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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Boss aller Monster nur mit seiner Mutter im Haus lebte — einer
knochigen Alten mit gewaltiger Stimme und Krückstock.
    Leichtes Spiel würden sie haben. Und
heute abend wollten die beiden Perser dort eindringen, wollten stehlen und
rauben.
    Selbst wenn wir ertappt werden, sagten
sie sich, kann uns nichts passieren. Kneck, dem Kriminellen, sind die Hände
gebunden. Wer selbst am Galgen hängt — so besagt ein persisches Sprichwort — ,
darf nicht nach jenen spucken, die vor dem Richtblock des Scharfrichters knien.
    Außerdem wollten Ali und Hasan dafür
sorgen, daß sie nicht erkannt wurden. Mit Klamotten, die Kneck nie gesehen
hatte, und mit völlig neuen Masken. Ali hatte sich einen Totenschädel besorgt,
Hasan die Maske eines grobzähnigen Ungeheuers mit Schlitzaugen.
    „Ein großartiger Spaß, hihihih“, meinte
Ali und zerbiß knirschend Zwiebelringe.
    „Wir berauben unseren Boss“, grinste
Hasan.
    Sie aßen auf, tranken jeder einen
Schluck Bier und begannen, sich umzuziehen.
    „Wahrscheinlich“, sagte Ali, „werde ich
in der Volkshochschule den Anfängerkurs Deutsch für Ausländer belegen. Ein Jahr
sind wir nun schon hier. Und noch immer kann ich kaum ein Wort Deutsch. Du
kannst noch weniger. Und dieses hämische Grinsen auf den Gesichtern der Leute,
wenn wir reden. Unser Gestammel entlarvt uns als Ausländer. Das darf nicht
sein. Wir sind es unserem Gastland schuldig, daß wir seine Sprache erlernen.
Und seine Kultur, wobei ich besonders an die vielen Biersorten denke.“
    „Du hast recht“, sagte Hasan. „Auch ich
werde Deutsch lernen.“

21. Tims Schutztruppe
     
    Dr. Gluckschaider, der heutige EvD (Erzieher
vom Dienst ), hatte die beiden gerüffelt: Arbeitsstunde verpaßt, am
Abendessen nicht teilgenommen.
    Aber Tim brachte als Entschuldigung
vor, in einem aktuellen Kriminalfall — eigentlich in zwei Fällen — sei die
Zusammenarbeit mit Kommissar Glockner ungeheuer wichtig gewesen. Wovon sich der
Herr Studienrat mit Anruf — bitte schön! — überzeugen könne.
    Gluckschaider ließ das gelten, weil er
enormen Respekt hatte vor allem, was Polizei hieß.
    Die beiden durften sich in ihre
Internatsbude, ins ADLERNEST, zurückziehen.
    Klößchen flitzte sofort die Treppe
hinauf. Sein Magen war wie ein grimmiger Schmerz; und auf dem Kleiderschrank
oben stand der Karton mit dem Schokovorrat: zwei Dutzend Tafeln bester
Sauerlich-Schokolade, für deren Herstellung Klößchens Vater, der bekannte
Fabrikant, verantwortlich war.
    Tim setzte sich aufs Bett, holte sein
zweites Portemonnaie aus dem Nachttisch und machte Kassensturz.
    „29 Zehn-Pfennig-Stücke“, stellte der
TKKG-Häuptling fest. „Das reicht für eine Menge Ortsgespräche.“
    „Mit wem willst du telefonieren?“
    „Mit Aldo, Fred, Hubert, Sebastian,
Jens, Kurti, Hannes, Christoph und vielleicht noch mit... nein, Gert hat sich
das Bein gebrochen. Als Kämpfer fällt er aus.“
    „Aha! Die Karatekas und Judokas aus
euren fernöstlichen Keilereivereinen.“ Klößchen grinste.
    „Mit Keilerei hat das nichts zu tun.
Wir betreiben Kampfsport als inneren, geistigen Weg zu Gelassenheit,
Konzentration und Kraft. Die Techniken sind nur die Mittel dazu.“
    „Hätte nie vermutet“, meinte Klößchen
mit schokogefülltem Mund, „wozu Würgegriffe und Handkantenschläge aufs
Schlüsselbein gut sind.“
    „Weil du keine Ahnung hast vom Wesen
der Kampfkunst. Wer die richtig betreibt, wächst innerlich über sich hinaus.
Innerlich bin ich schon 190 cm groß.“
    Lachend verließ Tim mit seinen
Zehn-Pfennig-Stücken die Bude.
    Unten im Parterreflur hängte er ein
Pappschild — LÄNGERE ZEIT BESETZT — an die Tür der Telefonzelle Besenkammer.
    Der Münzfernsprecher wurde gefüttert,
und der TKKG-Häuptling rief seine Sports- und Trainingsfreunde an.
    Bis auf Fred erreichte er alle. Der
sei, erklärte seine Mutter, im Kino — in einem Kung Fu-Eastern.
    Allen setzte Tim auseinander, worum es
ging. Und zwar um die Aufstellung einer Schutztruppe, um die Monsters beim
nächsten Party-Breaking durch den Fleischwolf zu drehen. Von innerem Wachstum
und Gelassenheit war nicht die Rede.
    „Wir dreschen sie windelweich, diese
brutalen Mistbolzen“, sagte Tim. „Die kennen kein Erbarmen, wenn es gegen
Mädchen und kleine Schüler geht. Wir haben geradezu die Verpflichtung, mit
Straßenkampfmethode dieser Pestplage Herr zu werden. Habe ich recht?“
    Alle stimmten ihm zu. Alle waren
begeistert.
    Tim vermeinte zu hören, wie sich am
anderen Ende

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