Achtung - sexy Boss!
schneller. Ihre Finger berührten einander. Erregung durchfuhr sie wie ein Blitzschlag.
Und all das von einer flüchtigen Berührung. Oh nein …
Bradley bewegte die Eiswürfel in ihrem Glas hin und her. Einmal. Zweimal. Hannahs Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Sie biss sich auf die Lippen. Er ist dein Chef. Du magst deinen Job. Er ist nicht darauf angewiesen, du schon. Wenn du weiterflirtest, wird es ein böses Ende geben.
Er nahm ihr Glas und trank einen Schluck von dem Cocktail. Der Abdruck seiner Lippen an der Stelle, wo sich gerade ihre Lippen befunden hatten, hinterließ in ihr ein lustvolles Gefühl.
Dann verzog er das Gesicht. „Wie kann man so ein Gebräu trinken? Das ist ja grauenhaft!“
„Das ist kein Gebräu!“
„Was, zum Teufel, ist da drin?“
„Whisky, Zitronensaft, Zucker und ein Schuss Eiweiß.“
„Ist das dein Ernst?“
„Es war das Lieblingsgetränk meines Vaters. Mit anderen Worten, für weit feinere Gaumen bestimmt als deinen.“
Als Beweis führte sie ihr Glas an den Mund und trank einen großen Schluck. Doch die Mischung, die sie für gewöhnlich wärmte und tröstete, schmeckte nun nach einem Hauch von Bier.
Hannah stellte das Glas auf den Tisch und schob den Stuhl zurück. „Ich muss noch einige Trauzeugenaufgaben erledigen.“
Bradley verschränkte die Arme und betrachtete sie eingehend. „Ausgerechnet jetzt?“
„Du weißt, dass ich Dinge nicht gern in der letzten Minute erledige – Chef.“
Es war an der Zeit, gewisse Dinge klarzustellen. Ihn daran zu erinnern, wer sie war. Wer er war. Und wie es zwischen ihnen laufen sollte.
„Brauchst du Gesellschaft?“ Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Er hatte offensichtlich keine Lust, zur Tagesordnung überzugehen.
Als er seine langen Glieder vom Stuhl erhob, trat sie so hastig zurück, dass sie mit einer Frau zusammenstieß und deren Getränk verschüttete. Hannah zog einen Geldschein für Notfälle aus ihrem Ausschnitt und drückte ihn dem Mädchen in die Hand.
Bradley sank zurück in seinen Stuhl, die Augen starr auf Hannahs Ausschnitt gerichtet. Sein Blick schien zu fragen, welche anderen Geheimnisse sich dort wohl noch verbargen.
Das geht dich überhaupt nichts an! wollte sie ihn anschreien.
Stattdessen befahl sie ihm: „Du bleibst sitzen und machst dir einen schönen Abend. Ich bin bald wieder da.“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ den Raum.
Hannah hatte das Gefühl von Verliebtheit bis jetzt genossen, weil sie wusste, dass Bradley unerreichbar war. Im Grunde war er eine bequeme Entschuldigung für sie, keinen anderen Mann anzusehen und sich auf ihre Karriere zu konzentrieren.
Und jetzt?
Jemand, der eindeutig klüger war als sie, hatte einmal gesagt: „Gehe vorsichtig mit deinen Wünschen um, denn sie könnten Wirklichkeit werden.“
Sie brauchte jemanden, der sie dazu ermahnte, heute Abend in ihr Zimmer zurückzukehren.
Und zwar allein.
Bradley sah auf die Uhr. Hannah war schon über eine Stunde weg, und er war sich sicher, dass sie gerade kein Trauzeugenprogramm erledigte.
Nach einigen Minuten Suche fand er sie. Sie lehnte an der Wand am anderen Ende der Cocktailbar. Eingekeilt zwischen Roger und ihrer Mutter.
Selbst in dem Halbdunkel meinte er Hannahs innere Kämpfe zu erkennen. Angespannt hielt sie ihr Glas Eiswasser umklammert.
Er bahnte sich einen Weg durch die schwatzende Menge. Hannah musste seine Anwesenheit bemerkt haben, denn sie drehte sich um und sah ihn direkt an.
Im selben Moment leuchtete ihr Gesicht vor Freude auf. Es war ein schönes Gefühl.
„Hi“, sagte sie und atmete tief ein.
Er nickte.
Virginia und Roger drehten sich erstaunt um. Ihre Reaktionen auf Bradleys Auftauchen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Bradley küsste Virginia auf die Wange und klopfte dem armen Roger auf die Schulter. Rogers Augen begannen nervös zu zucken.
„Ich suche schon eine ganze Weile nach dir“, meinte Bradley.
Hannah sah ihn hilfesuchend an. „Ich bin schon länger hier.“
Sein schlechtes Gewissen meldete sich. Über seine Grübelei, warum sie genau in dem Augenblick geflohen war, als sie sich näherkamen, hatte er ganz vergessen, warum er eigentlich hier war. Er sollte sie beschützen. Und hatte sie bereits enttäuscht. Er war doch ihr … Ritter in der Not.
„Wir haben Hannah schrecklich in Beschlag genommen“, entschuldigte sich Virginia und zwinkerte Bradley dabei kokett zu. Das Glas Champagner in ihrer Hand war definitiv nicht das
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