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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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alles weitaus schlimmer ausgehen können.«
    Pa winkte ab. »Nein, nein, nicht ich habe das Feuer entdeckt, sondern meine Jungs hier.« Er drehte sich halb zu Finn und mir um. »Die beiden haben wirklich gut reagiert.«
    Der Kapitän schaute skeptisch von Finn zu mir und wieder zurück. »Bleibt natürlich die Frage, was die Jungen mitten in der Nacht auf dem Autodeck gemacht haben … und wie sie überhaupt dorthin gekommen sind, denn normalerweise sind die Zugänge immer abgesperrt.«
    Okay, damit bin ich raus, entschied ich. Soll Finn doch die ganze Anerkennung über sich ergehen lassen – und die ganzen Fragen. Darauf hatte ich echt null Bock.
    »Tut mir leid, aber Finn hat das Feuer allein entdeckt. Ich habe geschlafen. Tief und fest«, erklärte ich und deutete mit dem Daumen auf ihn. »Er ist der Held!«
    Finn warf mir einen sonderbaren Seitenblick zu. Nicht stinkig, aber auch nicht wirklich begeistert.
    Linda schien die Frage des Kapitäns auch nicht so recht zu schmecken. »Entschuldigen Sie bitte, Kapitän Schmölling, Sie verdächtigen doch nicht etwa meinen Sohn?!«
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Ich wundere mich nur, weil es ja streng verboten ist, sich auf dem Autodeck aufzuhalten.«
    Finn wurde ziemlich klein auf seinem Stuhl. Wenn auch nicht so klein wie der Kapitän.
    Ich beschloss, ihm zu helfen. Na ja, immerhin hatte ich ihn durch den Kabinenrauswurf auch irgendwie in diese Lage gebracht.
    »Ähm … wenn ich auch mal was sagen darf? – Finn wollte nur meinen MP3-Player aus dem Auto holen und hat dabei das Feuer entdeckt. Und dann haben wir gleich meinen Vater geholt«, log ich, ohne rot zu werden.
    Pa nickte nachdenklich, sah mich dabei aber ziemlich schräg von der Seite an.
    »Nun gut«, sagte der Kapitän zum Glück. »Würden Sie und Ihr Sohn mich dann einen Moment begleiten?«
    »Ich komme natürlich auch mit!«, rief Linda.
    »Nicht nötig, Frau Michalski. Es sind nur ein paar Fragen. Bleiben Sie ruhig bei Ihrem anderen Sohn und Ihrer Mutter und erholen Sie sich von dem Schrecken.«
    »Das ist nicht meine Mutter!«, rief ich.
    »Das ist nicht meine Tochter!«, rief Mary.
    »Ich begleite meinen Sohn!«, rief Linda.
    Der Murmelkapitän schüttelte leicht irritiert den Kopf und watschelte gefolgt von Pa, Linda und Finn davon.
    Eine halbe Stunde später waren die drei wieder zurück.
    Pa hatte die üblichen hektischen Flecken im Gesicht. Linda war ziemlich blass und Finn hatte die Lippen aufeinandergepresst, als ob sie zusammengetackert wären.
    »Anscheinend ist das Feuer wirklich nicht
zufällig
ausgebrochen«, erklärte Pa.
    »Wie, verdächtigen die wirklich Finn?«, wunderte sich Mary.
    Linda schüttelte den Kopf. »Nein. Aber wir haben gerade erfahren, dass Finn großes Glück hatte, dass er dem Täter nicht direkt in die Arme gelaufen ist.« Sie presste die Hand vor den Mund und gab einen sonderbaren Laut von sich.
    »Jetzt übertreib mal nicht, Linda«, versuchte Pa, sie zu beruhigen. »Das sind doch alles nur Vermutungen.«
    Linda funkelte ihn wütend an. »Ach, Vermutungen, Vermutungen, die stehen mir bis hier! Und deine Ausflüchte auch!«
    Auweia! Der Kurzurlaub hatte Schatzi und Bärchen bislang echt nicht gutgetan. So oft wie in den letzten vierundzwanzig Stunden hatten die noch nie Zoff miteinander gehabt.
    Mary schien etwas ganz Ähnliches zu denken. »Tja, in Stresssituationen merkt man erst, wie belastbar eine Beziehung ist.«
    »Was soll das denn wieder heißen?«, regte sich mein Vater prompt auf.
    Mary hob unschuldig die Schultern und schwieg.
    Und ich musste dringend aufs Klo.
    Im Toilettenvorraum stieß ich mit einem Mann zusammen, der es ziemlich eilig zu haben schien. Jedenfalls pellte er sich ein Ei darauf, dass er mich hammerhart an der Schulter erwischte und ich deshalb gegen eines der Waschbecken knallte.
    »Aua, können Sie nicht aufpassen?!«, regte ich mich auf.
    Der Kerl drehte sich kurz zu mir um und blickte mich düster an.
    »Halt die Klappe, du Wurm«, knurrte er.
    Super, ein echtes Vorbild, stellte ich bitter fest.
    Leider fiel mir auf die Schnelle nichts Freches ein, was ich darauf erwidern konnte. Außerdem sah der Typ echt finster aus, sodass ich mir besser jeden Kommentar verkniff.
    Krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Ich schüttelte den Kopf und steuerte aufs nächstbeste Klo zu. Schwungvoll wollte ich die Tür aufdrücken … und donnerte beinah mit dem Kopf dagegen. Irgendetwas schien dahinter festzuklemmen, denn

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