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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Klößchen saß so gewandt,
daß er sie sehen konnte.
    „Das erkläre ich draußen“, sagte Tim.
„Kommt, wir gehen.“ Noch hatte niemand ausgetrunken, und Klößchens Schokokuchen
war erst zur Hälfte aufgegessen. Selbstverständlich ließ Willi ihn nicht
liegen, sondern futterte den Rest im Hinausgehen wie ein Stück Butterbrot.
    „Uns fällt ein, daß wir’s eilig haben“,
sagte Tim, während sie am Büffet bei der Serviererin bezahlten.
    „Sonst kriegen wir unser Flugzeug nicht
mehr“, nickte Klößchen.
    „Ihr brecht sicherlich zu einer
Weltreise auf“, meinte die Frau. „Wenn ihr mir aus Australien eine Postkarte
schickt, habt ihr den nächsten Tee frei.“
    Gaby und Karl warteten vor der Tür.
    Tim fragte erst, wie’s jetzt mit dem
Handgelenk sei, dann berichtete er kurz und fügte an: „Was ihr nicht wissen
könnt — nur Willi hat’s am Rande mitbekommen Bettina Lechner, die Kassiererin
in der Bank, hat nach dem Überfall mit dem Heulen überhaupt nicht mehr
aufgehört. Die ging seelisch auf dem Zahnfleisch, als hätte man ihr das Liebste
genommen — und nicht dreckiges Geld, das ohnehin nicht ihres war. Selbst der
Direktor Zahlske stand da cool drüber. Naja, der Schreck, dachte ich. Aber
jetzt habe ich eine andere Vermutung für dieses Meer von Tränen.“
    „Welche?“ fragte Klößchen — und strich
sich Schokokrümel aus den Mundwinkeln.
    „Bettina Lechner hat den Bankräuber
erkannt. Und das ist auch ein Lechner. Deshalb die Sintflut. Der Schock.“
    „Vielleicht Bettinas mißratener Sohn?“
meinte Klößchen. „Der wäre jünger als wir.“ Tim grinste. „Und das Mindestalter
für Bankraub ist im allgemeinen 18. Nein, der Typ ist entweder ihr Mann oder
ihr Bruder.“
    Karl zog zischend die Luft ein. „Das
wäre ein Hammer.“
    „Wir kümmern uns darum“, sagte Tim.
„Aber die Monsters sind im Moment wichtiger. Außerdem wird besagter Lechner
noch heute bei ihnen auftauchen. Mit dem Zaster. Wir müssen jetzt feststellen,
wo Ali und Hasan hausen. Dann haben wir die Anlaufstelle für unsere Beschattung.
Von dort aus kommen wir der ganzen Bande auf die Spur.“
    Sie postierten sich auf der anderen
Straßenseite, in einem schmalen Durchgang zwischen den Häusern.
    Der Regen hatte aufgehört, es wurde
zusehends dunkler. Kühl war es außerdem. Doch das konnte keinem was anhaben.
Warme Socken und winddichte Mäntel, bzw. Jacken gehörten zum Outfit. Gaby trug
noch ihren gefütterten Winterparka.
    Sie warteten nur wenige Minuten. Dann
traten Hasan und Ali aus der Teestube.

9. Vier verstümmelte Zähne
     
    Hinter der Tür war es jetzt still.
    Bruno und Jo(hannes), die beiden
Monsters, hörten nicht, daß der Hörer aufgelegt wurde. Aber das war wohl
geschehen, denn Sascha Lechners Schritte entfernten sich in eine andere Ecke
seiner Ein-Zimmer-Wohnung.
    „Jetzt!“ sagte Bruno durch den
Gummischlitz seiner Schrumpkopfmaske und drückte auf die Klingel.
    Es schrillte hinter der Tür.
    Sascha kam heran, öffnete aber nicht.
„Wer ist da?“
    „Der Eilzusteller. Ich habe ein
Expreßpäckchen für Herrn... Lechner.“
    Den Namen las er vom Türschild ab.
    Sascha öffnete. Erschreckt zu sein über
das grausige Aussehen dieser Typen, die ihn glatt in seiner eigenen Wohnung
überfielen — dafür blieb ihm keine Zeit mehr.
    Brunos Messerspitze kitzelte Sascha an
der Brust.
    „Zurück! Los, los!“
    Jo schwang einen kurzen Totschläger,
teilte aber nur die Luft damit. Dabei stieß das kleinere Monsterbandenmitglied
Grunzlaute aus, wie sie bei den Affen im Zoo üblich sind.
    Sascha wurde in seine Bude gedrängt,
und die Tür fiel zu.
    „Was... wollen Sie... von mir?“
    Er stand mit dem Rücken zum Tisch. Dort
lag das Geld, zerknäulte Scheine, noch genauso, wie er sie aus den Taschen
genommen hatte: 32 000 deutsche Mark.
    „Hast du gehört, wie blöde der fragt?“
sagte Bruno.
    „Hähähähäh!“ Jo sprang zum Tisch und
schob das Geld mit den Händen zusammen.
    „Ich... aber...“ Sascha glaubte, er
werde ohnmächtig. Was da geschah, das konnte doch nicht wahr sein! Erst diese
Glückssträhne — und jetzt das krasse Gegenteil. Nein!
    Jo entdeckte eine Plastiktüte — es war
jene, die Sascha beim Bankraub benutzt hatte — und stopfte die Banknoten
hinein.
    „Ich... brauche das Geld“, winselte
Sascha. „Ich schulde es. Ich muß es zurückbringen, sonst...“ Er wußte nicht
weiter. Verzweiflung und zugleich Wut erfüllten ihn.
    „Wir machen das für dich.“ Bruno
grinste

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