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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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meinem Bett und konnte nicht einschlafen. Als es 1 Uhr schlug, erhob ich mich wieder und bastelte mir in der Küche ein Käsebrötchen.
    Kauend schlenderte ich auf dem Teppichmuster hin und her und fand dabei heraus, daß ich eigentlich gar keinen Hunger hatte.
    Als ich mir den letzten Rest zwischen die Zähne schob, passierte ich gerade wieder Balduin den Ersten, der mir, aus dem Silberrahmen heraus, scheinbar kopfschüttelnd eine Frage zu stellen schien.
    Ich hielt mitten im Schritt inne und sah ihn an.
    „Was ist los, Onkelchen?“ fragte ich durch Käse und Semmel hindurch.
    „Sieh mich doch mal genau an!“ sagte er.
    Ich sah ihn an, und dann... und dann... Und dann, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen, fiel bei mir der Groschen mit der Wucht eines Felsbrockens.
    Nachts, 1 Uhr und eine Minute, traf mich die Erkenntnis, gefunden zu haben, wonach mein Unterbewußtsein den ganzen Tag gesucht hatte, wie ein Tiefschlag rechts am Blinddarm vorbei.

    Wie hatte es doch gleich angefangen?
    Mit einem Foto!
    Jawohl, mit einem Foto aus der Brieftasche des Falschgeldverteilers Berthold Masseritz. Ein Foto, das Masseritz in Begleitung eines Mannes zeigte, der mir bekannt vorkam, und den ich trotzdem nicht identifizieren konnte.
    Und was hatte mich an dem Schauspieler, der den Brommel spielte, stutzig gemacht? Das gleiche, was mich an dem Ganoven mit dem Spitznamen Gecko irritiert hatte: ein Backenbart! Und jetzt, beim Kopfschütteln Onkel Balduins, öffnete sich das Tor zum Hinterhof meines Gedächtnisses. Der alte Silberrahmen, aus dem er mich jetzt froh und zufrieden ansah, der liebe alte Balduin-Onkel, dieser Rahmen stammte von einem Trödler mit Backenbart. Und so fragte ich mich in diesem Augenblick, ob es wohl ein Zufall war, daß jener Trödler mit dem Backenbart dem Mann auf Masseritz’ Fotografie so verblüffend ähnlich sah?
    Hehe, nachts um 1 Uhr und fünf Minuten stellte der Meisterdetektiv Balduin Pfiff fest, daß es höchste Zeit war, daß er am anderen Morgen zur Landung bei einem gewissen Trödlerladen in der Malvenheimer Landstraße ansetzte...
    Andächtig kaute ich den Semmelrest krümelklein, nickte Onkel Balduin noch einmal freundlich zu und begab mich zurück in die längst ausgekühlten Daunen.
    Ich muß dann so schnell eingeschlafen sein, daß ich mich nicht mal mehr daran erinnern konnte, die Augen zugemacht zu haben.

    Der erste Handgriff am nächsten Morgen galt dem Telefon.
    „Lieber Herr Müller-Maroni“, sagte ich und tat ausgeschlafen wie eine Forelle auf der Flucht vor dem Angler, „ich komme heute morgen etwas später, eine dringende, unaufschiebbare Angelegenheit... dauert nicht lange, Sie verstehen doch...“
    Nun ja, der kantige Luigi verstand.
    Leider war der Schutzpatron der Detektive gegen mich.
    „Eberhard Jokora, An- und Verkauf“ öffnete ausgerechnet an diesem Tag seinen Laden erst um 14 Uhr. Also marschierten Pinsel und ich unverzüglich zum Drehort, wo man für eine kurze Straßenszene mit Brommel und einem Taxi noch am Einrichten war.
    Das heißt, im Augenblick war „beim Einrichten“ ein bißchen übertrieben. Ich sah Brommel, umgeben von einem Teil des Filmteams, ganz gebannt aufs Pflaster starren.
    Noch bevor ich meiner Neugier durch lautes Fragen Ausdruck geben konnte, hörte ich aus einiger Entfernung Müller-Maroni schreien:
    „He, was gibt’s denn?“
    Ich spitzte meine gutgeformten Lauscherchen und hörte, wie Brommel, dabei auf die Steine zeigend, leise zurückrief:
    „Hier gibt’s weiße Ameisen!“
    Ich war noch zu weit weg, um zu erkennen, ob Brommel dabei lachte oder nicht. Weiße Ameisen...

    Gab’s weiße Ameisen?
    Ich wußte von braunen und roten, aber von weißen...
    Als Nobsie, die Zigarre, Müller-Maroni und ich schnaufend den Punkt der zoologischen Sensation erreichten, kamen wir natürlich zu spät.
    Und an dieser Stelle meiner Erinnerungen gebe ich meiner Überzeugung Ausdruck, daß uns der Brommel-Schauspieler, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen, eine hintergründige Komödie vorgespielt hat.
    Denn wie sich herausstellte, gab es, außer ihm selbst, keinen wirklichen Augenzeugen des „Weiße-Ameisen-Marsches“.
    Müller-Maronis Ärger über seinen unnötigen Hundertmetersprint wurde abgelöst vom Erstaunen über mein Auftauchen.
    „Ich nehme an, es hat mit Ihrer unaufschiebbaren Angelegenheit nicht geklappt!“ vermutete er und gab sich keine Mühe, seine Zufriedenheit mit dieser Tatsache zu verbergen.
    „Die Sache ist vertagt

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