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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Gemäß meiner augenblicklichen Tätigkeit als Filmstar spielte ich auch hier ein Röllchen.
    „Ja“, nickte ich, „der Herr hat einen besonderen Wunsch!“
    „Und der wäre?“
    „Ich würde Ihnen gern eine Frage stellen!“
    Die auf dreißig Jahre heruntergeschminkte fünfzigjährige Frau sah mich verdutzt an, zupfte sich dann am rechten Ohrring und nickte mir zu.

    „Wenn’s weiter nichts ist. Fragen Sie!“
    „Vor ungefähr einem Jahr habe ich bei Ihnen einen echt silbernen Bilderrahmen gekauft. Ein wunderbares Stück. Seit einer Woche nun...“.“ich blickte nachdenklich zur schmutziggrauen Decke, schüttelte den Kopf und verbesserte mit einem um Nachsicht bittenden Blick „... seit anderthalb Wochen nun hat er Sommersprossen bekommen. Meine Frage an Sie: Was tue ich gegen die Sommersprossen?“
    „Sommersprossen??????“ wiederholte sie mit sechs Fragezeichen.
    „So ist es. Sommersprossen!“
    „Wer, der Bilderrahmen?“
    „Der Bilderrahmen!“
    Die bunte Lady trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Sie hielt mich ganz offensichtlich, trotz meines friedfertigen Lächelns, für geistesgestört.
    „Natürlich keine richtigen Sommersprossen, nur Flecke, die wie Sommersprossen aussehen.“
    „Haben Sie es schon einmal mit einem Silberputztuch versucht?“
    „Nein, aber die Idee ist gut... Sagen Sie, Gnädigste, der Mann, der mir den Rahmen verkauft hat, den gibt’s wohl nicht mehr?“
    „Meinen Sie den Herrn Jokora?“
    „Ich meine den Mann mit dem attraktiven Backenbart.“
    „Backenbart? Der Herr Jokora hat aber keinen Backenbart.“
    „Was Sie nicht sagen.“ Bei Jussuv, dem Bartzupfer, war ich enttäuscht.
    „Und ob mein Vorgänger einen Backenbart gehabt hat, das weiß ich allerdings nicht.“
    „Vorgänger?“ fragte ich, sah sicher ziemlich dumm bei dieser Frage aus und schöpfte doch neue Hoffnung. „Seit wann gibt’s Sie denn hier?“
    „Seit einem halben Jahr!“
    „Ei sieh, da schau“, alberte ich mit strahlendem Wohlwollen auf den Backen. „Dann wär’s ja durchaus möglich, daß der Jokora vor Ihrer Zeit einen gehabt haben könnte.“
    Die Buntgewandete sah mich wie ein frisch gescheuertes Reiterstandbild an. „Ist das denn so wichtig?“
    Ich zeigte ihr mit Hilfe von Daumen und Zeigefinger das Maß eines Millimeters. „Es ist sooooo wichtig! Ich war nur neugierig...“
    „Aha, na, warten Sie mal!“
    Meine farbenfrohe Gesprächspartnerin verschwand durch die gleiche Tür, durch die sie gekommen war. Sekunden später verstummte das Gemurmel im Hintergrund. Und es blieb auch still, als die Dame wieder auftauchte. Sie schüttelte die gefärbten Locken und beteuerte:
    „Meine Kollegen sind der Meinung, daß der Chef nie einen Backenbart gehabt hat. Und ob mein Vorgänger einen hatte, das wissen sie nicht.“
    Ich servierte ihr eine königliche Verbeugung.
    „Sie sind sehr aufmerksam, meine Dame. Ich bin Ihnen wirklich zu Dank verpflichtet, vor allen Dingen wegen des Silberputztuches.“
    Noch eine Verbeugung.
    Sie kicherte leise. „Sie werden sehen, die Sommersprossen verschwinden wie nichts!“
    Pinsel störte die Art ihres Kicherns. „Wau-woou-wau!“ bellte er sie an. Und was tat die Schöne? Sie riß affektiert die Arme hoch und rief gemacht ängstlich:
    „Aber, aber, wie kannst du mich nur so erschrecken, du kleiner, böser Hund!?“
    „Seien Sie vorsichtig, Madame, Pinsel versteht jedes Wort. Und er ist äußerst nachtragend!“
    „Na“, kicherte sie in der gleichen gequetschten Tonlage, „dann will ich lieber nichts mehr sagen...“
    Das Kuhglockengeläut begleitete unseren Abgang. Wie hatte sie gleich gesagt: Die Kollegen sind der Meinung... Kollegen in einem so winzigen Laden voller Krimskrams?
    Und warum hatte ich eigentlich nicht nach dem Namen ihres Vorgängers gefragt?
    „Pinsel, du wartest hier, ich bin gleich wieder da!“
    Zwei Minuten später stand ich der Fachkraft für Plunder erneut gegenüber. Ihr Lächeln wirkte eine Spur festgefroren, als sie sich erkundigte:
    „Sie haben etwas vergessen?“
    „Ja. Erinnern Sie sich zufällig noch an den Namen Ihres Vorgängers?“
    Irrte ich mich, oder hatten ihre Augen vorübergehend einen starren Blick.
    „Aber natürlich erinnere ich mich noch, obwohl ich ihn nicht kannte. Er hieß Egon Wachtel... Er ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Vor einem dreiviertel Jahr schon...“
    „Aha, und wann ist Ihr Chef wieder im Land?“
    „Wieso im Land?“
    „Ist er denn da?“
    „Er ist

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