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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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der Leitung Fäuste ballten und Muskeln spannten.
    „Ich besorge uns einen Fetenkalender
der Schulen, Jugendheime, Jugendvereine. In etwa kann man erraten, welche
Partys und Feiern für die Monsters interessant sind. Wenn der Kindergarten zum
Limonadenfest einlädt, juckt sie das nicht. Aber in Mädchenschulen — dort wüten
sie besonders gern. Wir ziehen uns also die attraktiven Feten raus und liegen
auf der Lauer. Einer von uns wird jeweils vor Ort sein, und auf Pfiff sind wir
da. Gebongt?“
    Alle bongten. Auch Fred würde
mitmachen. Er war Spezialist für Hüftwürfe und Bodenkampf. Damit stand ab
sofort eine neunköpfige Schutztruppe bereit. Tim war zufrieden.
    Als er die Telefonzelle verließ,
warteten draußen drei Schüler aus der Oberstufe.
    Detlef Bigsel, den man nie ohne
Zigarette sah, grinste. „Hast wohl mit deiner Gaby telefoniert? Hach, muß Liebe
unter 13jährigen schön sein.“
    Tim schüttelte den Kopf. „Das Mädchen
hieß Waltraut-Sieglinde. Es hat sich bei mir über seinen Freund beklagt, weil
der gelbe Finger hat und beim Knutschen nach Nikotin stinkt.“ Bigsel verzog das
Gesicht. Die anderen lachten. Jeder im Internat wußte, daß Bigsels Freundin
Waltraut-Sieglinde Raucher nicht mochte. Bei Detlef machte sie eine Ausnahme.
Streiterei über das giftige Laster gehörte bei den beiden zum Alltag.
    Im ADLERNEST brannte Licht, als Tim die
Tür hinter sich schloß. Klößchen lag auf dem Bett und hatte sich eine — vom
Papier befreite — Schokotafel aufs Gesicht gelegt.
    Vor den Fenstern war Nacht, und der
Lampenschein reichte gerade noch bis zu den Zweigen der Linde, die — hausnah —
im Hof stand.
    „Sobald Gluckschaider die Runde gemacht
hat“, sagte Tim, „türmen wir. Dann hin zum Luther-Platz. Der Taxifahrer
Schlürfel wird irgendwann auftauchen. Er muß uns sagen, wohin er den
Frankensteintyp gebracht hat. Das wäre dann unsere Möglichkeit, die Monsters zu
entlarven.“
    „Willst du ihm gleich auf den Pelz
rücken?“
    Tim schüttelte den Kopf. „Was haben wir
gegen ihn in der Hand? So eine Gummimaske kann jeder sich besorgen. In
Scherzartikelläden ist das ein Renner. Nur weil der Bürstenkopf eine Maske
besaß, ist nicht gesagt, daß er bei den Monsters mitmacht. Wir haben keinen
Beweis.“
    „Aber Gaby hat das schwarze T-Shirt
erkannt.“
    „Ist auch kein Beweis. T-Shirt,
Sweat-Shirt — die gibt’s in allen Farben. Auch in Schwarz. Nein, Bürstenkopf
wird leugnen. Und leider ist es verboten, das Geständnis aus ihm rauszuprügeln.
Ich korrigiere mich. Nicht leider, sondern Gott sei Dank! Sonst würden Verhörte
unter Schmerzeinwirkung Taten gestehen, die sie gar nicht begangen haben. Kennt
man ja aus der Zeit der Hexenverfolgung.“
    Klößchen balancierte die Schokotafel
auf der Nasenspitze. „Was dann?“
    „Wenn wir wissen, wer der Bürstenkopf
ist und wo er wohnt, können wir einhaken. Wir beobachten ihn. Besonders am Tag
der nächsten Fete. Vermutlich trifft er sich dann mit den Monsters, und unsere
Schutztruppe weiß sofort, wo es zum Einsatz kommt.“
    „Ach ja, die Schutztruppe. Alles klar?“

    „Wir sind neun. Mit dir und Karl elf.“
    „Ich werde mich im Hintergrund halten“,
beschloß Klößchen weise, „und die Logik der kämpfenden Truppe übernehmen.“
    „Die... was?“
    „Die Verpflegung, den Nachschub.“
    „Das Fremdwort dafür heißt Logistik.“
    „Auch recht. Jedenfalls bringe ich Schokolade
und Heftpflaster mit.“
    Tim sah auf die Uhr, holte dann seinen
Matchsack aus dem Schrank und lief über die Bodentreppe zum Speicher hinauf.
Dort war die Strickleiter versteckt.
    Mit ihr würden sie sich nachher
abseilen — durch das Flurfenster zwischen Haupthaus und Waschsaal, wo eine
vorspringende Mauer, ein Gitter für Weinlaub und ein stabiler Haken günstige
Voraussetzungen schufen. Tim war früher mit einem Seil aus dem zweiten Stock
geklettert. Aber seit Klößchen sich an den nächtlichen Ausflügen beteiligte,
mußte eine Strickleiter her. Das Hinunterklettern hätte der übergewichtige
Schokofan vielleicht noch geschafft — nicht aber zurück.
    Tim versteckte die Strickleiter im
Matchbeutel, kehrte zurück ins ADLERNEST und schob alles unters Bett.
    „Wenn du mit deiner Kakaomast fertig
bist, Willi, könnten wir uns wenigstens die Zähne putzen.“
    Klößchen brummelte Einverständnis.
    Sie zogen Bademäntel an und schlurften
hinüber in den Waschsaal, wo eine Wasserschlacht im Gang war. Zwei Gruppen
Mittelstufen-Schüler bewarfen

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