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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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Griff. Mary ist bestimmt längst in Sicherheit.«
    Ich blickte unentschlossen den Gang hinunter. »Jetzt sind wir schon mal hier, dann können wir auch eben schnell in ihrer Kabine nachsehen«, meinte ich.
    Wir wollten uns gerade wieder in Bewegung setzen, als sich uns plötzlich jeweils eine schwere Hand auf die Schulter legte.
    »Stehen geblieben!«, sagte eine tiefe Stimme direkt hinter uns.
    Finn und ich wandten die Köpfe und blickten in das strenge Gesicht eines der Crewmitglieder. »Ab mit euch zu den Rettungsbooten. Und legt euch gefälligst Schwimmwesten an!«
    Shit, was für ’ne peinliche Nummer, dachte ich, als der Mann uns unbarmherzig vor sich her auf das Deck zuschob, und ich bekam eine knallrote Birne. Springst vom Rettungsboot, spielst dich als Mister Superheld höchstpersönlich auf und hast noch nicht mal den Ansatz eines Plans. Und das Ganze auch noch mit Klugbackengesicht Finn als Zeugen. Herzlichen Glückwunsch, Rick Michalski, der Kandidat hat die volle Punktzahl im Lächerlichmachen erreicht.
    An Deck kämpfte gerade eine knurrende Bulldogge mit dem Hosenbein eines uniformierten Mannes. Daneben stand Mary – mit Sturmfrisur, schiefer Brille und knallrotem Frotteebademantel unter der leuchtenden Schwimmweste.
    »Ich kann Sie leider nicht verstehen«, krakeelte Mary und deutete auf ihre Ohren. »Mein Hörgerät ist über Bord gegangen.«
    Hörgerät?, wunderte ich mich.
    Finn – der Hüter aller durchgeknallten Tiere – stürzte sich währenddessen auf Helena und umfasste mit beiden Händen ihren Hals. Helena war so geschockt von dem hinterhältigen Angriff, dass sie jaulend vom Uniformhosenbein abließ und den nicht kupierten Schwanz zwischen den Hinterbeinen einklemmte.
    »Finn! Rick! Wie gut, dass ihr da seid!«, freute sich Mary.
    Finn ließ Helenas Hals los, die flüchtete panisch unter Marys Bademantel, und ich schickte schnell ein Stoßgebet in Richtung Himmel, dass keine Bulldoggenohnmacht im Anmarsch war.
    »Was ist denn passiert?«, wandte ich mich stirnrunzelnd an meine Oma.
    Mary tat so, als ob sie mich nicht verstanden hätte, und tippte sich mit dem ausgestreckten Zeigefinger ans Ohr. Dabei verzog sie ihr Gesicht zu einer sonderbaren Grimasse. Keine Ahnung, was sie mir damit zu verstehen geben wollte.
    »Rick, mein Junge, du weißt doch, ohne mein Hörgerät verstehe ich nichts«, sagte sie überlaut.
    Aha, meine Oma hatte also tatsächlich ein Hörgerät. Gut zu erfahren.
    »Was passiert ist, wollen wir wissen«, schrie Finn ihr direkt ins linke Ohr.
    Mary zuckte zusammen und fasste sich dann theatralisch ans Herz. »Schrei doch nicht so. Ich bin zwar schwerhörig, aber nicht taub.«
    »Ach so«, meinte Finn.
    Der Uniformierte hatte inzwischen damit aufgehört, sein Hosenbein auf Biss- und Sabberstellen zu untersuchen, und wandte sich nun leicht ungehalten an mich. Ausgerechnet.
    »Kennst du diese Frau?«
    Ich nickte. Aber so leicht, dass ich hinterher noch behaupten konnte, ich hätte nur zuckend eingeatmet.
    »Dann erklär ihr bitte, dass sie sich jetzt zusammen mit euch auf eines der Rettungsboote begeben muss. Und wenn ihr Köter sich nicht von mir hochheben lässt, dann soll sie das gefälligst selbst tun. Und zwar jetzt!« Seine Stimme war mit jedem Wort lauter geworden, sodass Mary schließlich empört rief: »Den
Köter
habe ich gehört!«
    Der Mann schüttelte fassungslos den Kopf, ersparte sich aber jeden weiteren Kommentar.
    Finn ging in die Hocke und zog Helena am Halsband unter Marys Bademantel hervor. Dann hob er sie mit geübtem Griff in die Höhe.
    Helena grunzte leicht, ließ aber ansonsten alles teilnahmslos über sich ergehen. – War sie vielleicht doch schon wieder ins Nirwana entschwunden?
    Keuchend schleppte Finn die Bulldogge aufs Rettungsboot, gefolgt von meiner Oma, die wie ein verwirrtes Huhn hinter uns herhetzte.
    »Mary«, zischte ich ihr zu. »Was war denn überhaupt los? Und was soll das mit dem Hörgerät?«
    »Der Kerl hat irgendwas von Strafanzeige gefaselt, weil ich Helena angeblich nicht im Griff hätte. Da habe ich zurSicherheit so getan, als ob ich ihn nicht verstehen könnte«, kicherte sie albern.
    Okay, jetzt hatte ich es kapiert. Meine Oma stand noch immer unter dem Einfluss dieser fiesen Viele-Umdrehungen-Cocktails. Jede Wette!



»Alles verbrennt«, schniefte Linda. »Unsere ganzen Sachen. Das Auto …«
    »Nur materielle Dinge, Schatzi«, tröstete Pa sie und legte ihr seinen starken Arm um die Schultern. »Die Hauptsache ist doch,

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