir getäuscht, Andreas. Und ich will dich nie wiedersehen. Nie wieder, hörst du !«
    Er war bereits auf dem Weg zur Tür, als Andreas sich ihm in den Weg stellte und ihn entschlossen ansah. „Und was ist, wenn ich dich nicht so einfach gehen lassen will ?« Er griff nach seinem Arm.
    Marc riss sich los und schrie ihn wutentbrannt an: »Fass mich nie wieder an! Und glaub mir, wenn du mir oder Daniel noch einmal in irgendeiner Form zu nahe kommst, dann werde ich allen erzählen, wer und was du wirklich bist .«
    Triumphierend sah er, wie Andreas die Farbe aus dem Gesicht wich.
    „Was meinst du, wie die Kollegen von der Feuerwache reagieren, wenn ich ihnen erzähle, wie häufig ich ihren angesehenen Rettungsassistenten und Freund einen geblasen habe? Und was Sonja angeht: Glaub mir, auch ich bin in der Lage, Briefe zu schreiben. Mit nettem Inhalt. Vielleicht ein schönes Foto, das zeigt, wie ich dich ficke. Dann kann deine dich liebende Ehefrau auch einmal nachempfinden, wie es Daniel ergangen ist, als er Post von dir bekommen hat .«
    „Das würdest du nie wagen !« , schrie Andreas ihn an. Er stieß ihn mit voller Wucht gegen die Flurwand.
    Marc sah ihn trotzig mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
    „Aha! Jetzt zeigst du endlich mal, wie du in Wahrheit bist! Du willst mich lieben? Dann würdest du mich und Daniel nicht so quälen. Du willst dich von Sonja für mich trennen? Warum bist du dann jetzt so grob zu mir? Du bist ein mieses feiges Schwein, das sein eigenes Leben nicht in den Griff bekommt. Allen spielst du etwas vor, vor allem dir selber. Aber jetzt ist Schluss mit diesem Scheiß! Ich spiele nämlich nicht länger die Rolle des jungen Liebhabers. Ich verlasse deine Wohnung und dein Leben. Und glaube mir, ich lasse meine Drohung wahr werden, wenn du dich noch einmal an mich ranmachst. Auf Wiedersehen, Andreas! Viel Spaß beim Beseitigen des Scherbenhaufens, den du aufgetürmt hast.«
    Er drehte sich um und wollte zum Türgriff greifen, als eine Faust ihn von hinten grob am Hinterkopf traf. Marc fiel nach vorne auf den Boden und konnte sich nur mit größter Not abstützen. Entsetzt wandte er sich um und sah Andreas mit Tränen in den Augen über sich stehen. „Nichts wirst du tun, Marc. Hörst du? Gar nichts!« Er trat ihm mit voller Wucht in den Bauch.
    Der Schmerz rann durch seinen Körper wie ein schnelles Gift.
    Marc wandte sich am Boden wie ein Aal, um den nächsten Tritten und Fausthieben auszuweichen, die auf ihn niederprasselten.
    Seine Augen trafen die von Andreas. Er weinte so, als ob er die Tritte abbekommen würde und nicht Marc. »Ich werde nicht zulassen, dass du mich verrätst! Du wirst mich nie verlassen. Nie! Keiner wird es schaffen, dich

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