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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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haben.
    Ich verbeugte mich und schnurrte: „Gnä’ Frau, so, wie ich die Dinge sehe, haben Sie uns sehr geholfen!“
    „Wirklich?“
    „Wirklich!“ Im Umdrehen packte ich Müller-Maroni am Arm und zog ihn mit weg.
    „Was ist los?“ zischte er mir zu.
    „Ich habe eine Ahnung, wer unseren Wagen gestohlen haben könnte.“
    „Aber dann nichts wie hin zur Polizei!“
    „Falsch! Erstens hat der Gauner eine halbe Stunde Vorsprung, zweitens hat er den Wagen längst irgendwo versteckt, drittens hat er sich ein Alibi verschafft, und viertens würde er der Polizei gegenüber alles abstreiten. Es gibt nur eines, womit man Bubi Maschen, falls er es wirklich war, in die Knie zwingen kann: mit Masse Mensch!“
    Müller-Maroni starrte mich verständnislos an.
    „Mit Masse Mensch? Was soll das denn sein?“

Unterwegs mit Masse Mensch

    Ich erklärte es dem Produzenten: „Masse Mensch ist ein Riese. Groß und schwer und imstande, Ohrfeigen zu versetzen, die einen hinterhältigen Erdenbürger zum Singkreisel werden lassen! So einer wie Henry!“
    „Aber Henry könnte keiner Fliege was zuleide tun.“
    „Das soll er auch gar nicht. Nur dasein muß er. Dasein, dastehen und schmerzversprechend dreinschauen. Alles andere erledige ich. Sie werden uns fahren!“
    „Und der Rest der Mannschaft?“
    „Muß warten, bis wir wieder zurück sind.“
    „Mein Gott“, jammerte Müller-Maroni, „was mich diese Verzögerung kostet.“
    „Sie sind doch versichert, oder?“
    Luigi blickte drein, als hätte ich ihn auf Chow-Chow-Chinesisch gefragt. Statt einer Antwort brüllte er:
    „Henry!!!“
    Dabei stand der Riese Henry kaum fünf Meter weit weg und sah, gemeinsam mit den anderen, ratlos zu uns hin.
    Ich trat auf sie zu.
    „Hier spricht der Meisterdetektiv“, versuchte ich die Enttäuschung ein bißchen abzubauen. „Schöpfen Sie wieder Hoffnung, meine Herrschaften, es könnte der Zufall gewollt haben, daß mir das Schlitzohr, das unseren Wagen gestohlen hat, bekannt ist.“
    Ich wurde umringt, Fragen prasselten auf mich herab.
    „In meiner Brieftasche befanden sich achthundert Mark, außerdem mein Scheckbuch und die Scheckkarte!“ rief Nob-sie, dem die blanke Verzweiflung im Gesicht stand, während ihm Schauspieler Brommel trostspendend die Schultern tätschelte.
    „Mann, Sie sind vielleicht ein Blindgänger“, schnauzte Müller-Maroni Balduin den Dritten an. „Wie kann man nur Scheckbuch und Scheckkarte zusammen aufbewahren! Da konnten Sie Ihr Geld doch gleich am Bindfaden hinterherziehen.“
    Nobsie schwieg. Beleidigt, traurig und wütend zugleich.
    „Ich schlage Ihnen vor, ins Café Angie zu gehen, es ist gleich dort um die Ecke. Wenn wir Glück haben, sind wir in einer Stunde wieder zurück!“
    „Und Sie sagen bitte dem Hausbesitzer Bescheid, was hier geschehen ist!“ Müller-Maroni zeigte dabei auf den Regisseur. Der nickte, machte auf dem Absatz kehrt und schlug die entsprechende Richtung ein.
    „Hallo, Sie...“.“ Es klang dünn und zögernd.
    Die weißhaarige alte Dame mit dem Prinzen an der Leine winkte mir zu. Fünf Sekunden später stand ich vor ihr.
    „Mir ist noch etwas eingefallen.“
    „Ich bin ganz Ohr!“
    „Es war nicht die rechte, es war die linke Hand!“
    „Hab’ ich mir schon gedacht“, frohlockte ich sie strahlend an. Es ging eben nichts über ein gutes Gedächtnis. Vor allen Dingen dann, wenn es mir gehörte.
    „Und noch etwas, ich weiß nur nicht, ob es wichtig ist.“
    „Alles ist wichtig, besonders das, was unwichtig erscheint.“
    „Der Mann trug keine Schuhe!“
    Mir verschlug es die Sprache. Ein barfüßiger Dieb um diese Jahreszeit und mitten in der Stadt? So was war mir noch nie in meiner Laufbahn begegnet.
    „Ich meine, nicht daß Sie mich mißverstehen, Schuhe hatte er schon an, nur keine Straßenschuhe.“
    Aha, das war es. Ich war direkt erleichtert.
    „Turnschuhe also“, lächelte ich, dabei drängte die Zeit.
    „Nein, auch keine Turnschuhe. Das waren solche Latschen, die nur durch einen Riemen zwischen den Zehen gehalten werden. Ich habe solche Fußbekleidungen oft an Stränden gesehen, früher, als ich noch viel gereist bin. Jetzt ist es...“.“
    Ich hob freundlich die Hand und beugte mich ihr zu. „Ich bin Detektiv, gnä’ Frau. Ein Detektiv, der es jetzt ungeheuer eilig hat!“
    „Na, so was...“Ja, das war das letzte, was ich von der vielgereisten Dame mit dem Prinzen hörte... „Na, so was...“.“

    Luigi Müller-Maroni fuhr so schnell um die

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